Synthetisches Kerosin

Die Entwicklung eines synthetischen Kraftstoffs auf Basis von CO2 und erneuerbarem Wasserstoff macht Fortschritte. Die Firma Ineratec, ein Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), plant eine industrielle Anlage. Der Kraftstoff soll für Flugreisen und Schwertransporte verwendet werden.

Ineratec sammelt Kapital für E-Kerosin-Anlage ein


Es ist der Stoff, mit dem der Luftverkehr nachhaltiger werden will: Synthetisches Kerosin soll noch in diesem Jahr im Frankfurter Industriepark Höchst hergestellt werden. Der Pilotanlagen-Betreiber Ineratec hat dafür bei strategischen Investoren 20 Millionen Euro Kapital eingeworben, wie das Unternehmen am Donnerstag in mitteilte. Mit dabei sind zusätzlich zu den bisherigen Investoren der Luft- und Raumfahrtkonzern Safran, der Energiedienstleister Engie und die MPC-Gruppe aus der Schifffahrt.

Ineratec betreibt bereits im niedersächsischen Emsland eine Pilotanlage zur Herstellung von nachhaltigem E-Kerosin. Nun soll in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens eine Anlage im industriellen Maßstab folgen. Das Kerosin wie auch andere Kraftstoffe können aus Wasserstoff und Kohlendioxid gewonnen werden. Letzteres stammt aus einer vorhandenen Biogasanlage. Der grüne Wasserstoff wird laut Ineratec vor Ort in einem Elektrolyseur mit nachhaltig erzeugtem Strom hergestellt.

Die Power-to-Liquid-Anlage soll jährlich 3.500 Tonnen beziehungsweise 4,6 Millionen Liter Kraftstoff erzeugen können. Das wären 0,04 Prozent des Bedarfes allein der deutschen Fluggesellschaften, den der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft für 2019 auf 11,88 Milliarden Liter beziffert hat.

320°/re

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