Alttextilien

Die Sammelmenge stieg, der Umsatz auch, aber unterm Strich ist der Verlust dennoch gewachsen: Die Texaid Gruppe verbucht für 2018 ein Minus in Millionenhöhe. Das Marktumfeld für die Sammlung und Verwertung von Alttextilien sei schwierig, heißt es.

Texaid-Gruppe schreibt höheren Verlust


Laut Geschäftsbericht, den die Texaid-Gruppe erstmals veröffentlichte, sammelte das Unternehmen im vergangenen Jahr 81.163 Tonnen Alttextilien ein. Das bedeutet ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz ist um 9,7 Prozent auf 97,2 Millionen Franken (88,5 Millionen Euro) gestiegen.

Dadurch konnte zwar der operative Verlust auf 0,3 Millionen Franken (Vorjahr 0,7 Millionen Franken) reduziert werden. Der Unternehmensverlust nach Zinsen, Steuern und außerordentlichen Effekten jedoch erhöhte sich auf 2,0 Millionen Franken (Vorjahr 0,5 Mio. Franken).

„Neben der nach wie vor anspruchsvollen Marktlage für sortierte Produkte hat sich insbesondere auch die Wechselkursentwicklung negativ auf das Ergebnis ausgewirkt“, erklärt Texaid. Auch für das Geschäftsjahr 2019 geht die Gruppe von „herausfordernden Marktbedingungen“ aus, rechnet jedoch mit einem positiven Ergebnis.

Dienstleistungen für Einzelhandel

Positive Effekte verspricht sich Texaid offenbar von den Dienstleistungen für den Modeeinzelhandel, die die Gruppe in den vergangenen Jahren im Bereich von Sammel- und Verwertungslösungen entwickelt hat. Seit 2019 sind diese Dienstleistungen im neu geschaffenen Bereich „Retail Solution“ auf Gruppenebene zusammengefasst. Die Lösungen decken einen umfangreichen und ergänzenden Anteil der umgekehrten Lieferkette ab, beispielsweise die Verwertung von Überbeständen, Onlinerückgaben und Restwaren in Geschäften sowie die Annahme von Rücksendungen.

Die Texaid-Gruppe sammelt, verwertet und verkauft Alttextilien. Das Unternehmen wurde 1978 als Charity-Private-Partnership von einem Unternehmer und den sechs Schweizer Hilfswerken Schweizerisches Rotes Kreuz, Winterhilfe, Solidar, Caritas, Kolping, HEKS gegründet. Wie es im Geschäftsbericht heißt, habe die Gruppe im vergangenen Jahr 12,4 Millionen Franken (Vorjahr 10,1 Mio. Franken) an gemeinnützige Partner ausbezahlt.

Texaid hat seinen Hauptsitz im Kanton Uri und besitzt Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und Marokko. In der Schweiz werden Altkleider über die Tochter Contex erfasst. Texaid Schweiz habe die Sammelmenge um 2,9 Prozent auf 37.102 Tonnen (Vorjahr 36.073 Tonnen) steigern können, heißt es im Geschäftsbericht. Der Anteil, der via Containersammlung abgegeben wurde, belaufe sich auf über 90 Prozent, wobei Unterflursammelsysteme immer häufiger Verwendung fänden.

Insgesamt habe Texaid Schweiz das Geschäftsjahr 2018 mit einem operativen Gewinn von 3,0 Millionen Franken (Vorjahr 2,9 Millionen Franken) abgeschlossen. Der Unternehmensgewinn betrug 1,6 Millionen Franken (Vorjahr 1,3 Millionen Franken). Der Nettoertrag erhöhte sich auf 34,6 Millionen Franken (Vorjahr 33,4 Millionen Franken).

 

© 320° | 25.07.2019

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