Autofabrik

Am Dienstag kann es losgehen: Tesla-Chef Elon Musk persönlich kommt zur Eröffnung der neuen Autofabrik. Auch Kanzler Scholz wird erwartet.

Tesla eröffnet erste Autofabrik in Grünheide


Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit sollen die ersten Tesla-Autos aus Deutschland in Grünheide bei Berlin an ihre neuen Besitzer gehen. Der US-Elektroautobauer will am Dienstag seine erste „Gigafactory“ in Europa eröffnen – im Beisein von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Tesla-Chef Elon Musk. Der Firmenboss persönlich will die ersten „Model Y“ an Kunden übergeben.

Das Projekt gilt als Vorzeigemodell für Brandenburg und Ostdeutschland. Gern wird von der „Tesla-Geschwindigkeit“ gesprochen, wenn es um die Bau- und Genehmigungszeit geht. Insgesamt soll nach früheren Unternehmensangaben eine „mittlere einstellige Milliardensumme“ investiert werden. Tesla plant in einer ersten Stufe mit bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr und rund 12.000 Beschäftigten.

Brandenburg hatte die Fabrik Anfang März nach rund zwei Jahren Bauzeit genehmigt. Das Autowerk steht aber schon – errichtet auf Basis von über fast 20 vorzeitigen Zulassungen. Die Batteriefabrik ist noch im Bau. Bis zur Eröffnung muss das Unternehmen noch zahlreiche Auflagen erfüllen. Das Land Brandenburg sieht jedoch keine Hindernisse mehr.

Ministerpräsident Woidke bekräftigte seine Einschätzung, dass die Tesla-Fabrik Signalwirkung für andere Investoren hat. „Wir erleben gerade eine Trendumkehr“, sagte Woidke dem «Handelsblatt» (Samstag). Der Standort Ostdeutschland habe bei Investoren stark an Attraktivität gewonnen. Dafür nennt er zwei Gründe: „Wir haben in Ostdeutschland im Schnitt einen höheren Ausbau erneuerbarer Energien, also der Energie der Zukunft.“ Außerdem sei Ostdeutschland „hungrig nach Industrieansiedlung“. Es gebe weniger Vorbehalte als in westdeutschen Ländern. Erst vor wenigen Tagen hatte der US-Chiphersteller Intel angekündigt, Chipfabriken in Magdeburg zu bauen und dafür mehrere Milliarden Euro zu investieren.

320°/dpa/re

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