Was sonst noch passiert

• PreZero tritt geTON bei • Immer mehr Bauschutt • Goldpreis weiter im Höhenflug • Andreae wechselt an BDEW-Spitze • „Deutliches Rezessionssignal“ • Ermittlung gegen Stahl aus Asien • Knettenbrech + Gudulic kauft zu • Salzgitter rüstet um • Klimaneutraler Südwesten? Weitere Kurznachrichten finden Sie hier:

Kurznachrichten im Überblick



  • PreZero tritt geTON bei

15.08.2019 | Die Unternehmen PreZero Dual, Lidl und Kaufland sind der Initiative geTon (Gelbe Tonne) beigetreten. PreZero ist das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen der Schwarz Gruppe, zu der auch Lidl und Kaufland gehören. Zusammen mit Lidl, Kaufland und geTON will PreZero im September eine bundesweite Aktion starten, die sich beim Einkauf gezielt an die Verbraucher richtet. Im Rahmen einer Informationstour vor Lidl- und Kaufland-Filialen sollen Kunden darüber informiert werden, dass richtige Abfalltrennung ein Beitrag zum Schutz des Klimas ist.

„Mit der internationalen Plastikstrategie REset Plastic liefert die Schwarz Gruppe einen globalen Lösungsansatz zum schonenden Umgang mit Ressourcen und zur Reduzierung von Plastikmüll. Dazu gehört auch, dass wir Bürger aktiv informieren wollen, welchen wichtigen Beitrag sie zu mehr Recycling leisten können“, erklärt PreZero-Geschäftsführer Dietmar Böhm und ergänzt: „Wenn Recycling in Deutschland funktionieren soll und wir damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen, müssen alle – Produzenten, Händler, Entsorger und Recycler – mithelfen. Und eben auch die Verbraucher.“

geTon vereint Unternehmen aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft: Hersteller von Verpackungen, Markenunternehmen, Handel, duale Systeme und die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft. Aller Firmen vereint das Ziel, das Verpackungsrecycling in Deutschland zu optimieren.


  • Immer größere Bauschuttmengen

13.08.2019 | Aufgrund der guten Baukonjunktur fallen immer größere Mengen an Bauschutt an. Doch inzwischen seien die Entsorgungskapazitäten ausgelastet, berichtet der bvse-Fachverband Mineralik. Die erheblichen Engpässe an Verfüll- und Deponiekapazitäten seien inzwischen bundesweit zu beobachten. Dies führe unter anderem dazu, dass teilweise weite Transportwege in Kauf genommen werden müssten, um die anfallenden Bau- und Abbruchabfälle überhaupt entsorgen zu können.

Hinzu komme, dass immer weniger Abbauflächen für natürliche Rohstoffe verfügbar seien. Das führe mittlerweile zu Engpässen und spürbaren Kostensteigerungen bei der Versorgung mit Primärrohstoffen. „Das wird unweigerlich zu signifikant steigenden Baukosten führen, wenn hier nicht deutlich umgesteuert wird“, mahnt der bvse. Während nämlich die Inputmengen bei den Recyclinganlagen steigen, verharre die Nachfrage nach Recyclingbaustoffen auf niedrigem Niveau. Teilweise berichten die Recyclingunternehmen davon, dass die Nachfrage sogar zurückgehe.

„Wir können diese Probleme nur lösen, wenn deutlich mehr Recyclingbaustoffe nachgefragt werden. Erst dann können und werden die Unternehmen auch die Recyclingkapazitäten erhöhen. Wir können nicht auf Halde produzieren, dafür fehlen die nötigen Lagerkapazitäten und das lässt sich betriebswirtschaftlich auch nicht durchhalten“, erklärt bvse-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer.


  • Goldpreis weiter im Höhenflug

13.08.2019 (dpa) | Der Goldpreis hat am Dienstag den jüngsten Höhenflug fortgesetzt. Gegen Mittag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) auf 1535,11 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2013. Seit Anfang Juni ist der Goldpreis um knapp 20 Prozent gestiegen.

„Die Nachrichtenlage lässt die Anleger weiter Zuflucht in den sicheren Hafen Gold suchen“, beschreibt Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank die Stimmung am Markt. Zuletzt hatten die Regierungskrise in Italien, die Aussicht auf einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU und der Handelskonflikt zwischen den USA und China immer wieder Unsicherheit an den Finanzmärkten geschürt und vermeintlich sichere Anlagen gestützt. Die Folge ist auch ein erneuter Rückgang der Renditen bei Staatsanleihen. Dies macht Anlagen in Gold attraktiver.


  • Andreae wechselt an BDEW-Spitze

13.08.2019 (dpa) | Der Wechsel der Grünen-Politikerin Kerstin Andreae an die Spitze des einflussreichen Energieverbandes BDEW ist perfekt. Der Vorstand des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft berief Andreae am Dienstag zur neuen Vorsitzenden der Hauptgeschäftsführung. Andreae wird zum 1. November Nachfolgerin von Stefan Kapferer, der als neuer Chef zum Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz geht. Zuvor hatte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) für den BDEW-Posten abgesagt.

Der BDEW vertritt mehr als 1.800 Unternehmen der deutschen Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft – auch aus der Kohlebranche, zu der die Grünen nicht das beste Verhältnis pflegen. Als vorrangige Themen bei der Energiewende nannte Andreae den Ausbau der Stromnetze sowie Fragen der Akzeptanz in der Bevölkerung. So gibt es etwa beim Ausbau von Windrädern erhebliche Widerstände vor Ort.


  • „Deutliches Rezessionssignal“

13.08.2019 (dpa) | Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind im August auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011 gefallen. Das Stimmungsbarometer der deutschen Finanzexperten sei im August um 19,6 Punkte auf minus 44,1 Zähler gefallen, teilte das ZEW am Dienstag in Mannheim mit. Das war bereits der vierte Rückgang in Folge.

Das Umfrageergebnis zeige einen erheblich verschlechterten Ausblick für die deutsche Konjunktur, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. „Die erneute Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, das damit verbundene Risiko eines globalen Abwertungswettlaufs sowie die gestiegene Wahrscheinlichkeit für einen No-Deal-Brexit treffen auf ein ohnehin abgeschwächtes Wirtschaftswachstum.“ Die Entwicklung der deutschen Exporte und der Industrieproduktion dürfte sich laut Wambach weiter verschlechtern.

Bankökonomen interpretierten die Resultate ähnlich finster. Die ZEW-Umfrage liefere ein deutliches Rezessionssignal für die deutsche Wirtschaft, sagte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg. Zumindest steige die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland in eine technische Rezession mit zwei Quartalen Negativwachstum in Folge rutsche.


  • Ermittlung gegen Stahl aus Asien

13.08.2019 (dpa) | Die EU-Kommission geht Vorwürfen nach, dass Stahlhersteller aus China, Taiwan und Indonesien bestimmte Produkte unter Wert in Europa verkaufen. Ermittlungen seien eingeleitet worden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Es gehe unter anderem um flachgewalzte Erzeugnisse aus nicht rostendem Stahl.

Der europäische Stahlverband Eurofer hatte sich zuvor beschwert, dass Produkte aus diesen Ländern zu Dumpingpreisen verkauft würden und EU-Hersteller dadurch schädigten. Die EU-Kommission hat nun bis zu acht Monate Zeit, um Beweise zu sammeln und gegebenenfalls Strafmaßnahmen zu verhängen. Die europäische Stahlbranche beklagt seit geraumer Zeit unfairen Wettbewerb durch staatlich unterstützte Produkte, vor allem aus China.


  • Knettenbrech + Gudulic kauft zu

12.08.2019 | Das Entsorgungsunternehmen Knettenbrech + Gudulic hat das süddeutsche Entsorgungsunternehmen Götzfried + Pitzer (G+P) erworben. G+P ist an den Standorten Ulm/Neu-Ulm sowie Türkheim (Allgäu) in den Wertschöpfungsstufen Erfassung, Sortierung sowie Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen aktiv. Mit rund 60 Mitarbeitern erzielt das bisher zur Mannheimer MVV Umwelt gehörende Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 14 Millionen Euro.

Knettenbrech + Gurdulic kündigte an, in die Standorte in Ulm und Türkheim zu investieren und die Wertschöpfungskette vor Ort zu erweitern. Die Firmengruppe zählt mit über 200 Millionen Euro Jahresumsatz zu den führenden Branchenunternehmen der Abfallwirtschaft in Deutschland. Das Familienunternehmen wurde 2001 in Wiesbaden gegründet und beschäftigt heute über 1.300 Mitarbeiter an 14 Standorten in 7 Bundesländern.


  • Salzgitter rüstet um

12.08.2019 (dpa) | Der Stahlhersteller Salzgitter will den Ausstoß klimaschädlicher CO2-Treibhausgase bei der Produktion deutlich senken. Die Politik müsse möglichst schnell die Voraussetzungen für eine Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland schaffen, mahnte der Vorstandsvorsitzende von Salzgitter Stahl, Heinz Jörg Fuhrmann, im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Von der Politik erwarte er dafür „nicht nur aufmunternde Worte, sondern zeitnah wirkungsvolle Unterstützung“.

Das beginne bei der Anschubfinanzierung und ende bei den Strompreisen. „Strom ist zentral, wenn wir unsere Produktion dekarbonisieren wollen“, sagte Fuhrmann. So lange aber beispielsweise jede Kilowattstunde Windstrom mit der EEG-Umlage belastet werde, werde man nicht zu international wettbewerbsfähigen Kosten CO2-arm produzieren können.

Die Umrüstung des Hüttenwerks in Salzgitter kostet laut Fuhrmann im ersten Schritt etwa eine Milliarde Euro. Die gesamte Umrüstung würde sich auf ein Mehrfaches dessen belaufen. Das Unternehmen habe bereits konkrete Pläne für den Transformationsprozess: „Kerngedanke ist der schrittweise Ersatz von Kohle bei der Erzeugung von Eisen durch Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen.“ Am Ende stünde eine Verminderung der CO2-Emissionen um 95 Prozent.


  • Klimaneutraler Südwesten?

07.09.2019 (dpa) | Baden-Württemberg soll nach Vorstellung der Grünen als erstes Bundesland bis 2040 klimaneutral werden und komplett auf den Gebrauch fossilen Energieträger verzichten. Das sieht der Leitantrag des Grünen-Landesvorstands für den Landesparteitag im September 2019 in Sindelfingen vor, der an diesem Freitag den Delegierten zugehen soll.

„Wir wollen die Treibhausgase auf Null senken – durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien, durch eine radikale Verkehrswende, durch klimaneutrales Bauen und eine Modernisierung der Wirtschaft“, sagte Grünen-Landeschefin Sandra Detzer der Südwest-Presse. „Baden-Württemberg soll Klima-Musterland werden.“


  • Gewinneinbruch bei Voestalpine

07.08.2019 (dpa) | Dem österreichische Stahlkonzern Voestalpine machen die schwächere Konjunktur sowie hohe Rohstoffpreise zu schaffen. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 (30. März) brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um mehr als ein Viertel auf 371 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch in Linz mitteilte. Noch deutlicher fiel das Ergebnis nach Steuern, das von 226 Millionen auf 90 Millionen Euro sank.

Sinkende Stahlpreise drückten infolge der abflauenden Konjunktur auf die Gewinne. Stark gestiegene Preise für das für die Stahlproduktion nötige Vorprodukt Eisenerz konnten nicht weitergegeben werden. Dazu lasteten höhere Kosten für CO2-Emissionszertifikate in der Europäischen Union auf den Margen. Voestalpine will nun weiter sparen und die Effizienz verbessern, um dem Druck zu begegnen. Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 peilt Voestalpine ein Ebitda in etwa auf Vorjahresniveau an.

Die Stahlindustrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. Die internationalen Handelskonflikte haben zu einer deutlichen Eintrübung der Weltkonjunktur geführt. Dabei trifft die Unternehmen als wichtigen Zulieferer die Schwäche der Autoindustrie besonders. Die Stahlbranche leidet zudem unter hohen Überkapazitäten, die Werke sind nicht ausgelastet. Der weltgrößte Stahlproduzent ArcelorMittal fährt daher seine Produktion in Europa herunter.


  • Handelskrieg treibt Goldpreis

07.08.2019 (dpa) | Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat den Goldpreis auf den höchsten Wert seit Jahren getrieben. Am Mittwoch kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) erstmals seit 2013 wieder mehr als 1.500 US-Dollar. Im Nachmittagshandel stieg der Preis für das Edelmetall zeitweise auf bis zu 1.500,25 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2013.

Stärkster Preistreiber bleibt die Sorge vor den Folgen des eskalierenden Handelskonflikts zwischen den USA und China. Diese treibt die Anleger in sogenannte sichere Häfen, zu denen auch Gold gezählt wird.

Neben der Sorge vor dem Handelskonflikt wird die starke Nachfrage nach Gold aber auch mit sinkenden Zinsen erklärt. Nachdem die US-Notenbank Fed den Leitzins Ende Juli erstmals seit mehr als zehn Jahren gesenkt und weitere Senkungen in Aussicht gestellt hatte, folgten am Mittwoch verschiedene Notenbanken aus dem asiatisch-pazifischen Raum dem Beispiel, darunter die Zentralbank von Indien. Da Gold keine Zinsen bringt, wird das Edelmetall bei den aktuellen Mini-Zinsen für Anleger attraktiver.


  • Airport verbietet Wasserflaschen

03.08.2019 (dpa) – Der Flughafen von San Francisco verbietet den Verkauf von Wasser von Plastikflaschen, um Müll zu reduzieren. Am Flughafen gebe es fast 100 Trinkbrunnen, an denen Passagiere und Mitarbeiter ihre wiederverwertbaren Behälter auffüllen könnten, wie die Betreibergesellschaft am Freitag (Ortszeit) über Twitter erklärte. Auch Airline-Lounges dürfen demnach ab 20. August kein Wasser in Plastikflaschen mehr anbieten.

Die Läden am Flughafen dürften unten anderem leere wiederverwertbare Flaschen oder Wasser in Glasflaschen verkaufen, hieß es weiter. In dem kalifornischen Flughafen gelten seit April auch Beschränkungen für Einweggeschirr.


  • real setzt auf unverpackt

01.08.2019 | Bislang gab es das neue Mehrwegkonzept der Supermarktkette real nun in einzelnen Märkten, ab August 2019 wird es nun aber auch bundesweit angeboten. So können sich Kunden in nahezu allen Märkten Wurst-, Käse- und Fleischwaren in eigene Behälter verpacken lassen.

Um hygienische Risiken den gesetzlichen Vorgaben entsprechend vollständig zu vermeiden, wurde ein einfacher Ablauf eingeführt: Der Kunde stellt hierfür seinen Mehrwegbehälter geöffnet auf ein gesondertes Tablett, das als Hygienebarriere dient. Ist das Gefäß augenscheinlich sauber, nimmt der Mitarbeiter das Tablett über die Theke, tariert das Gewicht von Tablett und Behälter aus und legt die Ware hinein. Die Dose wird mit dem Waagenbon versehen und der Mitarbeiter reicht die Bestellung wieder auf dem Tablett über die Theke zurück an den Kunden.

Der Behälter des Kunden kommt dadurch zu keinem Zeitpunkt mit der Theke in Berührung. Als weitere Maßnahme dürfen die Behälter nicht innerhalb der verschiedenen Frischetheken weiter gereicht werden. Zudem dürfen Lebensmittel, die sich gegenseitig beeinflussen können, nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch in eine Mehrwegdose gefüllt werden.


  • Projekte für CO2-freies Fliegen

01.08.2019 (dpa) | Hannovers Flughafen-Chef Raoul Hille fordert mehr Geld für die Erprobung klimaschonender Kerosin-Alternativen. „CO2-freies Fliegen wird möglich sein in 20 Jahren, vielleicht schon eher“, sagte Hille der Deutschen Presse-Agentur. „Aus CO2 und Wasser kann mit regenerativer Energie synthetisches Kerosin hergestellt werden. Das ermöglicht CO2-freies Fliegen. Im Labormaßstab funktioniert das schon. Binnen zehn Jahren ist das im großindustriellen Maßstab zu machen.“

Um entsprechende Projekte zu finanzieren, solle die Luftverkehrsabgabe von rund einer Milliarde Euro im Jahr zweckgebunden dafür genutzt werden, schlug Hille vor. Europa habe die Chance, mit der Power-to-Liquid-Technologie eine weltweit führende Rolle einzunehmen, sagte der Manager weiter. „Das wäre ein Segen für die Umwelt.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte jüngst gemahnt, an die Verwendung von PtX (Power-to-X) strenge ökologische Maßstäbe anzulegen. Für eine klimapolitisch sinnvolle Nutzung von PtX müsse es sich um Produkte aus Erneuerbaren Energien handeln, sagte sie.

Hille hält mit Blick darauf ein Pilotprojekt in Niedersachsen für denkbar, wo an der Küste viel Windenergie produziert wird. „Statt die Windräder in Norddeutschland abzuschalten, weil das Stromnetz die Energie nicht aufnehmen kann, können wir daraus doch synthetisches Kerosin herstellen“, sagte er. Und auch die Autoindustrie könne so gewonnene synthetische Kraftstoffe nutzen.


  • Landbell tritt „Prevent“ bei

01.08.2019 | Die Landbell Group ist der Abfall- und Kreislaufwirtschaftsallianz „PREVENT“ beigetreten. Die Allianz wurde im vergangenen Monat vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Kooperation mit Indonesien und Ghana ins Leben gerufen. Inzwischen sind über 30 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und öffentlichen Institutionen vertreten. Ihr gemeinsames Ziel: der Aufbau einer funktionierenden Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Landbell will sich in die Allianz mit seiner Erfahrung als Recycling-Dienstleister mit 35 Rücknahmesystemen in 15 Ländern vor allem zu den Themen Sammlung und Verwertung von Verpackungen und Elektroaltgeräten sowie Kommunale Abfallwirtschaft und Rahmenbedingungen einbringen. Aufgabe der Arbeitsgruppen ist es unter anderem, „best practices“ aus verschiedenen Ländern zu sammeln, gemeinsam mit Experten vor Ort Lösungskonzepte zu erarbeiten und diese dann im Rahmen von Modellprojekten umzusetzen.


  • Zustimmung zu Bayerns Vorstoß

31.07.2019 (dpa) | Niedersachsens Umweltministerium hat sich offen gezeigt für die Idee der bayerischen Staatsregierung für ein bundesweites Plastiktütenverbot. „Das Umweltressort steht der Idee aus Bayern durchaus aufgeschlossen gegenüber“, teilte eine Sprecherin von Umweltminister Olaf Lies (SPD) in Hannover am Mittwoch mit. Man werde den Vorstoß prüfen und könne sich eine gemeinsame Bundesratsinitiative zur Vermeidung von Plastikmüll vorstellen. Aus Bremen hieß es, man werde sich dazu äußern, wenn es konkrete Vorschläge gebe. „Jeder Verzicht auf Plastik ist gut“, sagte ein Sprecher von Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne).

Die bayerische Regierung aus CSU und Freien Wählern hatte am Dienstag angekündigt, die Bundesregierung mit einer Bundesratsinitiative aufzufordern, schon das «Inverkehrbringen» von Plastiktüten zu verbieten. «Wir wollen ein Signal für die Umwelt setzen, über das Thema Energie hinaus», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).


  • Insolvenzverwalter für Eisenmann

31.07.2019 (dpa) Der Rechtsanwalt Joachim Exner ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter des angeschlagenen Anlagenbauers Eisenmanns bestellt worden. Dies teilte das Familienunternehmen am Mittwoch in Böblingen mit. Das Unternehmen mit weltweit mehr als 3.000 Mitarbeitern werde alles tun, um es trotz der eingetretenen schwierigen Situation zu stabilisieren und eine unter den Insolvenzbedingungen bestmögliche Lösung für Mitarbeiter und Gläubiger zu erreichen, hieß es.

Der vorläufige Insolvenzverwalter von Eisenmann wird laut Mitteilung nun mit den Beteiligten sehr kurzfristig Gespräche aufnehmen, um die Sanierungsmöglichkeiten für die Unternehmensgruppe im Ganzen oder in Teilen zu prüfen. Das Familienunternehmen ist unter anderem im Bereich Lackieranlagen und Umwelttechnik aktiv.

Das Unternehmen hatte am Montag Insolvenz beantragt. Er hatte 2018 einen hohen Verlust eingefahren. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hätten dazu geführt, teilte das Unternehmen mit, ohne genauere Angaben zu machen.

Für das Geschäft mit den Lackieranlagen wird nun ein strategischer Partner gesucht. Das Umwelttechnik-Geschäft will Eisenmann offenbar selbst weiterführen. Eisenmann Umwelttechnik stellt unter anderem thermische Verwertungsanlagen Anlagen her, in denen beispielsweise heizwertreiche Produktionsreststoffe und Rückstände aus industriellen Behandlungsprozessen eingesetzt werden können. Ein weiterer Bereich ist die Vergärung von Abfällen.


  • Henkel teilt Bewertungstool

31.07.2019 | Der Konsumgüterkonzern Henkel stellt sein Bewertungstoll für die Recyclingfähigkeit einer Verpackung (EasyD4R ) öffentlich zur Verfügung. Interessierte Unternehmen und Organisationen könnten das Software-Tool auf Henkels Webseite (henkel.de/easyd4r) bei Bedarf nutzen, teilt der Konzern mit.

„Wir wollen die offene Zusammenarbeit fördern und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen“, sagt Thorsten Leopold, Leiter der internationalen Verpackungsentwicklung für Reinigungsmittel bei Henkel. „Das kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten – und zwar mit klaren Definitionen und einheitlicher Bewertung. Dazu wollen wir mit unserem Bewertungstool für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen beitragen.“

Das Software-Tool EasyD4R basiert auf öffentlichen und anerkannten Kriterienkatalogen wie beispielsweise von Plastics Recyclers Europe und ist bei Henkel unternehmensweit im Einsatz. Die Software bewertet die Recyclingfähigkeit von Verpackungen anhand ihrer Zusammensetzung und der einzelnen Gewichtsanteile der jeweiligen Bestandteile wie zum Beispiel Grundmaterialien, Verschlusssysteme, Etiketten oder Farben. Für alle Bestandteile ist die jeweilige Eignung für die Sortier- und Recyclingprozesse hinterlegt. Auf dieser Basis zeigt EasyD4R nach einem Ampelbewertungssystem ein klares Ergebnis an: Es veranschaulicht, welches Design zu welchem Prozentsatz recyclingfähig ist und wo Verbesserungspotenziale bestehen. So unterstützt es bei der Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen


  • Zero-Waste-Map für Hamburg

23.07.2019 (dpa) | Mit einer „Zero-Waste-Map“ will die Hamburger Stadtreinigung (SRH) helfen, dem Ziel einer abfallarmen Lebensführung ein wenig näher zu kommen. Die kostenlose App zeigt auf einer Karte Geschäfte und Cafés an, die auf einen nachhaltigen und klimafreundlichen Konsum Wert legen und auf vermeidbare Verpackungen verzichten. Aber auch nachhaltige Gastronomie, Vintage-Stores, Repair-Cafés, Gebrauchtwarenkaufhäuser und Recyclinghöfe werden angezeigt.

Die App wurde zuvor drei Monate getestet und steht nun in den App-Stores zum Download zur Verfügung. „Neben unserem Einkaufsguide für Verpackungen bieten wir den Menschen unserer Stadt mit der Zero-Waste-Map nun auch eine vielseitige Orientierungshilfe, wenn es um die nachhaltige Müllvermeidung im Alltag geht“, sagt SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. „Bereits der Verzicht auf Einwegbecher beim Coffee to go kann durch die schnelle Suche nach Anbietern von Kaffee im Mehrwegbecher realisiert und somit unnötige Verpackungen vermieden werden.“


  • Kein Verbot von Kunstrasenplätzen

23.07.2019 (dpa) | Die Warnung vor dem möglichen Aus für Kunstrasenplätze mit Mikroplastik ist verfrüht. „Ob die EU-Kommission ein Verbot von Plastik-Einstreumaterial für Kunstrasensportplätze vorschlagen wird, steht noch längst nicht fest“, teilte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Montag mit.

Die Europäische Chemikalienagentur (Echa) sei erst in einer frühen Phase der Meinungsbildung zum Thema Mikroplastik und sammele Informationen und Einschätzungen zum Thema ein, heißt es aus dem Ministerium. Es gehe um den Neueintrag oder das Nachfüllen von Kunststoffgranulat, nicht um den Abriss von Sportplätzen. Zudem stehe nicht der Kunstrasen selbst im Fokus, sondern nur Granulat, für das es offenbar schon Alternativen gebe.

Die Europäische Kommission selbst bekräftigte heute (23. Juli), dass sie kein Verbot von Kunstrasenplätzen plane und auch nicht an einem solchen Vorschlag arbeite.


  • Selbstverpflichtung für Silo- und Stretchfolien

23.07.2019 | Als Gründungsmitglied der Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) verpflichtet sich der Folienhersteller RKW, 65 Prozent aller in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien bis zum Jahr 2022 zu sammeln und zu recyceln. Die diesbezügliche freiwillige Selbstverpflichtung übergaben RKW und andere teilnehmende Unternehmen dem Bundesumweltministerium am 26. Juni. Außerdem einigten sich die ERDE-Mitglieder darauf, das Rücknahmesystem künftig auf weitere Erntekunststoffe wie Ballennetze und Spargelfolien auszudehnen.

Unterzeichner der Selbstverpflichtung sind neben der ERDE-Initiative die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, der Deutsche Raiffeisenverband, der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft sowie der Bundesverband Lohnunternehmen. Bis zum 1. Mai 2023 wird ERDE die Wirksamkeit der freiwilligen Selbstverpflichtung überprüfen und in Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium weiterführende Maßnahmen und Ziele festlegen.


  • Weniger Hafenumschlag in Duisburg

22.07.2019 (dpa) | Der Duisburger Hafen spürt die weltweite Eintrübung der Konjunktur. Im ersten Halbjahr 2019 sank der Gesamtgüterumschlag im nach eigenen Angaben weltgrößten Binnenhafen um 5 Prozent auf 31 Millionen Tonnen, wie die Duisburger Hafen AG Duisport am Montag mitteilte. Auch der Containerumschlag ging zurück. „Nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums spürt Duisport, dass das wirtschaftliche Umfeld schwieriger geworden ist“, heißt es in der Mitteilung.

Als Stütze erweist sich nach Angaben des Hafens das stabile Chinageschäft. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres habe Duisport seine Spitzenstellung im Chinahandel weiter gefestigt. Rund 35 Züge verkehren wöchentlich zwischen Duisport und verschiedenen Zielen in China. Die Hafengesellschaft sieht das Chinageschäft weiterhin als wichtigen Wachstumstreiber.


  • Planspiel zu biobasierten Kunststoff-Verpackungen

18.07.2019 | Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR sucht über eine öffentliche Ausschreibung einen Vertragspartner, der ein Planspiel zu biobasierten Kunststoff-Verpackungen konzipiert, vorbereitet, durchführt und auswertet. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 9. September.

Wie die FNR erläutert, gewinnen biobasierte Kunststoffe als Ausgangsmaterial für Verpackungen zunehmend an Bedeutung. Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spiele der Lebensmittelhandel. Um in diesem Bereich die Nutzung von biobasierten Kunststoffen als Verpackungsmaterial zu stärken, sei es wichtig, die komplexe Systemdynamik entlang der gesamten Lieferkette inklusive der Entsorger der Verpackungen besser zu verstehen. Weitere Details zur Ausschreibung finden Sie hier.


  • AGR-Dar ist Sicherheitspartner

19.07.2019 | Die AGR-DAR ist ‚offizieller Sicherheitspartner‘ des Bundesverkehrsministeriums. Zu verdanken hat sie das dem vorzeitigem Einbau von Rechtsabbiegeassistenten in die Lkw der AGR-DAR-Flotte.

„Diese Systeme gibt‘s natürlich nicht zum Nulltarif,“ bemerkte AGR-DAR-Geschäftsührer Lambert Freitag. „Gut zweitausend Euro kostet die Umrüstung eines Lkw mit den Rechtsabbiegeassistenten, Stück für Stück haben wir jetzt die ersten Lastkraftwagen der AGR-DAR umgerüstet. Die ersten schon in diesem Jahr.“ Die Investition für die Umrüstung der kompletten Flotte wird bei rund 100.000 Euro liegen. Um die Lkw-Umrüstungen zu beschleunigen, fördert das BAG (Bundesamt für Güterverkehr) unter bestimmten Voraussetzungen den Einbau von Abbiegeassistenten.

Die Zahl der durch abbiegende Lkw getöteten Radfahrer steigt seit Jahren. In Deutschland starben letztes Jahr 38 Menschen bei derartigen Unfällen. 60 Prozent dieser Unfälle könnten laut Unfallforschung der Versicherer durch Abbiegeassistenten verhindert werden. Noch ist diese Technik nicht Pflicht. Erst 2022 rechnet Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit einer entsprechenden EU-Vorgabe aus Brüssel.


  • Award für Sicon LaserSort

18.07.2019 | Die Recyclinganlage Sicon LaserSort von Sicon Germany hat den European Product Design Award 2019 gewonnen. Der Award zeichnet in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament die besten Produktdesigner Europas aus. Die Bewertung basiert unter anderem auf Kriterien wie Innovation, Ästhetik, Funktionalität, Ergonomie und ökologische Nachhaltigkeit.

Wie Sicon erläutert, ist der LaserSort in der Lage, aus Metallgemischen praktisch alle Legierungen in einem Durchlauf zu erkennen und in verschiedene Auffangbehälter abzutrennen. Dergleichen sei vorher nicht möglich gewesen. In der Regel könnten recycelte Materialien nur für Sekundäranwendungen verwendet werden, während Sicon LaserSort-Produkte im Rahmen der Cradle-to-Cradle-Philosophie für Primäranwendung geeignet seien.


  • Bund verkauft ausrangiertes U-Boot

15.07.2019 (dpa) | Der Bund hat einen Abnehmer für das ausrangierte U-Boot „U25“ der deutschen Marine gefunden. Es geht für 400.000 Euro an ein europäisches Abwrackunternehmen, sagte ein Sprecher des Verwertungsunternehmens des Bundes (Vebeg) am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein marktentsprechender Preis für dieses Schrottgemisch.“

Interessenten konnten das 47,5 Meter lange Boot im Juni im Kieler Marinearsenal besichtigen. „U25“ wiegt 420 Tonnen. Der Rumpf ist aus amagnetischem Chrom-Nickel-Stahl. Das Boot wurde 1973 von der Howaldtswerke – Deutsche Werft AG in Kiel gebaut. Bereits in der Vergangenheit hatte der Bund ausrangierte U-Boote mehrfach zum Abwracken veräußert.


  • Riva-Stahlwerker im Warnstreik

15.07.2019 (dpa) | Rund 300 Beschäftigte des Riva-Konzerns sind am Montag in einen Warnstreik getreten. Sie fordern die Übernahme des Tarifvertrages der ostdeutschen Stahlindustrie in den Elektrostahlwerken Brandenburg/Havel. „Wir wollen eine Lösung des Tarifkonfliktes“, sagte Stefanie Jahn, Bevollmächtigte der IG Metall in Potsdam und Oranienburg. Die uneingeschränkte Übernahme des Ost-Stahltarifes für das Werk in Brandenburg müsse sofort zugesagt und rückwirkend gezahlt werden. Der Warnstreik werde bis Mitternacht laufen, kündigte sie an.

Die Einigung für die Branche vom Frühjahr sieht eine Entgelterhöhung von 3,7 Prozent ab März und für Januar und Februar eine Einmalzahlung von 100 Euro vor. Zudem wurde eine zusätzliche dauerhafte Zahlung von jährlich 1000 Euro ab 2020 vereinbart. Diese Summe kann auch in freie Tage umgewandelt werden. Bei den Auszubildenden wird die Vergütung in zwei Stufen je nach Ausbildungsjahr von 88 bis 188 Euro aufgestockt. Die Verhandlungen zur Übernahme des Vertrages am Standort waren bislang erfolglos.


  • Brand bei Alfa Recycling

08.07.2019 (dpa) | Am frühen Montagmorgen ist bei der Recyclingfirma Alfa Recycling in München ein Schrottberg in Brand geraten. Der Berg bestand aus Mischmetallen, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Montag mitteilte. Dort war „alles mit drin, da war noch nichts sortiert“, sagte er. Der Geschäftsführer der Recyclingfirma Alfa Recycling, Karl-David Schlehenkamp, sagte dem Bayerischen Rundfunk, für den beißenden Geruch des Rauchs sei der hohe Gummianteil in den Waschmaschinen verantwortlich.

Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpften unter schwerem Atemschutz den immer wieder aufflammenden Brand. Es dauerte bis zum Nachmittag, bis das Feuer gelöscht und alle Glutnester beseitigt waren. Spätere Messungen hätten ergeben, dass keine speziellen giftigen Stoffe freigesetzt worden seien, sagte ein weiterer Sprecher. Die Warnung an Bewohner der Stadtteile Aubing, Langwied, Allach, Untermenzing, Obermenzing und Pasing, die Fenster und Türen geschlossen zu halten, wurde am Nachmittag wieder aufgehoben.


  • Naturschutz: Zu wenig Personal

08.07.2019 (dpa) | Die Arbeitsbelastung hessischer Naturschutzbehörden hat nach Ansicht von Umweltschützern einen kritischen Punkt erreicht. Die daraus resultierenden Folgen seien ein „großes, wachsendes Problem“ für den Umweltschutz, sagte Thomas Norgall, Naturschutzreferent des BUND Hessen. Es fehle Personal für Kontrollen, wichtige Projekte blieben liegen. Die Aufgaben der Verwaltungen seien gewachsen, ohne die Personalausstattung entsprechend anzupassen, heißt es auch vom Naturschutzbund Nabu.

Besonders im Fokus stehen die Oberen Naturschutzbehörden bei den Regierungspräsidien. Gestiegen ist ihre Arbeitsbelastung vor allem durch Windkraft. Genehmigungen für Windräder sind oft Ziel von Klagen. „Die Oberen Naturschutzbehörden müssen sich laufend dazu äußern, das ist extrem umfangreich“, sagte Norgall. Den Behörden fehle auch Personal für Kontrollen sogenannter Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte, zudem gebe es Verzögerungen bei der Umsetzung von Plänen für Schutzgebiete.

„Der Arbeitsaufwand für die Oberen Naturschutzbehörden ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, meinte Julia Stoye, Sprecherin des Umweltministeriums. Sie verweist aber darauf, dass einige neue Stellen geschaffen wurden. Konkrete Zahlen nannte das Ministerium nicht.


  • Neue Biomüllaufbereitungsanlage

05.07.2019 | Die K.R.O. Kompostierungsgesellschaft Region Osnabrück mbH (K.R.O.), Bohmte hat am Freitag die neue Bioabfallaufbereitungsanlage eröffnet. In der neuen Anlage werden unter anderem Bioabfälle und Grünschnitt aus dem Landkreis Osnabrück, der Stadt Osnabrück und der Hansestadt Bremen zu Komposten und Biogas verarbeitet. Die Jahreskapazität beträgt 120.000 Tonnen.

Der teilweise Neubau der Anlage war nach einem Totalverlust durch Brandschaden im Jahr 2014 notwendig geworden. Im Zuge des Neubaus wurde die Anlage um eine Grünschnittbehandlungsfläche sowie eine Vergärungsstufe ergänzt, die durch die Extraktion von Methangas ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung versorgt. Die neue Anlage leitet das Biomethan direkt zur Verstromung vor Ort in das angekoppelte Blockheizkraftwerk, wo es klimaneutral zu regenerativem Strom umgewandelt wird.

Die K.R.O. ist ein Beteiligungsunternehmen der Gesellschafter Remondis GmbH & Co. KG, Melsdorf (90 Prozent) und der Schwegermoor GmbH, Bohmte (10 Prozent).


  • Krestin neuer IPMI-Präsident

02.07.2019 | Oliver Krestin, Geschäftsführer von Hensel Recycling, ist zum neuen Präsidenten des „International Precious Metals Institutes (IPMI)“ gewählt worden. Er wird das Amt für ein Jahr innehaben. Bereits im letzten Jahr wurde er zum Vizepräsidenten gewählt und bekleidet seit 2016 das Amt des Officers im IPMI European Chapter.

Der Edelmetallverband IPMI befasst sich mit allen Aspekten der Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium und Osmium). Zu den Mitgliedern zählen Minen und Bergbauunternehmen, Raffinerien, Recyclingbetriebe sowie Banken und Edelmetallhändler.

Sein Ziel sei es, die führende Position des IPMI in der Edelmetallbranche weiter zu festigen, betonte Krestin in seiner Ansprache, Edelmetalle seien ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. „Angefangen bei den Umwelttechnologien, wie edelmetallhaltige Katalysatoren, die nun von platinbeschichteten Brennstoffzellen abgelöst werden, bis hin zur Krebstherapie, in welcher Platin eingesetzt wird. Daher ist es umso wichtiger allen Marktteilnehmern ein umfassendes Netzwerk zu bieten, wie es das IPMI ist, um gemeinsam eine nachhaltige Edelmetallwirtschaft sicherzustellen.“


  • Vier Verletzte bei Großbrand

01.07.2019 (dpa) | Bei einem Großbrand in einem Entsorgungsbetrieb in Knetzgau (Landkreis Haßberge) sind mindestens vier Arbeiter verletzt worden. Rund 150 Feuerwehrleute kämpften am Montag gegen die Flammen, wie die Polizei mitteilte. Wegen des starken Rauchs gab es Sichtbehinderungen auf der nahe gelegenen Autobahn 70. Gefahr für Anwohner bestand nach Polizeiangaben nicht.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler war bei einem Förderband Papier in Brand geraten. Die Flammen breiteten sich in der Halle rasch aus. Das Feuer war laut Polizei am späten Nachmittag unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht. Den Schaden schätzten die Beamten auf mehrere Hunderttausend Euro.


  • UK will klimaneutral werden

01.07.2019 (dpa) | Großbritannien will seinen Beitrag zur Erderwärmung bis zum Jahr 2050 auf Null senken. Ein entsprechendes Gesetz zur Klimaneutralität trat am vergangenen Donnerstag (27. Juni) in Kraft, wie die Regierung mitteilte. Demnach müssten von diesem Datum an Emissionen aus dem Luftverkehr etwa durch neu gepflanzte Bäume ausgeglichen werden.

Das britische Finanzministerium warnte Premierministerin Theresa May vor kurzem, dass ein solcher Beschluss den Staat mindestens eine Billion Pfund (rund 1,1 Billionen Euro) kosten würde. Das Beratungsgremium der Regierung für den Klimawandel gab ebenfalls bekannt, dass Großbritannien bis 2050 ein bis zwei Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung einbüßen würde. Unternähme der Staat allerdings nichts, wären die Kosten noch wesentlich höher.

Großbritannien will das Gesetz in fünf Jahren noch einmal überprüfen. Die Regierung hofft, dass andere Staaten sich in dieser Zeit ähnliche Ziele setzen werden. Ansonsten würde die britische Wirtschaft benachteiligt. In Folge von Klima-Protesten in Großbritannien hatte das Parlament Anfang Mai die Ausrufung eines „Klima-Notstands“ befürwortet.


  • Deponie-Brand in Reichenbach

01.07.2019 (dpa) | Bei einem Brand auf einer Mülldeponie in Reichenbach im rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld hat es auf einer Fläche von knapp 900 Quadratmetern gebrannt. Der Brand sei seit etwa 6.00 Uhr gelöscht, die Löscharbeiten beendet, teilte ein Sprecher der Polizei am Montagmorgen mit.

Verletzt wurde bei dem Feuer, das am Sonntag ausgebrochen war, niemand. Zur Schadenshöhe sowie zur Brandursache war zunächst nichts bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt.


  • Neuseeland verbannt Plastiktüten

30.06.2019 (dpa) | Ab Montag soll es auch in Neuseeland keine Einweg-Plastiktüten mehr im Handel geben. „Durch das Verbot soll sichergestellt werden, dass weniger Plastik in Flüssen, Bächen, Abwasserkanälen und im Meer landet, so dass Seevögel, Fische, Schildkröten und Meeressäuger weniger anfällig sind, dadurch geschädigt zu werden“, sagte die stellvertretende Umweltministerin Eugenie Sage am Sonntag. Mehr als 100 Länder, unter anderem Belgien, Frankreich, Italien und China haben bereits ein vollständiges Verbot von Plastiktüten eingeführt, andere zumindest eine Abgabe.

Trotz seines Images als „grünes Land“ gehört Neuseeland zu den Ländern mit einem hohen Verbrauch an Plastiktüten. Im Durchschnitt verbraucht jeder Neuseeländer mehr als 150 Einweg-Tüten pro Jahr. Auf die gesamte Nation gerechnet fallen insgesamt pro Jahr mehr als 750 Millionen Tüten an. Viele davon landen in Flüssen und im Meer.


  • Fliegerbombe auf Deponie

28.06.2019 (dpa) | Bei Sanierungsarbeiten auf einer Deponie nahe Niederscheld (Lahn-Dill-Kreis) sind Arbeiter am vergangenen Freitag (28. Juni) auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Wie Polizei und Feuerwehr in Dillenburg mitteilten, wurde der 250 Kilogramm schwere Sprengkörper gesichert und in eine stabile Lage gebracht.

Am Sonntagmorgen wurde die US-amerikanische Bombe entschärft. Zuvor wurden die Wohnhäuser im Umkreis der Deponie geräumt. Für die Anwohner standen zwei Notunterkünfte bereit. Nach der Entschärfung konnten die Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren.


  • Ludden führt VDMA-Fachgruppe

28.06.2019 | Neuer Vorsitzender der VDMA-Fachgruppe Abfall- und Recyclingtechnik ist Michael Ludden, geschäftsführender Gesellschafter der LM Group aus Meppen. Die Mitgliederversammlung wählte Ludden für vier Jahre, sein Stellvertreter ist Ferdinand Doppstadt, geschäftsführender Gesellschafter der Doppstadt Holding aus Velbert. Den Vorstand komplettieren

  • Valerie Degenhardt, Mitglied der Geschäftsführung der Martin GmbH für Energietechnik, Benedikt Preker, Geschäftsführer der Lambda GmbH für Gastechnik
  • Werner Herbold, Geschäftsführer der Herbold Meckesheim GmbH, und
  • Peter Funke, Geschäftsführer der Steinert Gruppe, Köln

„Unsere Mitglieder haben sich auch im Rahmen der Mitgliederversammlung mit Kreislaufwirtschaft 4.0 und den Technologietrends von Morgen beschäftigt“, sagte Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA-Fachverbands Abfall- und Recyclingtechnik. „Einige heute nur schwierig zu recycelnde Materialien wie elektronische Organik warten geradezu auf die passende Recyclingtechnik. Unsere Mitglieder stehen bereit, solche Technologien zu entwickeln.“


  • Neuer CFO bei Scholz Recycling

27.06.2019 | Martin Simon wird neuer Chief Financial Officer bei Scholz Recycling. Simon soll eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen den internationalen Anforderungen der am Kapitalmarkt gebundenen Muttergesellschaft Chiho Environmental Group (CEG) und dem regionalem Zulieferer- und Vertriebsgeschäft einnehmen. „Wir sehen ihn als Vertrauensmann, aber auch als ergebnisorientierten Geschäftspartner“, so CEG-Chef Henry Qin.

Simon war zuletzt Chief Financial Officer bei der Aalener SHW AG. Er war darüber hinaus in verschiedenen Leitungspositionen im Personal-, IT- und Vertriebsbereich tätig. Als Mitglied der Geschäftsführung soll Simon zusätzlich die bis 2022 angestrebte Neuausrichtung und Konsolidierung unterstützen. Die Scholz Recycling GmbH will ihre über 50 aktiven Beteiligungen besser und effektiver miteinander verzahnen.


  • Abfälle stärker kontrollieren

26.06.2019 (dpa) | Die Grünenfraktion im sächsischen Landtag sieht organisatorische Defizite bei der Überwachung gefährlicher Abfalltransporte nach Sachsen. Es gebe fast keine behördlichen Kontrollen der Fracht, sondern nur die Überprüfung der Deponiebetreiber, kritisierte der Abgeordnete Volkmar Zschocke am Mittwoch. Die Kontrollen müssten dringend verstärkt werden, um Mängel und Verstöße zu vermeiden.

Nach der Deponieverordnung müsse bei jeder Abfallanlieferung die Masse überprüft, Aussehen, Farbe, Konsistenz, Geruch und die richtige Deklarierung geprüft werden. „Hier müssen dringend die Kontrollen verstärkt werden“, fordert Zschocke.

Der Import gefährlicher Abfälle in den Freistaat habe 2018 mit über 1,2 Millionen Tonnen einen Spitzenwert erreicht, sagte der Grünen-Abgeordnete unter Verweis auf die Antwort des Umweltministeriums auf seine Kleine Anfrage. Hauptursache des deutlichen Anstiegs sei die enorme Zunahme von Giftmüllimporten aus Italien in den vergangenen vier Jahren. Laut Zschocke gehen damit Mängel bei den Transporten einher, zwischen November 2018 und April 2019 habe es allein vier solcher Fälle gegeben.


  • Schwache Industrieproduktion

26.06.2019 | Die Konjunktur im Euroraum wird im zweiten Quartal des Jahres eine leichte Delle erleben. Das Wachstum dürfte auf 0,3 Prozent zurückgehen, von 0,4 Prozent im ersten Quartal, erwarten die Forschungsinstitute ifo Institut aus München, KOF aus Zürich und Istat aus Rom. Für das dritte und vierten Quartal rechnen sie dann jeweils wieder mit 0,4 Prozent Wachstum.

Ursache für die vorübergehende Abschwächung im zweiten Quartal sei die Industrieproduktion. Dort erwarten die Institute einen Rückgang um 0,3 Prozent, nach einem überraschend starken Plus von 0,9 Prozent im ersten Quartal. Für das dritte und vierte Quartal sehen sie wieder einen Produktionszuwachs von jeweils 0,3 Prozent in der Industrie.


  • Regierung kurbelt Konjunktur an

26.06.2019 (dpa) | Mit Rekordinvestitionen von fast 40 Milliarden Euro will die Bundesregierung im kommenden Jahr die Konjunktur wieder ankurbeln. „Keine Regierung hat bisher mehr für Investitionen ausgegeben, als es die jetzige tut“, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch. Zuvor hatte das Kabinett seine Haushaltspläne für 2020 abgesegnet. Die Investitionen sollen Impulse für künftiges Wachstum geben, sagte Scholz.

Mit dem Etat solle der soziale Zusammenhalt in Deutschland gestärkt werden, betonte der Vizekanzler. Zugleich wolle die Bundesregierung dafür sorgen, dass Deutschland ein modernes Land werde, das wirtschaftlich erfolgreich sei und zugleich die Herausforderungen des Klimawandels bewältige.


  • Hohe Investitionen der Recycler

26.06.2019 | Die Entsorgungswirtschaft hat im Jahr 2017 die Investitionen deutlich erhöht. So seien allein im Bereich Recycling 324 Millionen Euro investiert worden – so viel wie nie, teilt der Entsorgerverband BDE mit. Die Investitionshöhe bedeute einer Steigerung von 24 Prozent (63 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zugleich handele es sich um den höchsten Anstieg seit 2011.

Der BDE beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Während die Investitionen in den Bereichen Sammlung und Beseitigung von Umweltverschmutzung im Jahr 2017 leicht unter den Vergleichswerten des Vorjahres lagen, ist mit Investitionen in den beiden wichtigen Bereichen – Abfallbehandlung und Rückgewinnung – mit einem Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro eine Rekordsumme zu vermelden“, kommentierte BDE-Präsident Peter Kurth die Zahlen.

Auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Entsorgungsbranche habe sich erhöht. Sie liege heute um mehr als 61.000 höher als noch vor zehn Jahren, erklärt der BDE. Und auch die Wertschöpfung sei geklettert. Sie habe 2017 bei rund 12,3 Milliarden Euro und damit um 40 Prozent höher als im Jahr 2011 gelegen.


  • Mehr Elektrostahl produziert

26.06.2019 | Im Mai haben die Stahlwerke in Deutschland mehr Elektrostahl produziert als im Vormonat. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilt, erhöhte sich die Produktion um 5,1 Prozent auf 1,142 Millionen Tonnen. Im bisherigen Jahresverlauf weist die Elektrostahlproduktion aber dennoch ein Minus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf.

Insgesamt bleibt die Stahlkonjunktur in Deutschland auch im Mai abwärtsgerichtet. Die Rohstahlproduktion ist nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken, verglichen mit einem Rückgang von ebenfalls 5 Prozent im bisherigen Jahresverlauf. Bereits im vergangenen Jahr war die Erzeugung um knapp 4 Prozent gesunken.


  • Weiterer Aufschub für Recylex

25.06.2019 | Die französische Recyclinggruppe Recylex erhält einen weiteren Aufschub von den Kreditgebern des deutschen Teilkonzerns. Die Kreditgeber hätten auf ihr Recht zur vorzeitigen Beendigung bestehender Finanzierungen bis zum 31. Juli 2019 verzichtet, teilt Recylex mit. Zugleich hätten sie einer Verschiebung fälliger Rückzahlungen auf denselben Zeitpunkt zugestimmt. Außerdem sei die Laufzeit der Zwischenfinanzierung, die die Glencore International AG dem deutschen Teilkonzern gewährt hat, bis zum 31. Juli 2019 verlängert und ihr Betrag um 5,7 Millionen Euro auf 27,0 Millionen Euro erhöht worden.

„Diese Verschiebungen wurden gewährt, um es allen Finanzierungspartnern zu ermöglichen, ihre Position zur Finanzierung des deutschen Teilkonzerns im Hinblick auf den aktualisierten prognostizierten Liquiditätsbedarf zu analysieren“, erklärt Recylex. Die Liquiditätslage des deutschen Teilkonzerns bleibe „sehr angespannt“.


  • Keine Einweggrills mehr

25.06.2019 (dpa) | Barbecue-Liebhaber können in vielen schwedischen Supermärkten künftig keine Einweggrills mehr kaufen. Vor allem aus Umweltgründen nehmen die Supermarktketten Willys und Hemköp die Grills aus ihrem Sortiment, wie der Mutterkonzern Axfood am Dienstag mitteilte.

Da die Grills aus Aluminium bestünden, sei ihre Produktion sehr energieraubend. Außerdem landeten sie nur selten im Recycling, sondern als Müll in der Natur. Dies könne in bestimmten Fällen auch eine Brandgefahr darstellen, erklärte Axfood. Auf kurze Sicht werden die Einweggrills aber noch in den Regalen der Händler liegen, bis die Lagerbestände zu Ende gegangen sind.

In den vergangenen Monaten hatten andere Supermarktketten in Schweden ebenfalls eine Abkehr von den Einweggrills angekündigt. Das Herkunftsland der Klimaaktivistin Greta Thunberg gilt als sehr sensibel bei Klima- und Umweltfragen, zudem musste es im vergangenen Sommer gegen eine Reihe von Waldbränden ankämpfen.


  • ifo Index sinkt weiter

24.06.2019 | Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich weiter abgekühlt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni von 97,9 auf 97,4 Punkte gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit November 2014.

Die Unternehmen blickten zunehmend pessimistisch auf die kommenden Monate, teilt das ifo Institut mit. Ihre aktuelle Lage schätzten sie hingegen minimal besser ein. „Die deutsche Konjunktur flaut weiter ab“, so das Institut.

Auch im Verarbeitenden Gewerbe war der Geschäftsklimaindikator erneut rückläufig. Der Lageindex liegt zwar immer noch über seinem langfristigen Mittelwert, sinkt nun aber seit mehr als einem Jahr. „Der Lichtblick bei den Erwartungen aus dem Vormonat ist verschwunden“, heißt es. Der Pessimismus unter den Industriefirmen habe wieder zugenommen. Dies sei vor allem einem sinkenden Auftragsbestand geschuldet.


  • Kurth neuer FEAD-Präsident

21.06.2019 | Peter Kurth wird neuer Präsident des europäischen Entsorger-Dachverbands FEAD. Die Generalversammlung wählte den 59-jährigen BDE-Chef am Freitagmittag zum Nachfolger von Suez-Vorstand Jean-Marc Boursier.

Kurth wird sein Amt an der Spitze des europäischen Entsorgerverbandes zum 1. Januar 2020 antreten. Zum neuen Führungsteam bei der FEAD wird auch die 54-jährige Valérie Plainemaison gehören. Sie wird das Amt der stellvertretenden Generalsekretärin übernehmen.


  • Leitfaden für Ausbauasphalt

19.06.2019 | Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt hat am Mittwoch (19. Juni) den Leitfaden zur „Wiederverwendung und Verwertung von Ausbauasphalt“ vorgestellt. Der Leitfaden soll eine Handlungsanleitung für Unternehmen und Behörden sein, den Wertstoff Ausbauasphalt künftig zu einem höheren Anteil im Straßenbau wiederzuverwenden oder wenigstens zu verwerten.

„Hintergrund ist, dass Ausbauasphalt – also gebrauchter Asphalt, der bei Straßenbauarbeiten anfällt – zunehmend als Abfall auf Deponien landet“, erklärte Schmidt. „In den vergangenen Jahren ist in Sachsen ein leistungsfähiges Straßennetz entstanden. Im Vordergrund von Baumaßnahmen stehen deshalb nicht mehr in erster Linie Neubau oder Kompletterneuerungen, sondern viel mehr der Erhalt von Straßen. Der ausgebaute Asphalt wird dadurch deutlich seltener wiederverwendet oder verwertet.“

Der Leitfaden schaffe einheitliche Begriffsdefinitionen und erläutere ausführlich die Rahmenbedingungen für Wiederverwendung sowie Verwertung von Ausbauasphalt, teilt das Ministerium mit. Außerdem zeige der Leitfaden vielfältige Nutzungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Straßenbaus auf. Er schaffe jedoch keine neuen Vorschriften.

Der Leitfaden wurde unter Federführung der IHK Chemnitz im Laufe von zwei Jahren erarbeitet und unter Nutzung des sächsischen Beteiligungsportals mit den Akteuren abgestimmt. Nach Angaben des sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat sich die Menge an Ausbauasphalt, die zwischen den Jahren 2013 und 2016 auf sächsischen Deponien entsorgt wurde, von rund 8.000 Tonnen auf etwa 93.000 Tonnen mehr als verzehnfacht. Für die nächsten Jahre wird das Aufkommen an Ausbauasphalt aus Straßenbaumaßnahmen auf Bundes-, Staats- und kommunalen Straßen im Freistaat Sachsen auf jährlich rund 350.000 Tonnen geschätzt. Der Teil davon, der nicht verwertet werden kann, muss auf Deponien entsorgt werden.


  • Graffiti-Kunst für Mülltonnen

21.06.2019 | Das Stromnetz Hamburg (SNH) und die Stadtreinigung Hamburg (SRH) starten einen gemeinsamen Gestaltungswettbewerb. Gesucht werden Künstlerinnen und Künstler aus Hamburg und Umgebung, die jeweils fünf Netzstationen und Mülltonnen-Boxen eine „Schönheitskur“ verpassen. Nach Angaben der SRH sollte die Motivauswahl zum Thema Strom und Müll passen und sich positiv in das jeweilige Straßen- und Stadtbild integrieren.

Interessierte Künstlerinnen und Künstler können ihre kreativen Ideen bis einschließlich 2. August 2019 einreichen. Zusätzlich werden auch die Hamburgerinnen und Hamburger für die Motiv-Auswahl eingebunden, die ab dem 5. August 2019 auf der Facebook-Seite der Stadtreinigung Hamburg ihre Favoriten mitbestimmen können. Je nach Größe des Objektes erhalten die ausgewählten Künstler ein Honorar von bis zu 2.000 Euro pro Objekt. Die Kosten für Farbe und Materialien sind mit dem Honorar abgegolten.


  • Keine Fahrkarten aus Papier mehr

12.06.2019 (dpa) | Die traditionellen Pariser Metro-Tickets aus Papier sollen verschwinden. Seit Mittwoch können Reisende einen elektronischen Fahrausweis für den Pariser Nahverkehr kaufen, der sich wieder aufladen lässt. Die „Navigo Easy“-Karte richtet sich speziell an Gelegenheitsnutzer und Touristen, wie der Betreiber Île-de-France Mobilités mitteilte. Die Karte kostet zwei Euro und kann Einzeltickets, Tageskarten oder Busfahrkarten zum Flughafen speichern.

Das Einzelticket aus Papier gibt es zwar immer noch – bis 2020, spätestens 2021 soll es aber verschwinden. Der Betreiber schätzt, dass jedes Jahr mehr als 500 Millionen Papiertickets verkauft werden – und im Müll oder auf der Straße landen. „Auf die Straße geworfen, braucht ein Metro-Ticket ein Jahr, um sich zu zersetzen, fast so lang wie ein Zigarettenstummel“, heißt es. Die neue „Navigo-Easy“-Karte wird an allen Pariser Bahnhöfen verkauft und kann am Automaten aufgeladen werden. Beispielgebend ist die Londoner „Oyster-Card“.


  • VW steigt bei Batteriehersteller ein

12.06.2019 (dpa) | Der Autobauer Volkswagen steigt bei dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt ein. VW investiere rund 900 Millionen Euro in gemeinsame Batterieaktivitäten mit dem Unternehmen, teilte VW am Mittwoch mit. Volkswagen übernimmt zunächst rund 20 Prozent an den Schweden und will mit Northvolt für die in Salzgitter geplante Batteriezellfertigung ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Ein Teil der Geldsumme gehe in das Joint Venture, ein anderer Teil direkt an Northvolt, hieß es.

Volkswagen hatte bereits im April mitgeteilt, mit Northvolt zusammen rund eine Milliarde Euro in ein gemeinsames Batteriezellwerk in Salzgitter investieren zu wollen. Das Werk soll frühestens ab 2020 in Niedersachsen aufgebaut werden, sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

Unterdessen gab Northvolt bekannt, rund eine Milliarde US-Dollar im Rahmen einer Kapitalerhöhung eingesammelt zu haben, an der sich unter anderem Volkswagen, die US-Investmentbank Goldman Sachs sowie der deutsche Autobauer BMW beteiligt hätten. Ein BMW-Sprecher wollte zur Höhe der finanziellen Beteiligung seitens der Münchener keine Angaben machen. Northvolt will mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung seine ersten Lithium-Ionen-Batteriezellen in Schweden finanzieren.


  • Neuer Branchenmindestlohn

12.06.2019 | Für die Abfallwirtschaft gilt ein neuer Branchenmindestlohn. Die Tarifkommissionen des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben sich auf folgende Mindestlöhne in der Abfallwirtschaft verständigt:

01.10.2019 bis 30.09.2020: 10,00 Euro pro Zeitstunde;

01.10.2020 bis 30.09.2021: 10,25 Euro pro Zeitstunde sowie

01.10.2021 bis 30.09.2022: 10,45 Euro pro Zeitstunde

Der dreistufige Branchenmindestlohn-Tarifvertrag soll als allgemeinverbindlich erklärt werden. Eine entsprechende Antragstellung ist beabsichtigt. Zuletzt lag der Branchenmindestlohn für die Abfallwirtschaft in Deutschland bei 9,10 Euro (2017). Der gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei 9,19 Euro.


  • Schwund in Ostdeutschland

12.06.2019 | Ostdeutschland ist auf die Bevölkerungszahl des Jahres 1905 zurückgefallen. Gleichzeitig leben in Westdeutschland so viele Einwohner wie niemals zuvor in der Geschichte. Das zeigt eine neue wirtschaftshistorische Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts.

„Die Einwohnerzahlen beider Landesteile driften trotz Wiedervereinigung nahezu ungebremst auseinander. Die anhaltende Wucht der deutschen Teilung wird bis heute in der Öffentlichkeit völlig unterschätzt. Dieser Aspekt wird häufig übersehen und bedarf besonderer politischer Berücksichtigung“, sagt Studienautor Felix Rösel.

Die Hauptursache für den Bevölkerungsschwund ist laut Rösel die Massenflucht aus Ostdeutschland von 1949 bis zum Mauerbau im Jahr 1961. Darüber hinaus fehlte Ostdeutschland auch die Zuwanderung junger Gastarbeiter in den 60er und frühen 70er Jahren. Schließlich trug auch die Abwanderung nach der Wende vor genau 30 Jahren zu der unterschiedlichen Bevölkerungsentwicklung bei. Vor der deutschen Teilung vor rund 70 Jahren hatten sich Ost- und Westdeutschland dagegen nahezu parallel entwickelt.


  • Neuer Abfallmanager von Zentek

11.09.2019 | Der Kölner Entsorgungsdienstleister Zentek hat einen neuen Abfallmanager auf den Markt gebracht. Integriert ist das Tool in die Online-Plattform empto. „Der neue Abfallmanager spart Zeit und Papier, indem er die gesamte Beauftragung digitalisiert“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Stephan Schnück.

Um das Tagesgeschäft mit dem Abfallmanager zu organisieren, müssen die Nutzer nicht zwangsläufig alle Vereinbarungen mit den Entsorgungsunternehmen über empto abwickeln: „Das neue System kann nämlich auch externe Aufträge verwalten und ist deutschlandweit verfügbar“, erläutert Schnück. Das bedeute, dass jeder Gewerbetreibende seinen jetzigen Entsorger und die jeweiligen Container samt der zugehörigen Fraktionen direkt über das Portal beauftragen kann. Im Anschluss wird dann eine Mail an den Entsorger geschickt und der Gewerbetreibende erhält eine Bestätigungsmail.

Wie Zentek betont, müsse der betreffende Entsorger nicht bei empto registriert sein. empto ist eine B2B-Plattform, mit der die Entsorgung von aktuell 16 verschiedenen Abfallfraktionen samt Erfüllung der gesetzlichen Dokumentationspflicht möglich ist. Der Gewerbetreibende beschreibt in kurzen Worten die Leistung, die er benötigt und erhält daraufhin Angebote von mehreren Entsorgern, aus denen er schließlich den passenden auswählt. Im Unterschied zu einem Online-Shop sind die potenziellen Geschäftspartner jeweils für beide Seiten sichtbar. Die Entsorger untereinander sehen sich jedoch gegenseitig nicht – somit seien faire Preise gewährleistet.


  • Hasenkamp wiedergewählt

11.06.2019 | Der Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Patrick Hasenkamp, wurde einstimmig im Amt des Präsidenten des europäischen Dachverbands Municipal Waste Europe (MWE) bestätigt. Der Dachverband vertritt die Interessen kommunaler Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebe in Europa. Seine Mitglieder sind 18 Kommunalverbände und kommunalwirtschaftliche Verbände aus 16 Staaten aus der Bandbreite der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung.


  • Höhere Strafen in Bayern?

11.06.2019 (dpa) | Bayerns Landtags-SPD fordert härtere Sanktionen und Geldstrafen von bis zu 250 Euro gegen Müllsünder. „Ob aus Rücksichtslosigkeit weggeworfene Zigarettenkippen, zerbrochene Glasflaschen auf Kinderspielplätzen, illegale Müllablagerungen oder zurückgelassener Müll von Grillfesten am Isarufer: In vielen Städten und Gemeinden ist Müll, der dort entsorgt wird, wo er nicht hingehört, inzwischen ein großes Problem“, sagte Fraktionsvize Klaus Adelt am Dienstag in München. Städte und Gemeinden müssten schärfer gegen Müllsünder vorgehen dürfen.

Adelt empfiehlt daher eine Verschärfung des Bußgeldkatalogs. „Wer seinen Müll achtlos in die Botanik schmeißt, in dem Vertrauen, dass andere ihn schon wegräumen, der soll auch zur Kasse gebeten werden dürfen. Und zwar so, dass es gescheit weh tut“, sagte Adelt. Wie hoch die Bußgelder ausfallen, entscheiden die Kommunen selbst, der Bußgeldkatalog des Landes gibt lediglich den Rahmen vor.

Bisher können Städte und Gemeinden in Bayern etwa ein Bußgeld in Höhe von 20 Euro für Zigarettenstummel auf Spielplätzen oder 35 Euro für Plastikflaschen in Parkanlagen verlangen. In Baden-Württemberg können für das gleiche Vergehen Bußgelder von bis zu 250 Euro verhängt werden. In Nordrhein-Westfalen werden bis zu 100 Euro fällig.


  • Neue Vizepräsidenten beim BDE

06.06.2019 | Dr. Henner Buhck und Frank-Steffen Meinhardt sind neue Vizepräsidenten des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes am Donnerstag in Berlin wurden sie einstimmig in das BDE-Präsidium gewählt.

Buhck, Geschäftsführer der Buhck Umweltservices GmbH & Co. KG, und Meinhardt, Geschäftsführer der Meinhardt Städtereinigung GmbH & Co. KG, folgen Oliver Gross und Carsten Stratmann, die sich aus den Ämtern der Vizepräsidenten zurückgezogen haben.

Turnusgemäß stand zudem die Wahl des Vorstands an. Dabei wurden 15 Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Neugewählte Mitglieder im Vorstand sind Stephan Garvs, Vorsitzender der Geschäftsführung der PreZero Wertstoffmanagement Deutschland GmbH & Co. KG, Peter Pester, Geschäftsführer der Suez Deutschland GmbH, und Marcell Wiese, Geschäftsführer der Stratmann Städtereinigung GmbH & Co. KG.

Martin Becker-Rethmann, Geschäftsführer der REMONDIS Energy & Services GmbH & Co. KG, und Ernst-Peter Rahlenbeck, ehemaliger Geschäftsführer der Lobbe Holding GmbH & Co. KG, schieden aus dem Vorstand aus.


  • Recyclingfirma stillgelegt

06.06.2019 (dpa) | Nach dem Brand einer Recyclingfirma im Kyffhäuserkreis ist die Anlage bis auf weiteres stillgelegt. „Einen Zeitrahmen kann man nicht nennen“, sagte eine Sprecherin des Landratsamts. Gutachter waren am Donnerstag vor Ort, um den Brandort zu untersuchen.

In der auf Metallrecycling spezialisierten Anlage in Rockensußra war es am Dienstagnachmittag zu einer Verpuffung gekommen. Vier Menschen wurden dabei verletzt. Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen von einem technischen Defekt aus.


  • Fruchtsäfte in 100 Prozent rPET

06.06.2019 | Der Vorarlberger Fruchtsafthersteller Rauch hat den Recyclat-Anteil bei PET-Flaschen erhöht. Bislang lag der Anteil von recyceltem PET (rePET) bei bis zu 50 Prozent. Nun erscheinen die Produkte der Rauch Juice Bar Range in 100 Prozent rePET. In den nächsten Jahren will Rauch den rePET-Anteil bei weiteren Marken auf bis zu 100 Prozent erhöhen.

Rauch ist Gründungsmitglied der PET2PET Recycling Österreich GmbH. Die Organisation wurde zusammen mit vier weiteren österreichischen Getränke-Produzenten im August 2007 in Betrieb genommen. Einer von ihnen ist auch der Mineralwasseranbieter Vöslauer, der in den kommenden Jahren alle PET-Flaschen auf 100 Prozent rPET umstellen will.


  • bvse fordert schärfere Maßnahmen

06.06.2019 | Der Entsorgerverband bvse fordert schärfere Maßnahmen, um gegen nicht recycelbare Verpackung vorzugehen. „Design for Recycling muss gelebt werden“, appellierte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock beim bvse Altkunststofftag vor mehr als 440 Kunststoffrecycling-Experten. „Wir fordern, dass nur noch solche Verpackungen auf den Markt gebracht werden dürfen, für die Hersteller und Handel nachweisen können, dass sie mit vertretbarem Aufwand zu recyceln sind.“

Die Forderung sei praktisch gut umsetzbar, meint der Verband. Inzwischen seien innerhalb der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister Kriterien zur Recyclingfähigkeit erarbeitet worden. „Verpackungen, die diesen Kriterien nicht oder nur unzureichend genügen, sollten so erheblich beaufschlagt werden, dass sie praktisch nicht mehr in den Markt gelangen können“, verlangte Dirk Textor, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Kunststoffrecycling.


  • „Plastikatlas“ vorgestellt

06.06.2019 (dpa) | Im Kampf gegen die weltweite Umweltverschmutzung mit Kunststoffen fordern Umweltschützer ein Verbot von Mikroplastik und strengere Vorgaben der Politik für Energie- und Chemiekonzerne. Es brauche eine Plastikwende, sagte der Chef der Umweltorganisation BUND, Hubert Weiger, am Donnerstag. Vor allem globalen Energie- und Chemiekonzernen müsse die Politik striktere Grenzen setzen, sagte Barbara Unmüßig, Vorstand der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung. „Ein paar Dutzend Unternehmen“ stellten den Großteil der Produkte her, die später als Plastikabfall zurückblieben.

Beide Organisationen präsentierten in Berlin einen „Plastikatlas“ mit Zahlen und Hintergründen. Demnach werden pro Jahr weltweit über 400 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt, zwischen 1950 und 2015 waren es insgesamt 8,3 Milliarden Tonnen. Weniger als ein Zehntel davon sei recycelt worden. Mehr als ein Drittel der hergestellten Kunststoffe wird für Verpackungen verwendet. Schätzungen zufolge würden rund 40 Prozent der Plastikprodukte in weniger als einem Monat zu Abfall, sagte Unmüßig.

Aus Sicht der Autoren des Plastikatlasses darf Politik nicht nur Verbraucher adressieren. Auf EU-Ebene würden Produkte wie Plastikstrohhalme und -besteck verboten, das sei auch gut so, sagte Unmüßig. „Wir erleben aber gleichzeitig, wie Europa zuschaut, wie neue Kapazitäten für die Plastikproduktion geschaffen werden.“ Nicht nur Konsumenten, auch die Produzenten müssten in die Verantwortung genommen werden. Die fünf größten Plastikkonzerne seien ExxonMobil, BASF, Eni, INEOS, und Dow.


  • Käse-Verpackung auf Papierbasis

06.06.2019 | Die REWE Group, einer der größten Lebensmittelhändler in Österreich, verpackt seine Premium-Käseproduktreihe der Biomarke „Ja! Natürlich“ mit einer neuen, patentierten Papierlösung des Verpackungs- und Papierunternehmens Mondi. Die Bio-Käsescheiben aus Heublumenmilch werden bei den österreichischen Supermärkten BILLA, MERKUR, ADEG und Sutterlüty in der Selbstbedienungsvitrine auf naturbraunen Papierschalen angeboten. Diese könnten in Österreich über das Altpapier recycelt werden, da sie zu 80 Prozent aus Frischfaser und nur zu 20 Prozent aus Kunststoff bestünden.

Das naturbraune Papier der neuen Käseverpackung wird laut REWE im Werk Mondi Frantschach, Kärnten, mit überwiegend heimischem Holz produziert. Die neue Verpackung sei eine formbare Papierverpackung mit patentierter Barriere und eigne sich für flache Lebensmittelschalen.

Nach einer Testphase von neun Monaten in Kooperation mit der Molkerei Salzburgmilch startet die neue Verpackung nun bei den Käsescheiben aus der Feinkost in den Sorten „Bio Alpkönig“, „Bio Gouda“, „Bio Emmentaler“, „Bio Butterkäse“ und „Bio Bergkäse“. Die neue Verpackungslösung auf Papierbasis werde in Kürze auch in nationalen Supermarktketten in Frankreich und Polen zu finden sein.


  • BDE in neuem Quartier

06.06.2019 | Der Entsorgerverband BDE hat am Donnerstag offiziell sein neues Quartier in Berlin eröffnet. Das „Haus der Kreislaufwirtschaft“ liegt am südwestlichen Rand des Tiergartens im früheren Diplomatenviertel. Das fünfgeschossige Haus mit insgesamt mehr als 2.000 Quadratmetern Nettonutzfläche wird künftig das Zentrum der Verbandsarbeit in der Bundeshauptstadt sein.

Das von der Berliner Architektin Ursula Hüffer entworfene Gebäude ist im „industrial design“ errichtet. Das Haus verfügt über einen ökologischen Dachgarten mit Obstbäumen. Auch die Ansiedlung von Bienen ist vorgesehen.


  • „Fatale Folgen von Fast Fashion“

05.06.2019 | Für gemeinnützige Sammler stellt der Trend zu „Fast Fashion“ ein immer größeres Problem dar. „Am Ende der textilen Kette sehen wir bereits die fatalen Folgen eines nicht nachhaltigen Kleiderkonsums“, warnt Andreas Voget, Geschäftsführer des Dachverband FairWertung. „Wir müssen dringend umsteuern.“

Inzwischen werden weltweit mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr hergestellt. Diese Kleiderflut komme nun am Ende der Kette in den Sammlungen der gemeinnützigen Organisationen an, so der Dachverband. Über eine Million Tonnen würden in jedem Jahr in Sammlungen gegeben – mit stark steigender Tendenz.

Die Branche könne die enormen Mengen kaum noch aufnehmen. „Ein immer größerer Anteil aus den Kleidersammlungen muss direkt dem Downcycling zugeführt werden“ so der Dachverband. Dies werde allerdings zunehmend zum Problem. Denn die stark steigenden Mengen an minderwertigen Textilien könnten nicht mehr verarbeitet werden – es fehle an ausreichenden Verwertungsmöglichkeiten und marktfähigen (Recycling-)Produkten. Dadurch lande ein zunehmender Teil der minderwertigen Textilien am Ende in der Verbrennung.

Für gemeinnützige Sammler vermindern solche (Billig-)Textilien die Qualität der eigenen Sammlung und damit auch die Erlöse aus der Sammlung, betont FairWertung. „Unmoderne, abgetragene oder zerschlissene Textilien sind längst keine Hilfe mehr – im Gegenteil: sie stellen eine erhebliche Kostenbelastung dar.“ Der steigende Anteil minderwertiger Textilien gefährde auf diese Weise die Wirtschaftlichkeit der Sammlungen insgesamt.


  • Das wichtigste Umweltproblem

05.06.2019 (dpa) | Die Verschmutzung der Weltmeere ist für die Menschen in Deutschland das wichtigste Umweltproblem noch vor der Erderwärmung. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch vorgestellte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Orange Ocean.

Demnach gaben 49 Prozent der in Deutschland Befragten die Meeresverschmutzung als das ihrer Meinung nach wichtigste Umweltproblem an. Dahinter folgen mit 42 Prozent die Erderwärmung und mit 39 Prozent die Abholzung der Regenwälder.

Auch in anderen Ländern wurden Mensch