Konjunktur

Weiterer Dämpfer für die Konjunkturentwicklung: Im Oktober hat die deutsche Industrie deutlich weniger Aufträge erhalten. Beobachter warnen vor einer stärkeren Volatilität.

Aufträge für deutsche Industrie geben stark nach


Die deutsche Industrie hat im Oktober erheblich weniger Aufträge erhalten – vor allem bei Großaufträgen aus dem Ausland gab es eine Flaute. Gegenüber September seien 6,9 Prozent weniger Bestellungen eingegangen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerten sich die Aufträge um 1,0 Prozent.

Während die Aufträge aus dem Inland um 3,4 Prozent zulegten, gingen aus dem Ausland 13,1 Prozent weniger Aufträge ein als im Vormonat. Vor allem aus Ländern außerhalb der Eurozone kamen weniger Bestellungen, sie sanken um 18,1 Prozent. Laut Bundesamt geht der Rückgang in erster Linie auf Großaufträge zurück, die im Vormonat noch kräftig um 15,7 Prozent gestiegen waren.

Im Oktober wurden vor allem erheblich weniger Investitionsgüter wie Maschinen bestellt. Auch Vorleistungsgüter wurden weniger geordert, während die Aufträge für Konsumgüter spürbar zulegten.

Nachdem die Auftragseingänge zur Jahresmitte auf ein Rekordhoch geklettert seien, habe es in den vergangenen Monaten einen deutlichen Rückgang gegeben, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. „Für die konjunkturellen Aussichten bedeutet der zweite starke Rückgang der Auftragseingänge innerhalb der letzten drei Monate einen weiteren Dämpfer.“ Allerdings sollte die Entwicklung nicht überinterpretiert werden, schränkte das Ministerium ein: Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen seien lediglich 1,8 Prozent weniger Aufträge eingegangen.

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Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Lichtensteiner VP Bank, gab aber auch zu bedenken, dass sich das Infektionsgeschehen in Asien inzwischen bemerkbar mache. „Von nun an wird es beim monatlichen Auftragseingang wieder volatiler zugehen“, kommentierte er. Die Industrie leidet seit Längerem unter Verspannungen im Welthandel, die weitgehend auf die Corona-Pandemie zurückgehen.

320°/dpa

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