UMK-Beschluss

Die Umweltminister der Länder fordern den Bund auf, gegen die Vernichtung unverkaufter Textilien vorzugehen. Sie fordern dazu eine sogenannte Transparenzverordnung. Zugleich soll das Recycling von Textilien gestärkt werden.

Umweltminister wollen Textilrecycling stärken


Die Umweltministerkonferenz hat sich am vergangenen Freitag für ein besseres Textilrecycling ausgesprochen. Die Minister stimmten einem Antrag von Rheinland-Pfalz zu, in dem die Ländervertreter einen europaweiten Markt für das Recyceln von Textilien fordern. Zudem sollen Informationen über die Lebensdauer und Kreislauffähigkeit von Textilien in bestehende Label wie dem grünen Knopf integriert werden, damit Verbraucher diese bei ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen können.

Der Antrag beinhaltet auch die Forderung an den Bund, gegen das Vernichten von ungetragener Kleidung vorzugehen. „Der Bund ist nun aufgefordert, etwa zügig eine Transparenzverordnung vorzulegen, die Herstellerinnen und Hersteller von Textilien dazu verpflichtet, nachvollziehbar zu dokumentieren, wie sie mit unverkaufter Ware umgehen“, erklärt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne). „Zudem braucht es dauerhafte Rahmenbedingungen des Bundes, damit das Vernichten der Ware nicht kostengünstiger ist als das Spenden von Kleidungsstücken.“

Die Zunahme von zurückgesendeten und unverkauften Textilien führe dazu, dass immer mehr Kleidungsstücke ungetragen vernichtet werden, so Spiegel weiter. Das Problem sei durch corona-bedingte Ladenschließungen noch verschärft worden. Die Grünen-Politikerin beruft sich auf Schätzungen, wonach die Vernichtung von rund 500 Millionen neuer Kleidungsstücke anstehe.

Um hier gegenzusteuern hatte Rheinland-Pfalz den Antrag „Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit bei Textilien stärken – Ungetragene Textilien wiederverwerten statt vernichten“ bei der Umweltministerkonferenz eingebracht. Laut EU-Kommission werden weltweit weniger als ein Prozent der Kleidung recycelt und zur Herstellung neuer Kleidungsstücke verwendet.

 

© 320° | 26.04.2021

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