Erstes Halbjahr

Hohe Kapazitätsauslastung und sattes Auftragspolster: Die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik steuern auf ein Rekordjahr zu. Besonders stark entwickelt sich die Inlandsnachfrage.

Starke Nachfrage nach Recyclingtechnik


Die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik in Deutschland verbuchen für das erste Halbjahr 2021 mehr Aufträge. „Die Branche ist bereits optimistisch ins Frühjahr gestartet, im weiteren Verlauf nahmen die Auftragseingänge noch mehr an Fahrt auf“, sagt Michael Ludden, Vorsitzender des Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten um 3,3 Prozent gestiegen.

Der Verband führt den Anstieg auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein, strengere gesetzliche Vorgaben und den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft zurück. „Die Abfall- und Recyclingtechnik hat die Corona-bedingte Konjunkturdelle hinter sich gelassen und steuert auf ein Rekordjahr zu“, sagt Sarah Brückner, Geschäftsführerin des Fachverbandes. Für das Gesamtjahr 2021 rechnen die Hersteller mit einem Anstieg der Auftragseingänge um 6 Prozent. „Die aktuellen Daten stimmen optimistisch und lassen uns hoffen, mit einem satten Auftragspolster in das Frühjahr 2022 zu gehen“, sagt Ludden.

Starke Inlandsnachfrage

Getragen wird die gute Geschäftslage von einer weiterhin starken Inlandsnachfrage. Im laufenden Jahr sei der Anteil der Inlandsnachfrage am Gesamtabsatz auf 33 Prozent gestiegen, erklärt der Verband.

Auf Exportseite bleiben die EU-27-Länder mit einem Anteil von 60 Prozent wichtigster Abnehmermarkt. Auf Großbritannien entfällt ein Anteil von 6,2 Prozent, auf Nordamerika ein Anteil von rund 10 Prozent, gefolgt von Asien – inklusive China – mit 8,4 Prozent. Die Exporte in die Region Naher und Mittlerer Osten liegen bei 4,8 Prozent. Südamerika hat sich mit 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Die Russische Föderation und Afrika bilden im Exportranking der Branche das Schlusslicht.

Die Reichweite der Kundenaufträge liegt nach Verbandsangaben nunmehr bei 7,9 Monaten. Die Kapazitätsauslastung sei im ersten Halbjahr um 9 Prozent auf 98 Prozent gestiegen. In Summe wollen rund 58 Prozent der Hersteller zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die verbleibenden 42 Prozent wollen den Personalbestand halten. Kein Hersteller will Personal abbauen.

320°/sr

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