Softwareunterstützung

Weniger Stillstände, eine bessere Abstimmung und am Ende ein größerer Sortiererfolg: Mithilfe einer digitalen Kopie der Sortiermaschine will ein Hersteller den Anlagen- und Sortierbetrieb optimieren. Es sei das erste System, das Informationen während des Betriebs erfassen und auswerten kann. [ Video ]

Digitale Kopie für Sortieranlage


Je mehr Informationen über Sortierprozesse verfügbar sind, desto optimaler lässt sich die Anlage einstellen und einsetzen. Entsprechend werden Machine Learning und digitale Unterstützung auch für Anlagenbetreiber aus der Recyclingwirtschaft immer interessanter. Der österreichische Hersteller von sensorgestützten Sortiermaschinen, Redwave, verspricht nun mit dem sogenannten Redwave Mate einen „künstlich intelligenten Freund“ für die Überwachung und Optimierung der gesamten Sortieranlage.

Dafür erstellt der Redwave Mate eine digitale Kopie der Sortiermaschine und ist nach Unternehmensangaben das erste System, das Qualitäten messen und Informationen während der Produktion erfassen und auswerten kann. Dazu gehörten Anzahl und Gewicht der zu verarbeiteten Objekte sowie deren Klassifizierung, ein Betriebsstundenzähler sowie Maschinendetails wie Stromverbrauch, Druck, Temperaturen, Wartungen und Störungen, teilt eine Unternehmenssprecherin gegenüber 320° mit. Außerdem könnte der Mate auch Stillstände, Störungen, Wartungen und Service dokumentieren sowie auf Kundenwunsch auch Prozessdaten von anderen Anlagenteilen aufnehmen. Abrufbar seien die Daten in Echtzeit auf allen gängigen mobilen Geräten.

Vorplanung von Wartungs- und Reparaturarbeiten

Mithilfe der gesammelten Prozesswerte könnten die Anlagenteile besser aufeinander abgestimmt und so der Anlagen- und Sortierbetrieb verbessert werden, verspricht Redwave. „Durch lückenlose Produktionszeiterfassung und Klassifizierung der Stillstände können Rückschlüsse auf Verbesserungspotential oder Schwachstellen gezogen werden“, sagt die Sprecherin. „Durch die Verbindung von protokollierten und klassifizierten Stillständen, Wartungstätigkeiten und der anfallenden Prozessdaten können die nächsten Wartungs- und oder Reparaturarbeiten vorgeplant werden, um zukünftige Stillstände zu vermeiden.“ Die Kontaktaufnahme mit Redwave sei über das Serviceportal möglich.

Auch die Maschinenteile können mithilfe des Mates vernetzt und in Beziehung gesetzt werden. „Ist zum Beispiel die Beschickung des Förderbandes zu hoch und gelangt zu viel Material zur Redwave Sortiermaschine, führt das zur Reduzierung der Bandgeschwindigkeit oder der Steuerung des Dosierbunkers“, erklärt die Unternehmenssprecherin. „Diese Dinge können automatisch erfolgen, oder über ein Vorschlagsystem, um dem Bediener die finale Entscheidung zu überlasen.“ Ob sich alle bestehenden Redwave-Maschinen mit dem künstlichen intelligenten Freund aufrüsten lassen, müsse im Einzelfall geprüft werden.


 

Video: Redwave-Mate

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© 320°/ek | 16.07.2020

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