Zahlen für 2015
Das Bundesland Niedersachsen verzeichnet für das vergangene Jahr ein rückläufiges Aufkommen an Sonderabfällen. Die Mengen zeigten insbesondere bei Bau- und Abbruchabfällen nach unten. Zudem verlor ein Entsorgungsweg stark an Bedeutung.
Sonderabfallmenge in Niedersachsen gesunken
Die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall (NGS) hat ihren Jahresbericht für 2015 vorgelegt. Demnach sind im vergangenen Jahr in Niedersachsen 1,539 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle zur Beseitigung angefallen. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Hauptverantwortlich für den Rückgang ist laut NGS-Bericht die Kategorie Bau- und Abbruchabfälle und hier vor allem die Abfallart Gleisschotter. Durch den Wegfall eines Deutsche Bahn-Projekts ging die Anfallmenge um 14 Prozent zurück. Leicht rückläufig war auch die Abfallart 170503, die fast ein Drittel der Gesamtmenge ausmacht. Der Schlüssel steht für Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten.
Insgesamt ist somit die Gesamtmenge von Bau- und Abbruchabfällen um fünf Prozent zurückgegangen. In Zahlen ausgedrückt, fielen 2015 laut Bericht 984.960 Tonnen Bau- und Abbruchabfälle an. Diese Kategorie stellte 64 Prozent aller gefährlichen Abfälle in Niedersachsen.
Für Produktionsabfälle besteht nach wie vor eine gleichbleibendeTendenz. Je nach Abfallschlüssel fiel eine deutlich geringere Menge, beispielsweise an Filterstäuben, oder eine deutlich höhere Menge an, etwa bei Farb- und Lackabfällen. Mengenmäßig stark gestiegen sind im vergangenen Jahr Prozess- und Lagerstättenwässer sowie Rückstände aus Behandlungsanlagen. Unterm Strich machten Abfälle aus Abwasser- und Abfallbehandlungsanlagen 11 Prozent aller gefährlichen Abfälle in Niedersachsen aus – ein Plus von drei Prozent im Vergleich zu 2014.
Untagedeponierung stark rückläufig
Mit 92 Prozent stammen die meisten der entsorgten Abfälle aus Niedersachsen. Die übrigen acht Prozent werden von außerhalb angeliefert. Davon kommen 0,2 Prozent aus dem Ausland.
Laut NGS-Bericht wurden 52 Prozent der Abfälle in Niedersachsen entsorgt (2014: 56 Prozent) und 48 Prozent in anderen Bundesländern (2014: 44 Prozent). Zu vernachlässigen sei der im Ausland entsorgte Mengenanteil, heißt im Bericht. Dabei handelte es sich um 4.087 Tonnen Abfall, die einer thermischen Bodenbehandlung unterzogen worden.
Hinsichtlich der Entsorgungswege spielte die chemisch-physikalische Behandlung mit 48 Prozent (2014: 49,6 Prozent) die größte Rolle. Durch den Rückgang bei Bau- und Abbruchabfällen entfallen hiervon nur noch zwei Drittel auf die Bodenbehandlung. Bei der oberirdischen Deponierung hingegen sei der Anteil von 39 auf 41 Prozent gestiegen, in der Menge jedoch leicht gesunken. Der Anteil der untertägigen Deponierung war mit 2 Prozent der Gesamtmenge (2014: 3,6 Prozent) stark rückläufig.
Bei den übrigen Entsorgungswegen änderte sich kaum etwas: Der Anteil der Sonderabfallverbrennung lag bei 7 Prozent. Auf die Hausmüllverbrennung entfiel ein Anteil von 2 Prozent.





