Repräsentative Umfrage

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet ein Verbot von Einwegplastikprodukten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage. Je nach Parteizugehörigkeit fallen die Antworten aber unterschiedlich aus.

Forsa-Umfrage: Mehrheit für Verbot von Einwegprodukten


Zur Begrenzung von Plastikmüll spricht sich ein Großteil der Menschen in Deutschland für ein Verbot von Einwegprodukten aus. Das geht aus einer am Freitag vorgelegten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hervor.

Demnach finden es 82 Prozent der Befragten „richtig und sinnvoll“, im Sinne von mehr Umweltschutz Einwegprodukte wie Plastikhalme oder -becher zu verbieten. 16 Prozent der Teilnehmer plädierten dagegen für freiwillige Lösungen, um das Plastikmüllaufkommen in Deutschland zu begrenzen. Die restlichen Befragten legten sich demnach nicht auf eine klare Antwort fest.

AfD-Anhänger sehen Verbot skeptischer

Der Erhebung zufolge sind mehr Frauen (87 Prozent) als Männer (78 Prozent) für ein Verbot von Einwegprodukten. Auch Menschen unter 30 gaben häufiger an, diese Artikel abschaffen zu wollen. Für den DBU-Umweltmonitor Circular Economy (CE) hat forsa zwischen dem 25.

Februar und 9. März dieses Jahres 1.009 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland zum Umgang mit Einwegartikeln befragt.

Dabei hat das Institut auch die jeweilige parteipolitische Präferenz erhoben. Unter den Anhängern der Grünen ergab sich demnach mit 95 Prozent die größte Zustimmung für ein Verbot von Einwegprodukten. Die wenigsten Sympathien dafür gab es dagegen mit 43 Prozent unter AfD-Anhängern. Die Anhänger der restlichen Parteien sprachen sich mehrheitlich für ein Verbot von Einwegartikeln aus.

Am 3. Juli tritt in der EU das 2019 beschlossene Verbot bestimmter Plastik-Wegwerfartikel in Kraft, darunter auch Plastikbesteck und Plastikteller. In den kommenden Jahren soll es im Zuge der kürzlich vom Bundesrat abgesegneten Novelle des Verpackungsgesetzes noch weitere Umstellungen zur Vermeidung von Plastikmüll geben. So müssen etwa Restaurants, Imbisse und Cafés ihren Kunden beim Straßenverkauf künftig neben Einwegverpackungen auch alternativ eine Mehrwegvariante anbieten. Eine entsprechende Verpflichtung soll ab 2023 gelten. Bereits ab kommendem Jahr soll für fast alle Einweggetränkeflaschen und -dosen eine Pfandpflicht gelten.

320°/dpa/sr

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