Marktbericht für NE-Metalle
Während der Nickelpreis unter Druck gerät, ziehen die Preise anderer Industriemetalle leicht an. Die Schrottpreise entwickeln sich ähnlich wechselhaft. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.
Preise für Nickelschrott geben nach
Mit einem blutigen Krieg gegen Drogen und mit wenig diplomatischen Äußerungen wie „Fahr zur Hölle, Obama“ sorgt der philippinische Präsident Rodrigo Duterte immer wieder für Schlagzeilen. Doch nicht nur Drogendealern und westlichen Politikern hat der 71-Jährige Staatsmann den Kampf angesagt. Auch den Minenbetreibern im Land macht seine Regierung das Leben schwer. Acht Nickelminen mussten bereits schließen, weil sie angeblich moderne Umweltstandards nicht einhalten. Jetzt könnte es weitere erwischen.
Duterte kündigte Anfang dieser Woche an, weitere 20 Minen auf Umweltbelastungen überprüfen zu wollen. Auf diese Ankündigung, die beinah schon wie eine Drohung klingt, reagierte der Nickelmarkt allerdings gelassen. Die vier größten philippinischen Produzenten etwa sind zuversichtlich, dass sie der Prüfung standhalten. Auf sie entfallen immerhin 60 Prozent der landesweiten Fördermenge.
Nickelpreis nur noch knapp über 10.000 US-Dollar
Wenn diese Minen tatsächlich verschont werden, dann kommt es vermutlich auch nicht zu dem ganz großen Angebotsdefizit, wie es von einigen Marktbeobachtern befürchtet wird. Diese Erwartung spiegelt sich auch in den Notierungen für das Legierungsmetall wider. Nickel gab in dieser Woche deutlich nach. Die Tonne notierte nur noch knapp über der Marke von 10.000 US-Dollar, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.
Konkret betrug der Dreimonatspreis für Nickel am Mittwoch (5.10.) 10.020 US-Dollar pro Tonne. Das entspricht einem Preisverlust von mehr als 600 US-Dollar. Kein anderes NE-Metall musste in dieser Woche so starke Einbußen hinnehmen.
Zwar zeigte die Preiskurve auch bei Zinn und Kupfer nach unten. Doch hielten sich hier die Verluste in engen Grenzen. Zinn gab um kaum spürbare 40 US-Dollar nach. Die Tonne erlöste immer noch stolze 19.800 US-Dollar. Die Tonne Kupfer kostete 4.800 US-Dollar, was ein kleines Minus von rund 20 US-Dollar bedeutet.
Die anderen Industriemetalle konnten hingegen leichte Zugewinne verbuchen. Blei verteuerte sich um rund 70 US-Dollar. Die Tonne erzielte 2.063 US-Dollar. Zink legte um gut 50 US-Dollar zu. Die Tonne wechselte für 2.368 US-Dollar den Besitzer. Die Tonne Aluminium wurde für 1.668 US-Dollar gehandelt, was gegenüber der Vorwoche ein Plus von 10 US-Dollar bedeutet.
Preise für Nickelschrott sinken um bis zu 40 Euro
Die Preisentwicklung für Nickel hinterlässt auch im hiesigen Schrotthandel ihre Spuren. Die Preise für Nickelschrott gingen spürbar nach unten, wie aus der Preiserhebung des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.
So büßte V2A (Alt- und Neuschrott) allein am unteren Ende 30 Euro ein. Am oberen Ende fiel der Verlust mit 10 Euro nicht ganz so stark aus. Die Preisspanne lag zwischen 920 und 960 Euro pro Tonne. Die Tonne V4A erzielte 1.200 bis 1.270 Euro. Das waren am unteren Ende 40 und am oberen Ende 20 Euro weniger als noch vor einer Woche.
Die meisten anderen Schrottpreise konnten das Niveau der Vorwoche halten oder sogar ein wenig ausbauen. Zu den Gewinnern zählte beispielsweise Weichbleischrott. Die Tonne kostete am unteren Ende 30 und am oberen Ende 50 Euro mehr als zuletzt. Der Preis reichte von 1.550 bis 1.660 Euro. So teuer war Weichbleischrott in diesem Jahr noch nicht.
Geringfügig dazu gewinnen konnte auch Aluminiumschrott. Für Profilschrott (Alter) ging sowohl am unteren als auch am oberen Ende 10 Euro aufwärts. Die Tonne erbrachte 1.460 bis 1.510 Euro. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) konnte hingegen nur am oberen Ende 10 Euro zulegen. Am unteren Ende blieb der Preis stabil. Er lag zwischen 1.450 und 1.510 Euro pro Tonne.
Gänzlich Stillstand herrschte bei Kupferschrott. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) kostete wie schon vor einer Woche 4.120 bis 4.300 Euro pro Tonne. Auch bei Schwerkupferschrott (Keule) gab es keine Bewegung. Hier wurden wie zuletzt 3.850 bis 4.050 Euro pro Tonne fällig.
Mit Altzink gab es noch eine weitere Schrottart, die sich preislich nicht von der Stelle bewegte. Die Tonne wurde die zweite Woche in Folge für 1.620 bis 1.640 Euro gehandelt.