Beschluss des EZB-Rates

Die Europäische Zentralbank wird in Zukunft keine 500-Euro-Scheine mehr ausgeben. Damit wollen die Währungshüter die kriminelle Nutzung eindämmen. Der 500-Euro-Schein wird allerdings gesetzliches Zahlungsmittel bleiben.

EZB stellt Ausgabe des 500-Euro-Scheins ein


Die Europäische Zentralbank hat am Mittwoch beschlossen, die Herstellung und Ausgabe des 500-Euro-Scheins dauerhaft einzustellen. Damit reagiert die EZB auf ihre Bedenken, dass der 500-Euro-Schein zunehmend für kriminelle Geschäfte genutzt wird. Die Ausgabe des Scheins wird Ende 2018 eingestellt.

Allerdings wird der 500-Euro-Schein weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel bleiben. Der Schein kann somit weiterhin als Zahlungsmittel genutzt werden – nur neue Scheine werden ab 2018 nicht mehr gedruckt.

Kritik vom VDM

Der Verband Deutscher Metallhändler (VDM) hatte sich im Vorfeld gegen das Vorhaben ausgesprochen. Der Verband sieht darin einen Schritt in Richtung einer „fortschreitenden Überwachung von Bürgern und Wirtschaftstreibenden“. Dies sei absolut nicht erstrebenswert und müsse verhindert werden.

„Die Ansicht der EZB, dass diese Scheine vor allem von Kriminellen genutzt werden, ist irreführend und kriminalisiert ganze, rechtschaffene, Branchen“, sagt VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz. „Der Metallhandel leidet schon jetzt unter unbegründetem Pauschalverdacht, da sich hier Barzahlungen nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.“

Außerdem gebe es keine Beweise, dass man auf diese Weise kriminelle Geschäfte wirklich eindämmen kann. Nach Auffassung des VDM werden Kriminelle sich nun vermehrt auf den Online-Zahlungsverkehr konzentrieren und dort große Schäden anrichten.

EZB will Bargeld nicht abschaffen

Wie die EZB versichert, werden die anderen Banknoten – von 5 bis 200 Euro – beibehalten. „Wer nun glaubt, dass die Eurozone sich vom Bargeld verabschiedet, irrt“, schreibt EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch in einem Gastbeitrag auf Spiegel Online.

Für viele Bürger symbolisiere Bargeld nicht nur Kaufkraft, sondern stelle gedruckte Privatsphäre dar, betont der EZB-Vertreter. „In der Eurozone werden wir sicherlich auf den 500-Schein verzichten können. Bargeld per se abzuschaffen, steht jedoch nicht auf der Tagesordnung.“

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