Bilanz 1. Halbjahr

Die Alba-Gruppe verbucht für das erste Halbjahr niedrigere Erlöse und weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere das Segment Stahl- und Metallrecycling verzeichnet deutliche Einbußen. Die umgeschlagene Stahlschrottmenge hat sich fast halbiert.

Albas Stahlschrottgeschäft bricht ein


Der anhaltend schwache Stahlmarkt und sinkende NE-Metallpreise schlagen sich negativ in der Halbjahresbilanz von Alba nieder. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres sank der Umsatz der Gruppe gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um rund 38 Prozent auf 491 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) fiel von knapp 16 Millionen Euro im Vorjahr auf 11,7 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei 16 Millionen Euro (Vorjahr 24,7 Millionen Euro).

Besonders betroffen war das Segment Stahl- und Metallrecycling. Alba-Chef Axel Schweitzer sagte: „Wir haben es durch unsere wertschöpfungsvertiefenden Maßnahmen und strukturellen Kostensenkungen geschafft, die Margen im Segment Stahl- und Metallrecycling zu verbessern.“ Jedoch habe die anhaltende Krise zu einem starken Rückgang der gehandelten Mengen und damit zu einer signifikanten Reduzierung des Rohertrags geführt.

Umsatz fast halbiert

Konkret sanken die gehandelten Eisenschrottmengen um fast die Hälfte: von rund 1,2 Millionen Tonnen im Vorjahreshalbjahr auf 695.000 Tonnen in den ersten sechs Monaten 2016. Die Tonnage der Nichteisenmetalle ging auf 123.000 Tonnen (Vorjahr: 183.000 Tonnen) zurück. Die Portfolioanpassungen eingerechnet, betrug die gehandelte Eisenschrottmenge 935.000 Tonnen und die Nichteisenmetallmenge 177.000 Tonnen.

Neben dem Mengenrückgang beeinflussten niedrige Preise den Geschäftsbereich. Demnach lag der durchschnittliche Lagerverkaufspreis der Leitschrottsorte 2 in den ersten sechs Monaten bei 166,60 Euro pro Tonne. Im Vorjahreszeitraum konnten mit einer Tonne durchschnittlich 216,60 Euro erlöst werden. Darüber hinaus notierten durchschnittlichen Preise für Aluminium (minus 13 Prozent), Kupfer (20,7 Prozent) und Nickel (rund minus 37 Prozent) unter Vorjahresniveau.

Unterm Strich verbuchte Alba im Segment Stahl- und Metallrecycling mit 317 Millionen Euro 49 Prozent weniger Umsatz als im ersten Halbjahr 2015. Erträge aus Veräußerungen im Rahmen der Portfoliooptimierung blieben im ersten Halbjahr 2016 aus und konnten nur teilweise ausgeglichen werden. Das EBT ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 7,2 Millionen Euro auf minus zwei Millionen Euro zurück, das EBITDA sank um 10,7 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro.

Leichter Aufwärtstrend

Nach oben zeigt hingegen das Segment Dienstleistung. Als Gesamtumsatz wies die Alba-Gruppe hier 174,4 Millionen Euro aus (Vorjahr: 172,1 Millionen Euro). EBITDA und EBT lagen mit 13,5 beziehungsweise 13,8 Millionen Euro und jeweils über den Werten des ersten Halbjahrs 2015 in Höhe von 11,5 beziehungsweise 10,8 Millionen Euro.

Der Umweltdienstleister begründete das gute Ergebnis mit „im Wesentlichen höheren, geschäftsmodellbedingten, periodenfremden Effekten aus dem operativen Systemgeschäft, denen zum Teil höhere Provisionsaufwendungen entgegenstehen“. Zudem seien die Umsatzerlöse im Bereich der Transportverpackungen in den ersten sechs Monaten 2016 im Vergleich nur unwesentlich gesunken. Erlösrückgänge durch niedrigere Folienpreise konnten ferner durch höhere Vermarktungspreise im Bereich Pappe/Papier/Karton kompensiert werden.

Ebenso blieb das Geschäft mit Verkaufsverpackungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf gleichem Niveau. Zu guter Letzt sei laut Alba der Umsatz der Dienstleistung Recycling Solutions Interseroh (RSI) marginal gestiegen.

Deutlicher Umsatzrückgang in 2016

Das Alba-Management rechnet für die kommenden sechs Monate insgesamt mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2015. Dennoch werde sich das EBITDA entgegen der Prognose zu Jahresbeginn gegenüber 2015 nur moderat verringern, das EBT weiter zunehmen.

Für das Segment Stahl- und Metallrecycling gehen die Verantwortlichen für das laufende Geschäftsjahr insgesamt von stark rückläufigen Eisenschrott-Mengen und deutlich sinkenden Nichteisenmetallmengen aus. In der Folge würde der Umsatz deutlich zurückgehen, EBITDA und EBT dennoch steigen, so Alba. Für das Segment Dienstleistung erwartet die Gruppe bis zum Ende des Geschäftsjahres marginal steigende Umsatzerlöse.

Mehr zum Thema
Aurubis automatisiert Probenpräparation
Hongkong-Konvention: Neue Regeln für das Schiffsrecycling