Klärschlammverbrennung

In Mecklenburg-Vorpommern beginnt EEW mit dem Bau der Klärschlammverbrennungsanlage in Stavenhagen. Rund 50 Millionen Euro wird der Konzern investieren. 2023 soll die Anlage in Betrieb gehen.

EEW startet Bau der KVA Stavenhagen


In Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) hat der Anlagenbetreiber EEW Energy from Waste GmbH mit dem Bau der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage begonnen. Die Anlage soll bis 2023 fertiggestellt sein und dann bis zu 160.000 Tonnen gepressten Klärschlamm thermisch verwerten können, wie EEW-Chef Bernard Kemper bei der Grundsteinlegung sagte. EEW investiere rund 50 Millionen Euro in den Bau der Anlage.

Der Klärschlamm soll von Kommunen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern kommen, auch aus dem Norden Brandenburgs. Die im Klärschlamm gebundenen Schadstoffe würden bei der thermischen Verwertung sicher zerstört oder zurückgehalten, betonte Joachim Manns, COO der EEW-Gruppe. „Unsere Anlage entzieht der Umwelt Schwermetalle und Mikroplastik, aber auch Medikamentenrückstände und Hormone, anstatt sie ungefiltert auf Äcker zu kippen und damit Böden, Grundwasser und letztlich unsere Nahrungsmittel zu verunreinigen.“

Die neue KVA wird künftig Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme gewinnen. Das Wärmepotential der KVA würde ausreichen, etwa 80 Prozent des bislang ermittelten Bedarfs von Stavenhagen zu decken, erklärte Kemper. Zudem würden bei der thermischen Behandlung des Klärschlamms jährlich etwa 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche entstehen.

„Wir haben Recyclingspezialisten an unserer Seite, mit denen wir mehr als 90 Prozent Phosphat zurückgewinnen können“, so Kemper. Allein wenn Deutschland nur die ab dem Jahr 2029 gesetzlich vorgegebene Recyclingquote von 80 Prozent erfülle, könnten bis zu 40.000 Tonnen Phosphor pro Jahr in Form von Phosphatrezyklaten zurückgewonnen werden.

EEW betreibt in Stavenhagen bereits eine Verbrennungsanlage für energiereiche Reststoffe aus Hausmüll. Der daraus gewonnene Dampf und die Energie werden zu großen Teilen in benachbarten Betrieben verwertet. Mit dem Dampf soll auch Klärschlamm getrocknet werden.

320°/ep

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