Chempark Leverkusen: Sondermüll-Anlage bleibt vorerst stillgelegt

Nach den Zwischenfällen im Chempark Leverkusen will Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) alle Chemieparks in Nordrhein-Westfalen systematisch überprüfen lassen. Dabei gehe es vor allem um das Sicherheitsmanagement und organisatorische Strukturen, teilte sie am Dienstag in Düsseldorf mit. Details würden derzeit mit den Bezirksregierungen geklärt.

Im vergangenen Juli war es im Chemiepark Leverkusen zu einem schweren Unglück gekommen: Durch eine Explosion in der Sondermüll-Verbrennungsanlage von Currenta waren sieben Menschen ums Leben gekommen, 31 hatten zum Teil schwere Verletzungen erlitten. Darüber hinaus hatten sich dort in den vergangenen Monaten weitere Zwischenfälle ereignet.

Die Sondermüll-Verbrennungsanlage könne ihren Betrieb erst wieder aufnehmen, „wenn die Firma Currenta alle Unterlagen vorgelegt hat, die erforderlichen Prüfungen abgeschlossen und nötige Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt sind“, bekräftigte die Ministerin. „Die Aufarbeitung der Explosion in Leverkusen im Juli 2021 läuft weiterhin, noch sind einige Fragen ungeklärt.“

Aktuell laufen auch noch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, nachdem im Entsorgungszentrum von Currenta monatelang unbemerkt rund 1,3 Millionen Liter Flüssigkeiten entwichen waren. „Voraussetzung einer möglichen Wiederinbetriebnahme ist neben der Ursachenklärung der Nachweis eines stabilen Sicherheitsmanagements – von der Kontrolle der Anlieferung des Abfalls bis zur Entsorgung der Rückstände inklusive des Abwassermanagements“, stellte Heinen-Esser klar. Über die Wiederinbetriebnahme entscheide formal die Bezirksregierung Köln als zuständige Genehmigungs- und Überwachungsbehörde, dies jedoch in enger Abstimmung mit dem Umweltministerium.

320°/dpa/re