Umfrage

Die aktuelle Corona-Welle hat deutlich mehr Unternehmen erfasst als frühere. Das zeigt eine Umfrage der Förderbank KfW. Und auch wirtschaftlich hat es viele Firmen getroffen.

Personalausfälle in Omikron-Welle belasten Mittelständler


Personalausfälle infolge der Omikron-Welle setzen zu Beginn des Frühjahrs vielen mittelständischen Firmen in Deutschland zu. Bei einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW im März gaben 54 Prozent der Mittelständler an, generell von den Auswirkungen der Pandemie beziehungsweise den Corona-Beschränkungen betroffen zu sein. Das ist ein Zuwachs von 5 Prozentpunkten oder hochgerechnet etwa 190.000 Unternehmen mehr im Vergleich zur vorangegangenen Befragung im September 2021, wie die KfW am Dienstag mitteilte. Die Zahl der betroffenen Firmen liege damit bei 2,05 Millionen.

Besonders stark zugenommen haben demnach die Belastungen durch Personalausfälle wegen Erkrankungen und Quarantäne innerhalb der Belegschaft sowie durch die Abwesenheit von Beschäftigten aufgrund von Schul- und Kitaschließungen. In der Omikron-Welle sei rund jedes vierte kleine und mittlere Unternehmen davon betroffen – plus 10 Prozentpunkte verglichen mit September 2021. Vor allem Unternehmen des Baugewerbes und des verarbeitenden Gewerbes, in denen Homeoffice nicht oder kaum umgesetzt werden kann, spüren den Angaben zufolge die Folgen der Corona-Pandemie deutlich stärker als im Herbst.

Bei der Umfrage gaben 27 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbuchen mussten. „Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Alltag ist für viele mittelständische Unternehmen und Selbstständige wieder weiter entfernt“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. „Zudem setzt der Krieg in der Ukraine, verbunden mit direkt und indirekt spürbaren Sanktionsfolgen, vielen Firmen zu.“ Die Auswirkungen des Krieges seien derzeit allerdings kaum abschätzbar.

Bei einer weiteren KfW-Umfrage Anfang/Mitte März gab jeder dritte Mittelständler in Deutschland an, dass er wegen des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland Geschäftsrisiken befürchtet. Etwa 14 Prozent der befragten Unternehmen sehen im Ukraine-Konflikt ein hohes Risiko für die Entwicklung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. Weitere 22 Prozent stuften den Krieg mit Blick auf ihr eigenes Geschäft als mittleres Risiko ein. Besorgt äußerten sich insbesondere Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Handel.

320°/dpa/re

Mehr zum Thema
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Dopper führt digitalen Produktpass ein
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“