Bonusprogramm in Thüringen

Die staatliche Förderung für die Reparatur von Elektrogeräten in Thüringen kommt gut an. Das Bonusprogramm soll nun ausgeweitet werden. Künftig sollen auch Reparaturcafés einbezogen werden.

Reparatur-Förderung wird ausgeweitet


Thüringens Bonusprogramm für die Reparatur kaputter Elektrogeräte stößt bei Verbrauchern auf großes Interesse. Mehr als 6.000 Thüringer hätten den staatlichen Reparaturzuschlag in den vergangenen vier Monaten beantragt, um vor allem Handys, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kaffeemaschinen weiter nutzen zu können, teilte das Umweltministerium am Freitag in Erfurt mit.

Durch die Förderung des Ministeriums wurde über die Verbraucherzentrale Thüringen die Hälfte der Reparaturkosten bis maximal 100 Euro zurückerstattet. Das Land zahlte für die Mitfinanzierung der Reparaturrechnungen insgesamt rund 400.000 Euro, so das Ministerium. An diesem Montag endet die Pilotphase des bundesweit einmaligen Bonusprogramms.

Die Nachfrage habe gezeigt, „die Menschen hier wollen keine Einweg-Wegwerf-Gesellschaft“, erklärte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). In der zweiten Phase, die noch 2021 starten soll, ist geplant, auch ehrenamtlich organisierte Reparaturcafés und -initiativen einzubeziehen. Die Besitzer der Geräte könnten sie dort unter Anleitung reparieren. Die Kosten der eingebauten Ersatzteile würden bis zur Hälfte erstattet.

Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther, äußerte sich überrascht angesichts recht alter Geräte, die erhalten werden sollten. „Es wurden sogar Förderanträge für Radios und Kassettenrekorder aus DDR-Produktion eingereicht,“ sagte er. Darunter auch ein Walkman aus den 1990er Jahren.

320°/dpa

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