Bilanz der ersten neun Monate

Der Hamburger Kupferkonzern hat im bisherigen Jahresverlauf Federn lassen müssen. Wie von Aurubis erwartet, liegen Umsatz und Ergebnis unter dem Niveau des Vorjahres. Die Prognose fällt durchwachsen aus.

Aurubis unter Vorjahresniveau


Niedrige Kupferpreise bescherten dem Aurubis-Konzern in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015/16 einen deutlichen Verlust. Der Umsatz notierte bei rund sieben Milliarden Euro – 16 Prozent unter Vorjahresniveau. Das operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) sank von 262 Millionen Euro im Vorjahr auf 148 Millionen Euro.

Das Ergebnis liegt damit wie von Aurubis angekündigt unter Vorjahr. Belastend hätten sich vor allem die anhaltend schwachen Altkupfermärkte ausgewirkt. Der Durchsatz von Alt- und Blisterkupfer für die Primärkupferproduktion fiel von 96.000 Tonnen in den ersten neuen Monaten 2014/15 auf 79.000 Tonnen im vergangenen Jahr.

Bessere Raffinierlöhne

Darüber hinaus drückten die von Überangebot gekennzeichneten Schwefelsäuremärkte und eine geringere Kathodenprämie in diesem Jahr das Ergebnis. Hinzu gekommen sei der achtwöchige Großstillstand der Anlage im bulgarischen Pirdop. Hier wurden laut Aurubis innerhalb von 54 Tagen 11 Aggregate ausgetauscht. Das Investitionsvolumen belief sich auf 44 Millionen Euro.

„Bei meinem Antritt Anfang Juli habe ich mich gefreut zu hören, dass wir unseren Stillstand in Pirdop im 3. Quartal wie geplant durchgeführt haben. Auch deshalb entsprach unser operatives EBT in diesem Quartal den Markterwartungen“, sagte Jürgen Schachler, neuer Aurubis-Vorstandsvorsitzender.

Aber es gab auch positive Entwicklungen auf das Ergebnis. Dazu zählt Aurubis vor allem die verbesserten Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate durch einen optimierten Einsatzmix. Zudem sei der Absatz von Gießwalzdraht und Stranggussprodukten weiterhin hoch. Außerdem habe das Ergebnis vom nach wie vor starken US-Dollar profitiert.


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Für das Gesamtjahr sieht der Hamburger Kupferkonzern keine Besserung. Hinsichtlich der Märkte erwartet der Konzern bei den Schwefelsäureerlösen keine Erholung der Preise. Auch eine nachhaltige Erholung der Altkupfermärkte sehe man nicht. Jedoch könnten steigende Metallpreise hier positiv wirken.

Ein Lichtblick sind dagegen die Schmelz- und Raffinierlöhne. Hier geht der Konzern von einem weiterhin guten Niveau aus. Für Gießwalzdraht- und Stranggussprodukte prognostiziert Aurubis darüber hinaus eine stabile Nachfrage auf Vorjahresniveau. Auf den Märkten für Bandprodukte werde ebenfalls mit einer stabilen Nachfrage auf niedrigem Niveau in den wichtigen Marktsegmenten gerechnet. Zudem soll der starken US-Dollar mehr zum positive Ergebnis beitragen als im Vorjahr.

„Wir werden im Geschäftsjahr 2015/16 ein im Vergleich zum Rekordergebnis des Vorjahres deutlich niedrigeres, aber gutes Ergebnis erzielen“, so Erwin Faust, Aurubis-Finanzvorstand. Der Bericht zum Geschäftsjahr 2015/16 erscheint am 14. Dezember2016.

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