Anlage geplant

In Bayern soll eine Anlage zur Herstellung fluorfreier Imprägniermittel entstehen. Das Besondere dabei: Die Imprägniermittel werden mindestens zu 90 Prozent aus Lebensmittelabfällen bestehen.

Imprägniermittel aus Lebensmittel­abfällen


Auf sogenannte Hydrophobierungsmittel können Hersteller von Outdoorbekleidung nicht verzichten. Solche Mittel werden zur Imprägnierung verwendet, um Kleidung wasserabweisend zu machen. Hierzu wurden über lange Zeit Fluorcarbonpolymere eingesetzt, die aus erdölbasierten Rohstoffen hergestellt werden. Doch sie stellen eine starke Belastung für die Umwelt dar und können zu langlebigen Abbauprodukten führen.

Dass es auch anders geht, zeigt die Firma Rudolf mit Sitz in Geretsried (Bayern). Sie plant den Bau einer Anlage zur Herstellung fluorfreier Imprägniermittel, die mindestens zu 90 Prozent aus nicht weiter verwertbaren Lebensmittelabfällen bestehen. Durch die Neuanlage könnten jährlich 1.500 fluorierte Hydrophobierungsmittel zur Imprägnierung eingespart werden, erklärt das Bundesumweltministerium, das das Vorhaben mit 800.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm fördert.

Wie das Ministerium betont, entspricht die Einsparung von 1.500 fluorierter Hydrophobierungsmittel einer jährlichen Reduktion von ca. 300 Tonnen Perfluorhexansäure, einer Chemikalie, die als Abbauprodukt von entsprechend behandelten Textilien entsteht und in der Umwelt nur schwer abbaubar ist. Die Verwendung von Lebensmittelabfällen hingegen gewährleiste eine sehr gute biologische Abbaubarkeit. Die Verwendung solcher Abfälle ermögliche auch eine deutlich bessere CO2-Bilanz als herkömmliche Mittel auf Basis von Erdöl.

 

© 320° | 05.05.2021
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