Daten für März

Die starken Preissteigerungen der vergangenen Wochen zeigen sich auch in der Statistik der Großhandelspreise für den Monat März. Das gilt besonders für Energieträger und Rohstoffe. Es ist der höchste Preisanstieg seit 60 Jahren.

Großhandelspreise steigen mit Rekordtempo


Die Preise im Großhandel in Deutschland sind im März mit Rekordgeschwindigkeit gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 22,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Berechnung im Jahr 1962. Im Februar hatte die Rate mit 16,2 Prozent bereits hoch gelegen.

In den Ergebnissen dürften auch die ersten Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine sichtbar sein, erklärten die Statistiker. Stichtag der Erhebung war der 5. März, also etwa eineinhalb Wochen nach der Invasion. Als Folge des Angriffs und scharfer Sanktionen westlicher Länder sind die Preise vieler Energieträger und Rohstoffe stark gestiegen. Zuvor hatte bereits die Corona-Pandemie für gestörte Lieferketten und hohe Preisanstiege gesorgt.

Grafik: Statistisches Bundesamt

Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (+61,9 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+55,8 Prozent). Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+43,0 Prozent), mit Roh- und Schnittholz (+42,5 Prozent) sowie mit chemischen Erzeugnissen (+40,1 Prozent). Im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten stiegen die Preise um 22,6 Prozent. Die gesamte Preisstatistik für März finden Sie hier.

Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone ist der Preisauftrieb derzeit sehr hoch.

320°/re

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