CO2-armer Stahl

CO2-armer Stahl gegen Ökostrom: Salzgitter und der dänische Energiekonzern Ørsted wollen zusammenarbeiten. Die Partnerschaft umfasst auch die Aufbereitung von ausgemusterten Windrädern.

Salzgitter AG schließt Partnerschaft mit Ørsted


Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter und der dänische Energiekonzern Ørsted wollen bei Wasserstoff, Ökostrom und dem Bau von Windrädern eng kooperieren. Wie beide Unternehmen am Dienstag bekannt gaben, vereinbarten sie dazu eine Partnerschaft. Diese umfasst die Lieferung CO2-arm produzierten Stahls für Bauteile von Offshore-Anlagen bei Ørsted – die Firma ist einer der weltweit führenden Betreiber von Windparks auf hoher See. Umgekehrt sollen die Dänen Elektrizität aus erneuerbaren Energien bereitstellen.

Die Salzgitter AG will in den kommenden Jahren die klimaschädliche Roheisen-Erzeugung mit klassischer Kokskohle schrittweise auf ein Verfahren umstellen, in dem Wasserstoff zum Einsatz kommt. Dabei bildet sich statt CO2 größtenteils nur Wasserdampf. Voraussetzung sind ausreichende Mengen elementaren Wasserstoffs, der selbst erst energieintensiv aus seinen Verbindungen wie Wasser herausgespalten werden muss. Dies wiederum sollte im Interesse einer guten Ökobilanz mit Strom aus regenerativen Quellen wie Wind oder Sonne geschehen.

Die „Nutzung von nachhaltig produziertem Wasserstoff“ ist ebenfalls Teil des Abkommens. Dieser kann Energie in großen Tanks chemisch zwischenspeichern – der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft gilt daher auch als eine Möglichkeit, Ökostrom-Schwankungen im Netz während des Auslaufens fossiler Träger wie Kohle, Erdgas oder Uran abzumildern.

„Außerdem ist vorgesehen, Schrott aus ausgemusterten Windrädern in den Stahlproduktionsprozess zurückzuführen», teilten die Partner mit. Nähere Angaben zu diesem Teil der Kooperation machten die Unternehmen nicht.

320°/dpa

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