Marktbericht für NE-Metalle

Die Notierungen für Industriemetalle zeigten in den vergangenen Tagen fast geschlossen abwärts. Auch einige Schrottpreise zog es nach unten. Vor allem Aluminiumschrott büßte ein. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Aluminiumschrott geben nach


Die Wirtschaftsflaute in China und in anderen Schwellenländern wächst sich zunehmend zu einem Problem für die deutsche Industrie aus. Wichtige Absatzmärkte drohen einzubrechen. Nicht erst jetzt, sondern schon seit März sind die deutschen Ausfuhren rückläufig, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft bestätigt.

Vor allem Hersteller von Metallen dürften mit etwas Sorge in die Zukunft schauen. Sie gehören zu den Branchen, die besonders auf die Nachfrage aus dem Reich der Mitte angewiesen sind. Schließlich ist China der weltweit größte Abnehmer von Industriemetallen.

Nur der Kupferpreis steigt

Doch es gibt auch Signale, die Besserung versprechen. Erst jüngst forderte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in Peking mehr Unterstützung für die chinesische Wirtschaft. Was diese Kommission sagt, hat offenbar Gewicht. Als ihre Forderung publik wurde, ging es mit den Metallpreisen prompt bergauf. Im Vergleich zur Vorwoche konnte allerdings nur Kupfer zulegen, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Der Dreimonatspreis für das rotbraune Metall lag am Mittwoch (14.9.) bei 4.711 US-Dollar pro Tonne. Das sind 51 US-Dollar mehr als zuletzt.

Die anderen Notierungen für Industriemetalle mussten verglichen mit dem Stand vor sieben Tagen Verluste hinnehmen. Nickel etwa rutschte unter die Marke von 10.000 US-Dollar pro Tonne. Das Legierungsmetall büßte 450 US-Dollar ein und erlöste nur noch 9.750 US-Dollar.

lme-preise-14-9-16Auch Zink und Zinn mussten nach längerer Zeit wieder ein Minus verkraften. Die Tonne Zinn wechselte für 19.200 US-Dollar den Besitzer. Sie war damit 325 US-Dollar billiger als vor einer Woche. Zink verlor im selben Zeitraum auch fast 100 US-Dollar. Die Tonne wurde für 2.240 US-Dollar gehandelt.

Mit Aluminium ging es nun schon die fünfte Woche in Folge abwärts. Diesmal fiel der Preis um rund 30 US-Dollar. Die Tonne notierte gestern bei 1.565 US-Dollar.

Bis zu 50 Euro weniger für Aluminiumschrott

Nicht nur bei den meisten Notierungen für Industriemetalle zeigten die Preiskurven in dieser Woche nach unten. Auch die Schrottpreise gaben mehrheitlich nach. Das geht aus der aktuellen Preiserhebung des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Spürbar traf es Nickelschrott. Der Preis für V2A (Alt- und Neuschrott) sank am unteren Ende um 30 und am oberen Ende um 20 Euro. Die Tonne erzielte 920 bis 940 Euro. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) reichten die Preise von 1.170 und 1.250 Euro. Das bedeutete einen Preisverlust von 30 Euro.

Zu den Verlierern dieser Handelswoche gehörte auch Aluminiumschrott. Für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) wurden 1.430 bis 1.450 Euro aufgerufen. Das sind bis zu 50 Euro weniger als zuletzt. In dieser Größenordnung musste auch Profilschrott (Alter) Einbußen verbuchen. Hier lagen die Preise zwischen 1.430 und 1.450 Euro.

Durchwachsen dagegen verlief die Woche für Kupferschrott. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa erlöste 4.050 bis 4.140 Euro. Die Tonne verbilligte sich damit am oberen Ende um 30 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) hingegen legte um 20 Euro zu. Die Tonne erlöste 3.770 bis 3.870 Euro.

Auch Altzinkschrott konnte geringfügig dazu gewinnen. Die Tonne verteuerte sich um 10 Euro. Ihr Preis betrug damit zwischen 1.600 und 1.660 Euro. Weichleischrott hingegen kostete unverändert 1.450 bis 1.550 Euro pro Tonne.

 

320°/mb
Mehr zum Thema
Joint Venture will Rohstoffversorgung für chemisches Recycling sichern
Škoda prüft Wiederverwendung statt Recycling
EU-Kommission plant Zielvorgaben für recycelten Stahl und Aluminium
Kunststoffrecycling in Europa: Immer mehr Werksschließungen
Batteriehersteller Northvolt meldet in Schweden Insolvenz an
Batterieproduktion der EU: „Der Aufbau dauert einfach zu lange“
Preisanstieg bei Kaufhausaltpapier