Nachhaltiges Bier

Biertrinken gegen Lebensmittelverschwendung: Eine Brauerei in Berlin nutzt übrig gebliebenes Brot zum Bierbrauen. Das Bier habe ein einzigartiges Aroma, wirbt die Brauerei.

Altes Brot in neuem Bier


Kurz vor Feierabend verkaufen viele Bäckereien liegengebliebenes Brot zu vergünstigten Preisen. Was dann nicht wegkommt, wird meist entsorgt. In Berlin hat eine kleine Brauerei eine bessere Verwendung für die Brotreste: Sie verwendet sie zum Bierbrauen.

ZERO.5 nennt die Brauerei BRLO das Bier aus dem liegengebliebenen Brot. „Mit dem Brot ersetzen wir fünf Prozent des Malzanteils im Bier“, sagt Michael Lembke, Braumeister von BRLO. „Damit sparen wir Rohstoffe ein und nutzen stattdessen ein bereits vorhandenes Produkt, durch das wir darüber hinaus noch ein einzigartiges Aroma erhalten.“

Nachhaltiger Hopfen und Malz

Für das Brot-Bier hat BRLO eine Kooperation mit der Bio-Bäckerei „Zeit für Brot“ geschlossen. Dort holt die Brauerei das Brot ab, das nach Feierabend noch in den Regalen liegt. Die 5 im Namen des Bieres steht für die 0,5 Prozent Alkohol, die das Bier noch hat. ZERO wiederum steht für Null CO2-Emissionen: „Die nachhaltige Idee, durch Brot-Rettung die Lebensmittelverschwendung zu minimieren, wird mit der Nutzung von nachhaltig angebautem Hopfen und Malz fortgeführt“, erklärt die Brauerei. Der verbleibende CO2-Abdruck des Bieres wird mithilfe von Projekten ausgeglichen.

Ursprünglich hatte BRLO, dessen Name die alt-slawische Bezeichnung für Berlin ist, das Brot-Bier eigens für das Greentech Festival im vergangenen Jahr entwickelt. Wegen der guten Resonanz hat die Brauerei, die Ende 2014 gegründet wurde, das Brot-Bier nun dauerhaft im Sortiment. BRLO hat in Berlin zwei Brauereistandorte. Die Braukapazität in Kreuzberg und Spandau beträgt zusammen etwas mehr als 30.000 Hektoliter.

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