To-go-Verkauf

In ausgewählten McDonald’s-Filialen können Kunden ab sofort ein Mehrwegpfandsystem testen. Die Testphase läuft noch bis Ende des Jahres. Die Erfahrungen sollen dann in ein deutschlandweites System einfließen.

McDonald’s testet eigene Mehrwegverpackungen


In knapp einem Jahr wird es ernst: Ab 1. Januar 2023 müssen Anbieter von To-go-Lebensmitteln ihren Kunden die Speisen und Getränke auch in Mehrwegbehältern anbieten. Gleiches gilt auch für Caterer und Lieferdienste. Während Anbieter wie Rebowl oder Vytal dabei sind, deutschlandweite Pfandsysteme aufzubauen, startet McDonald’s einen Alleingang. In zehn Restaurants haben die Kunden nun die Möglichkeit, Getränke und Desserts in Mehrwegverpackungen zu bestellen.

Das Mehrweg-Angebot soll unter anderem in Restaurants im Raum München und Berlin eingeführt werden. „Die Ausgabe der Produkte in den neuen Mehrwegverpackungen erfolgt auf Nachfrage der Gäste und für Bestellungen im Restaurant und am McDrive“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Pro Verpackung wird ein Euro Pfand erhoben.

Die Testphase wird noch bis Ende des Jahres laufen. Sowohl Gäste als auch Mitarbeiter können vor Ort Feedback zu dem Mehrwegsystem geben. Ende 2022 – kurz bevor die Mehrwegalternative zur Pflicht wird – will McDonald’s dann das Pfandsystems in allen Restaurants einführen.

In der Vergangenheit hat McDonald’s bereits einige freiwillige Maßnahmen zur Eindämmung des Plastikmülls umgesetzt. Dazu zählt ein eigenes Recyclingsystem für Einweggetränkebecher sowie die Verwendung von recycelten Materialien für einen Teil der Verpackungen. Die papierbasierten McDonald’s-Verpackungen beispielsweise stammen den Angaben zufolge zu 100 Prozent aus recycelten oder zertifizierten Quellen. Auch Graspapier wird als Verpackungsmaterial genutzt. Bis 2025 will McDonald’s erreichen, dass alle Verkaufsverpackungen zu 100 Prozent aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen.

Von einer lokalen Verpackungssteuer hingegen scheint McDonald’s allerdings nichts zu halten. Als Pläne der Stadt Tübingen bekannt wurde, im kommenden Jahr eine Verbrauchssteuer auf Einweg-to-Verpackungen einzuführen, reichte McDonald’s Klage dagegen ein. Eine daraufhin gestartete Petition unterschrieben über 70.000 Menschen – auf Nachfrage des Südwestrundfunks (SWR) erklärte McDonald’s Mitte September aber, man werde die Klage nicht zurückziehen. Wie der SWR weiter berichtete, ist mit dem Start des Verfahrens ist laut Verwaltungsgerichtshof frühestens Ende des Jahres zu rechnen.

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