Konzepterstellung

Die Einführung eines Recyclinglabels wird ein kleines Stück wahrscheinlicher: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat 600.000 Euro für die Erstellung eines Konzepts gebilligt. Mit dem Geld soll auch die fachliche Begleitung in der Einführungsphase finanziert werden.

Bundestag stellt Mittel für Recyclinglabel bereit


Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am Freitag grünes Licht für den Start eines Recyclinglabels gegeben. In den kommenden Jahren würden die Mittel für Forschung und Untersuchungen im Umwelthaushalt um insgesamt 600.000 Euro aufgestockt, teilt Michael Thews, SPD-Berichterstatter für Kreislaufwirtschaft, mit.

Mit dem Geld soll unter anderem ein Konzept für die Ausgestaltung eines Recyclinglabels erstellt werden. Außerdem soll die fachliche Begleitung der Einführungsphase des Recyclinglabels finanziert werden. Das Recyclinglabel soll Auskunft geben über den Anteil an Rezyklaten oder Sekundärrohstoffen, die ein Produkt enthält.

Michael Thews: „Schub für öffentliche Beschaffung“ (Foto: Thews)

„Ein derartiges Label erleichtert es deutlich unter anderem in der öffentlichen Beschaffung, Produkten, die aus Rezyklaten oder Sekundärrohstoffen bestehen, den Vorzug zu geben“, glaubt Thews. Aus seiner Sicht werden in Deutschland immer noch zu viele recycelbare Abfälle energetisch verwertet beziehungsweise nicht hochwertig genutzt. Das führe zu einer unnötigen Verschwendung von Ressourcen, zugleich werde ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz vernachlässigt.

„Die heutigen Rahmenbedingungen verhindern einen funktionierenden Markt für Rezyklate und Sekundärrohstoffe“, so der SPD-Politiker. „Mit dem Recyclinglabel werden wir diesem Markt auch durch die öffentliche Beschaffung hoffentlich den notwendigen Schub verschaffen.“

Der Entsorgerverband BDE begrüßte die Ankündigung als „wichtigen und notwendigen Schritt“. „Wir vom BDE sind der festen Überzeugung, dass informierte Verbraucher, ganz gleich ob es sich um Privatkunden handelt, oder ob es öffentliche Beschaffer sind, ihre Kaufentscheidungen an klaren und transparenten Angaben zur Herstellung von Produkten ausrichten“, sagt BDE-Geschäftsführer Jens Loschwitz. „Dazu gehören selbstverständlich auch Hinweise, ob Erzeugnisse besonders recyclingfreundlich produziert wurden und Recyclingmaterialien verwendet wurden. In einem System, das sich immer mehr zur Kreislaufwirtschaft entwickelt, sollten Angaben dieser Art zu den Standardinformationen bei Produkten gehören.“

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