Bilanz für Januar

Seit Beginn des Jahres wird in Tübingen eine Verpackungssteuer für Einwegverpackungen und Einwegbesteck erhoben. Jetzt liegen erste Zahlen zur Abfallersparnis vor. Besonders groß fällt sie nicht aus.

Tübingen beziffert Abfallersparnis durch Verpackungssteuer


Die neue Verpackungssteuer in Tübingen hat das Müllaufkommen in der Stadt um mehrere Tonnen reduziert. Diese Bilanz zog die Stadtverwaltung einen Monat nach Einführung der neuen Steuer. Laut einer Mitteilung vom Dienstag wurden im Januar 2022 rund 30,74 Tonnen Abfall im gesamten Tübinger Stadtgebiet entsorgt. Das seien zwischen fünf und 15 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Im Januar des Jahres 2018 fielen 36,24 Tonnen an, im Januar 2019 waren es 32,28 Tonnen und im Januar 2020 waren es 34,34 Tonnen Müll. „Lediglich im Januar 2021 war das Müllaufkommen mit 24,31 Tonnen noch geringer – damals befand sich Deutschland im zweiten Corona-Lockdown. Berücksichtigt werden muss allerdings auch, dass 2021 und 2022 praktisch kein Silvestermüll anfiel“, teilte die Stadt mit. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) sagte, er gehe davon aus, dass sich dieser Trend in den wärmeren Monaten noch verstärken werde.

Seit Beginn dieses Jahres sind in Tübingen 50 Cent fällig für jeden Einweggetränkebehälter sowie für Einweggeschirr und -speiseverpackung und 20 Cent für jedes Einwegbesteck-Set. Pro Mahlzeit werden maximal 1,50 Euro kassiert. Die Steuern müssen die Verkaufsstellen zahlen, die in den Einwegverpackungen Speisen und Getränke für den sofortigen Verzehr oder zum Mitnehmen ausgeben.

Die Stadt unterstützt Gastronomiebetriebe, die ein Mehrwegsystem einführen wollen, mit bis zu 500 Euro für die Anschaffung des Geschirrs. Beim Kauf einer Spülmaschine für das wiederverwendbare Geschirr erhalten Lokale und Bäckereien bis zu 1000 Euro.

320°/dpa

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