Biogasanlagen

In Biogasanlagen dürfen seit diesem Jahr nur noch maximal 40 Prozent Mais vergärt werden. Als Alternative kommt unter anderem Mist in Frage. Doch dadurch verlängert sich der Fermentierungsprozess. Der Anlagenhersteller Doppstadt verspricht Abhilfe.

Mist statt Mais


Mais ist bei den in Deutschland angebauten Energiepflanzen für Biogas der absolute Spitzenreiter. Nach Angaben der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe macht die Pflanzenart 64 Prozent aller Energiepflanzen aus. Erst dann folgen mit großem Abstand Gräser (13 Prozent) und die Körnernutzung bei Getreide (ebenfalls 13 Prozent).

Doch in Zukunft wird die Dominanz bröckeln. Die Bundesregierung hat in der fünften Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) den sogenannten Maisdeckel verschärft. Seither darf Mais nur noch zu maximal 40 Prozent in förderfähigen Biogasanlage eingesetzt werden. Damit soll die Monokultur auf den Feldern weiter verringert und die Konkurrenzsituation zur Nahrungs- und Tiermittelproduktion entschärft werden. In der vorherigen EEG-Fassung lag der Deckel noch bei 44 Prozent.

Als Alternative zu Mais kommen Mist, aber auch Rüben und Kartoffeln in Betracht. Ganz unproblematisch sind diese Stoffe in der Weiterverarbeitung nicht. „Mist enthält oft viel Stroh und andere Störstoffe“, weiß Daniel Kürten, Produktmanager bei der Doppstadt Umwelttechnik GmbH. „Diese verlängern den Fermentierungsprozess und verhindern dadurch den von der Maisverarbeitung gewohnt schnellen Durchlauf.“

Störstoffe verlängern den Fermentierungsprozess

Doppstadt hat hierfür den Shredder AK 565 im Angebot. Mit dem Zerkleinerer könnten die Betreiber von Biogasanlagen da weitermachen, wo sie mit dem Mais aufgehört haben, erklärt Kürten. Die mobilen Feinzerkleinerer verarbeiten demnach alle Arten von Mist, Rüben und Kartoffeln und erzielen auch bei klumpigem und zähem Eingangsmaterial wie Rinder- und Pferdemist eine gute Homogenisierung. Das Stroh könne je nach Bedarf in verschiedene Grade aufgefasert werden. Störstoffe wie Metalle würden über einen Magneten ausgeschleust werden.

„Dank der effizienten Zerkleinerung zersetzen sich die Naturprodukte in der Biogasanlage schneller. Auch die Schwimmschichten im Fermenter werden minimiert und der Rührprozess in der Folge erleichtert“, sagt Kürten. Der Ertrag erhöhe sich schätzungsweise um das Vier- bis Fünffache und die Verweilzeiten im Fermenter verringerten sich signifikant.

Auch für Biobetriebe, die die Mistrotte auf dem Feld verteilen, sei der AK-Zerkleinerer geeignet: Das Material könne fein und gleichmäßig gestreut werden und die nach dem Shreddern startende Rotte mit hohen Temperaturen sei ein Garant für eine geringe Belastung mit Unkrautsamen.

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