Marktbericht für NE-Metalle
Es geht weiter bergauf. Die Notierungen für Industriemetalle klettern geschlossen nach oben. Auch die meisten Schrottpreise ziehen an. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.
Preissprung für Altzink
Es klingt paradox. Der Markt für Aluminium gilt seit Langem als überversorgt. Experten prophezeiten, dass das Leichtmetall in diesem Jahr weiter an Wert verlieren würde. Doch das Gegenteil passiert. Der Preis zieht an, zwar in kleinen Schritten, dafür aber kontinuierlich. Seit Jahresbeginn hat sich Aluminium um mehr als 200 US-Dollar pro Tonne verteuert. Auch in dieser Woche ging es weiter aufwärts, wie der Blick zur Londoner Metallbörse LME zeigt.
Aluminiumpreis legt um 50 US-Dollar zu
Der Dreimonatspreis für die Tonne Aluminium notierte am Mittwoch (13.7.) bei 1.681 US-Dollar. Das entspricht einem Preisanstieg von fast 50 US-Dollar gegenüber der Vorwoche. Ob die überraschende Aufwärtsbewegung noch länger anhält, wagt derzeit niemand vorherzusagen. Viel hängt von den größten Produzenten, den chinesischen Aluhütten, ab. Wenn sie ihre Produktion wieder ausweiten, könnte es mit den Preisen auch schnell wieder abwärts gehen. Zuletzt aber hatten sie Kapazitäten abgebaut, was wohl ein Grund für den Aufschwung sein dürfte.
Doch nicht nur die Preise für Aluminium konnten in dieser Woche Zugewinne einfahren. Auch die anderen Notierungen für Industriemetalle legten zu, allen voran der Preis für Nickel. Das Legierungsmetall verbuchte ein Plus von 615 US-Dollar und kehrte damit nach vielen Monaten erstmals wieder in den fünfstelligen Bereich zurück. Die Tonne erlöste 10.350 US-Dollar.
Merklich bergauf ging es auch für Zinn. Sein Dreimonatspreis betrug gestern 17.925 US-Dollar. Das sind 525 US-Dollar mehr als vor sieben Tagen. Auch Zink und Blei konnten ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Die Tonne Zink gewann 125 US-Dollar hinzu und kostete 2.190 US-Dollar. Bei Blei gab es knapp 70 US-Dollar mehr. Für 1.867 US-Dollar wechselte die Tonne den Besitzer.
Kupfer zählte diesmal ebenfalls zu den Gewinnern. Sein Wert stieg um rund 210 US-Dollar. Die Tonne erzielte am gestrigen Mittwoch exakt 4.939 US-Dollar.
Bis zu 140 Euro mehr für Kupferschrott
Von der guten Woche bei den Industriemetallen dürfte auch der Altmetallhandel profitieren. Die Schrottpreise jedenfalls legten überwiegend zu. Den größten Sprung machten die Preise für Altzink, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.
Um bis zu 100 Euro ging es mit den Preisen für Altzink nach oben. Das bedeutet eine Steigerung von rund 6 Prozent. 1.550 bis 1.610 Euro wurden für die Tonne fällig. Seit Beginn des Jahres sind die Altzinkpreise um 50 Prozent geklettert.
Spürbare Zugewinne gab es auch für Weichbleischrott. Die Tonne erlöste 70 Euro mehr als zuletzt. Der Preis reichte von 1.450 bis 1.540 Euro.
Sehen lassen kann sich die Wochenbilanz auch bei Kupferschrott. Blanker Kupferschrott (Kabul) etwa wurde für 4.280 bis 4.460 Euro pro Tonne gehandelt. Das bedeutete einen Anstieg von bis zu 140 Euro. Der Preis für Schwerkupferschrott stieg um bis zu 110 Euro an. Hier lag die Preisspanne zwischen 4.000 und 4.210 Euro.
Bei Aluminiumschrott dagegen kam es nur geringfügig zu Preisveränderungen. So legte Drahtschrott aus Reinaluminium ( Alter) um 10 Euro zu. Die Tonne erlöste zwischen 1.450 und 1.560 Euro. In ähnlicher Größenordnung bewegte sich auch der Preis für Profilschrott (Alter). Die Tonne kostete 1.460 bis 1.550 Euro – ein Plus von 20 Euro am unteren und 10 Euro am oberen Ende.
Weniger Bewegung gab es nur bei Nickelschrott. Lediglich der Preis für V2 (Alt- und Neuschrott) gab am unteren Ende um 10 Euro nach. Für die Tonne wurden Beträge zwischen 940 und 980 Euro aufgerufen. Die Tonne V4 (Alt- und Neuschrott) erzielte wie schon in der Vorwoche 1.200 bis 1.300 Euro.