Kleiner CO2-Fußabdruck
Aus Geisternetzen in Ozeanen lässt sich ein Rohstoff gewinnen, der offenbar gut für andere Produkte verwendet werden kann. Ein Elektrokonzern macht daraus neue Schalter und Steckdosen – eine Weltneuheit.
Schalter und Steckdosen aus recyceltem Ozeanplastik
Die Vorschusslorbeeren sind schon da: Bei der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vor wenigen Tagen sind die Schalter aus Ozeanplastik mit dem „CES 2022 Innovation Award für Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet worden. Im Juni werden sie auf den Markt kommen – und sollten sie zum Verkaufsschlager werden, ist für Nachschub gesorgt: Rund acht Millionen Tonnen Plastik vermüllen jährlich die Ozeane. Laut Greenpeace sind davon allein 640.000 Tonnen herrenlose Fischernetze, sogenannte Geisternetze, die im Meer treiben.
Der Elektronikkonzern Schneider Electric nutzt die Netze aus dem Arabischen Meer und Indischen Ozean, um daraus seine neuen Schalter und Steckdosen herstellen zu lassen. Die Netze werden dafür zerkleinert, gereinigt und extrudiert. Das Ergebnis sei ein Rohstoff namens Akulon RePurposed, der zu 15 Prozent aus Glasfaser bestehe und mit einem geringen CO2-Fußabdruck punkte, erklärt der Konzern. Produkte aus diesem Rohstoff seien besonders langlebig und widerstandsfähig, und somit die ideale Basis für hochwertige Schalter und Steckdosen.
Nach Angaben von Schneider Electric sind es die weltweit ersten Schalter und Steckdosen, die aus Ozeanplastik bestehen. Der Konzern ist in der Vergangenheit schon mehrfach für seine Nachhaltigkeitsbemühungen ausgezeichnet worden. Im vergangenen Jahr erhielt Schneider Electric die Auszeichnung als das „nachhaltigste Unternehmen der Welt“ sowie den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“. Hinzu kamen diverse weitere Auszeichnungen für nachhaltiges Wirtschaften.
320°/sr