Autoindustrie

Die Lieferengpässe auf dem globalen Halbleitermarkt schlagen bei Ford voll durch. Die Unterbrechung der Fertigung des Ford Focus wurde verlängert. Die Probleme machen sich branchenweit bemerkbar: Im Oktober ist die Zahl der Neuzulassungen eingebrochen.

Weitere Verlängerung der Kurzarbeit bei Ford


Die Kurzarbeit bei Ford in Saarlouis ist bis zum 12. November verlängert worden. Das hätten Geschäftsführung und Betriebsrat am Dienstag beschlossen, teilte Ford am Mittwoch in Köln mit. Grund seien weiterhin Lieferengpässe auf dem globalen Halbleitermarkt. Davon sei auch die Produktion an deutschen Standorten betroffen.

Die Fertigung des Ford Focus in Saarlouis werde vorerst bis 12. November ausgesetzt, hieß es weiter. Zunächst war dies bis 5. November geplant gewesen. Zuvor hatte die Fertigung wegen zweiwöchiger Werksferien geruht. In Saarlouis hat Ford rund 5.000 Beschäftigte. Die meisten von ihnen sind in der Focus-Fertigung tätig.

In seinem Kölner Werk hat Ford wegen der Halbleiter-Lieferengpässe den Produktionsstopp für das Modell Fiesta bis zum 19. November verlängert. Erneut solle die Fertigung dann am 24. und 25. November pausieren, berichtete ein Sprecher. Der Stopp dauert bereits seit September.

35 Prozent weniger Zulassungen

Angesichts von Chipmangel und Produktionskürzungen in den Werken kommen auch immer weniger Neuwagen auf die Straßen. Im Oktober ging die Zahl der Neuzulassungen weiter zurück. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte, wurden 179.683 Pkw zugelassen. Das waren knapp 35 Prozent weniger als im Oktober 2020.

Rückläufig waren die Zahlen demnach in allen Segmenten, außer bei Wohnmobilen und in der Oberklasse. Seit Jahresbeginn wurden damit knapp 2,2 Millionen Autos neu zugelassen, das sind 5,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des relativ schwachen Vorjahres.

„Die Talfahrt des deutschen Pkw-Marktes hat sich im Oktober weiter verschärft“, hieß es vom Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller. Hintergrund seien weltweite Produktionsengpässe. Auch in den deutschen Werken ging die Produktion weiter zurück, vor allem weil Chips fehlen, wie der Verband der Automobilindustrie mitteilte. 237.000 Autos liefen noch vom Band, 37 Prozent weniger als im Oktober 2020.

Unterdessen ist der Anteil der Elektroautos so hoch wie nie. 17,1 Prozent der neu zugelassenen Pkw waren im Oktober batterieelektrische Autos und 13,3 Prozent Plug-in-Hybride.

320°/dpa/sr

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