Wirbelschichtverbrennung

Der Plan steht und das Konzept auch: In Rostock soll eine Klärschlammverwertungsanlage mit Wirbelschichtverbrennung entstehen. Ende 2022 könnte es losgehen.

Konzept für Klärschlammanlage in Rostock bleibt bestehen


Die Betreiber der im Rostocker Stadtteil Bramow geplanten Klärschlammverwertungsanlage halten an ihrem Konzept fest. Die Wirbelschichtverbrennung sei die derzeit am besten geeignete und rechtssichere Verwertungsmethode, sagte der Geschäftsführer der Klärschlamm-Kooperation MV (KKMV), Steffen Bockholt, am Donnerstag in Rostock. Die dort entstehende Wärme könne vollständig und ganzjährig vom Fernwärmenetz Rostocks aufgenommen werden, dadurch werde ein Beitrag zur Klimaneutralität geleistet.

Den Angaben zufolge fallen bei den KKMV-Gesellschaftern jährlich rund 85.000 Tonnen Klärschlamm und damit zwei Drittel der Gesamtmenge in Mecklenburg-Vorpommern an. Der Großteil des Klärschlamms komme aus der benachbarten Kläranlage. KKMV ist ein Zusammenschluss von 17 Gesellschaftern, die rund 300 Städte und Gemeinden im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern vertreten.

Voraussetzungen für eine klimaneutrale Gesellschaft seien Energieeinsparung und -effizienz sowie ein zu 100 Prozent erneuerbares Energiesystem und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, betonte Michael Nelles, Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Uni Rostock. „Die geplante Klärschlammverwertungsanlage ist ein wesentlicher Baustein, wenn diese möglichst effizient und umweltverträglich in das Rostocker Klimaschutzprogramm integriert wird.“

Laut Bockholt könnte der Bau der rund 58 Millionen Euro teuren Anlage Ende 2022 beginnen. Wie er weiter sagte, habe der zentrale Standort in Bramow logistische Vorteile. Er widersprach Befürchtungen, dass durch den Wegfall der ursprünglich geplanten Vortrocknungen in Schwerin und Grevesmühlen das Verkehrsaufkommen stark erhöht werde. Zwei bis drei LKW-Transporte pro Werktag stellten bei einem Fahrzeugaufkommen von täglich 15.000 Fahrzeugen keine signifikante Erhöhung dar.

320°/dpa/ep

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