Wasserstoffversorgung

Zuerst die Vereinbarung mit Australien, jetzt die Kooperation mit Belgien. Der Energieversorger Eon will in großem Stil Wasserstoff importieren. Dabei geht es auch um Flüssiggas.

Eon schließt strategische Partnerschaft mit Tree Energy Solutions


Der Energieversorger Eon kooperiert mit dem belgischen Unternehmen Tree Energy Solutions (TES) beim Wasserstoff. Ziel sei es, grünen Wasserstoff in großem Umfang nach Deutschland zu importieren, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Im Rahmen der Kooperation werden mögliche gemeinsame Vorhaben entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette geprüft.

Eon hatte bereits am Dienstag eine Partnerschaft mit dem australischen Unternehmen Fortescue Future Industries verkündet, um gemeinsam in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff nach Europa zu bringen. Bis 2030 sollen so bis zu fünf Millionen Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr nach Europa geliefert werden.

Das belgische Unternehmen TES will in Wilhelmshaven einen Knotenpunkt für grüne Energie entwickeln. Die Anlage soll unter anderem ein Anlieferungsterminal und Speicheranlagen umfassen. Ursprünglich war der Start des Projekts für 2027 geplant, nun soll es laut TES schon zwei Jahre früher losgehen können. Mittelfristig werde das Terminal dann auch Flüssigerdgas (LNG) aufnehmen können.

Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg hatte Bundeskanzler Olaf Scholz unter anderem den schnellen Bau von zwei LNG-Terminals in Deutschland angekündigt und dabei Wilhelmshaven und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein als Standorte genannt.

Neben TES hatte sich auch der Energiekonzern Uniper angeboten, den Aufbau eines LNG-Terminals in Wilhelmshaven anzugehen. Laut Niedersachsens Energieminister Olaf Lies gibt es zudem ein Projekt auf dem Gelände der Nord-West Oelleitung GmbH, das infrage komme.

320°/dpa

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