Wasserstoff mit MVA-Strom

Wenn Wasserstoff mit Strom aus der Abfallverbrennung erzeugt wird, gilt er künftig als Beitrag zum Klimaschutz. Das hat der Bundestag vergangene Woche beschlossen. Der MVA-Betreiberverband ITAD zeigt sich zufrieden, der Weg für MVA-Betreiber sei nun frei.

ITAD erleichtert über Bundestagsbeschluss


Welcher Sprachgebrauch sich für Wasserstoff etablieren wird, der mit Strom aus der Abfallverbrennung erzeugt wird, wird sich noch zeigen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) spricht von „orangem“ Wasserstoff, der MVA-Betreiberverband ITAD wählt dafür „grünen“ Wasserstoff. Der Bundestag spricht von „biogenem“ Wasserstoff.

Fest steht in jedem Fall, dass solcher Wasserstoff künftig als Beitrag zum Klimaschutz anerkannt wird. Das hat der Bundestag in der vergangenen Woche mit dem „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote“ beschlossen. Das Gesetz regelt den Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrssektor und schreibt vor, wie der Anteil von heute rund 6 Prozent auf 25 Prozent im Jahr 2030 angehoben werden kann.

Nach dem ursprünglichen Entwurf der Bundesregierung sollte die Umwandlung von organischen Reststoffen, wie sie im Hausmüll enthalten sind, in „grünen Wasserstoff“ verhindert werden. Der Bundestag dagegen hat beschlossen, dass „die Förderung biogenen Wasserstoffs nicht in Konkurrenz zur Produktion von Wasserstoff aus Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energien nicht biogenen Ursprungs steht“, wie ITAD zufrieden feststellt. Laut Bundestagsbeschluss ist „der Einsatz von biogenem Wasserstoff eine sinnvolle Ergänzung“. Die Wasserstofferzeugung könne „im Verbundbetrieb mit Abfallverwertung“ gefördert werden.

Aus Sicht von ITAD ist das ein guter Beschluss. „Damit haben die Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen endlich Planungssicherheit, um vor Ort klimafreundlichen Wasserstoff für ihre Fahrzeugflotten und lokale Unternehmen zu erzeugen“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Carsten Spohn. Der Weg sei nun grundsätzlich frei, damit kommunale und private Betreiber von thermischen Abfallbehandlungsanlagen in die Erzeugung von Wasserstoff an ihren Standorten einsteigen.

320°/sk

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