Synthetischer Kraftstoff

Emissionsarm und ressourceneffizient soll er sein, der erste Prototyp für ein sogenanntes Methanol-Auto. Grundlage des synthetischen Kraftstoffes sind grüner Wasserstoff und CO2, das aus Industrieabgasen stammt.

Erster Prototyp für „Methanol-Auto“


Bundesforschungsministerin Anja Karliaczek (CDU) hat am Mittwoch den Prototypen eines Autos vorgestellt, das mit dem synthetischen Kraftstoff Methanol angetrieben werden kann. Grundlage des Kraftstoffes sind grüner Wasserstoff und CO2, das aus Industrieabgasen entnommen werden kann. Das sogenannte Methanol-Auto ist Teil des Projekts Carbon2Chem, das die Reduzierung von CO2-Emmission in der Stahlindustrie zum Ziel hat und vom BMBF bislang mit 145 Millionen Euro gefördert wurde.

Das 2016 gestartete Vorhaben wandelt die CO2-haltigen Hüttengase des Stahlwerks mithilfe von grünem Wasserstoff in Basischemikalien und synthetische Kraftstoffe um. Seit 2020 bereitet Carbon2Chem in einer zweiten Projektphase die industrielle Umsetzung vor.

„In einem globalen Markt für erneuerbare Energie sind kohlenstoffhaltige Energieträger wie Methanol zentrale Bausteine“, sagt Professor Robert Schlögl, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion und Carbon2Chem Projektkoordinator. „Das vorgestellte Konzept des seriellen Hybridantriebs vereinigt die Vorteile des effizienten Elektroantriebes und des energiedichten und einfach zugänglichen synthetischen Kraftstoffes Methanol.“

Das Methanol-Auto sei ein „Innovationsschaufenster“ für eine emissionsarme, ressourcen- und energieeffiziente Mobilität von morgen, erklärt Karliaczek. Synthetischen Kraftstoffen komme eine wichtige Rolle zu, um ein klimafreundliches Mobilitätsystem möglich zu machen. „Das ist im Schiffs- und Flugverkehr wichtig oder dort, wo auch in Zukunft vielleicht nicht immer eine Ladesäule für das Elektroauto zur Verfügung stehen wird. Gerade dort kann der serielle Hybridantrieb perspektivisch eine gute Lösung sein.“

320°/sr

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