Fazit nach zehn Jahren

2011 hatte Hamburg eine „Recyclingoffensive“ gestartet. Zehn Jahre später zieht die Stadt Bilanz. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, heißt es.

Recyclingoffensive in Hamburg: Stadtreinigung zeigt sich zufrieden


2011 hatte sich Hamburg vorgenommen, das Recycling auszubauen. Unter anderem sollten innerhalb von zehn Jahren 100.000 zusätzliche Haushalte an die Biotonne und 150.000 Haushalte an die blaue Papiertonne angeschlossen werden. Nun, da die zehn Jahre abgelaufen sind, ziehen die Stadtverwaltung und Stadtreinigung Bilanz.

„Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“, sagt Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg. In den vergangenen zehn Jahren seien rund 464.000 Haushalte mit einer Biotonne (Steigerung um 88.000 Behälter) und 396.000 Haushalte mit einer Papiertonne (Steigerung um 60.000 Behälter) angeschlossen worden. Gleichzeitig sei die Restmüllmenge pro Kopf in Hamburg um fast 50 Kilogramm auf 237 Kilogramm gesunken.

Die Menge an Biomüll sei in den vergangenen zehn Jahren um knapp 144 Prozent auf 39 Kilogramm je Einwohner gestiegen. Beim Altpapier und bei der Gelben Tonne hätten sich die Mengen um knapp 14 beziehungsweise gut 53 Prozent auf 33 beziehungsweise 23 Kilo pro Einwohner erhöht.

„Hamburg hat die rote abgegeben“

Zufrieden sind die Stadtvertreter auch mit Blick auf die erreichten CO2-Einsparungen. „Wir haben mit der Recyclingoffensive einen sehr wichtigen ersten Schritt in Richtung einer klimaneutralen ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft geschafft“, erklärte Umweltsenator Jens Kerstan. „100.000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß jährlich haben wir als Ziel vor zehn Jahren ausgegeben. Heute liegen wir bei mehr als 240.000 Tonnen CO2-Einsparung jährlich.“ Das sei für die Stadt und für das Klima eine gute Nachricht.

Mit den erreichten Fortschritten beim Recycling habe Hamburg die rote Laterne abgegeben, sagte Siechau. Die Hansestadt müsse sich nicht mehr verstecken vor anderen Städten wie München, Köln, Berlin oder Frankfurt/Main. Rechne man den hausmüllähnlichen Gewerbeabfall, der in anderen Städten nur wenig vorkomme, noch heraus, dann sei Hamburg sogar mit ganz vorne dabei, so Siechau.

320°/dpa/sr

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