Privater Endverbrauch
Die Menge an Verpackungen, die private Haushalte verbrauchen, nimmt weiter zu – trotz verbesserter Materialeffizienz. Das zeigt eine neue Studie. Am stärksten ist der Verbrauch von Papier-, Pappe- und Kartonverpackungen gestiegen.
Studie: Verpackungsmenge in 30 Jahren deutlich gewachsen
Trotz Bemühungen für weniger Materialeinsatz nutzen die Menschen in Deutschland nach einer Studie immer mehr Verpackungen. In Privathaushalten wuchs der Verbrauch von 1991 bis 2020 auf 8,7 Millionen Tonnen und damit um 14 Prozent, wie die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag mehrerer Branchenverbände berechnete.
„Würden wir heute noch die gleiche Anzahl an Produkten konsumieren wie vor 30 Jahren, könnten wir pro Jahr auf 1,7 Millionen Tonnen Verpackung verzichten“, teilten die Verbände mit. Laut GVM-Studie wird aber nicht nur mehr gekauft. Weil die Haushalte kleiner werden, greifen die Menschen im Supermarkt auch zu kleineren Packungsgrößen – was insgesamt den Materialverbrauch erhöht. Verpackungen ließen sich nicht unendlich weiter verschlanken, betont das Deutsche Verpackungsinstitut (DVI). Wer weniger Verpackungen wolle, müsse sein Konsumverhalten ändern.
„Es ist ein bisschen wie bei Hase und Igel“, erklärte Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts, am Donnerstag. Zwar seien Verpackungen in den letzten 30 Jahren immer leichter und schlanker geworden. „Aber jeder Fortschritt wird vom wachsenden Konsum gleich wieder aufgefressen.“
- Laut Studie ist die Zunahme des Verpackungsverbrauchs zwischen 1991 und 2020 in erster Linie auf den Mehrkonsum der Endverbraucher zurückzuführen.
- Demnach ist der private Endverbrauch um 1,7 Millionen Tonnen gestiegen.
- Hinzu kam ein Struktureffekt Sinne veränderter Verpackungsgrößen, der sich mit zusätzlich 900.000 Tonnen niederschlug.
- Da zugleich das durchschnittliche Gewicht der Verpackungen um knapp 1.600.000 Tonnen zurückging, erhöhte sich unterm Strich der private Endverbrauch von Verpackungen zwischen 1991 und 2020 um 1.04 Millionen Tonnen.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, hat die Menge an Papier-, Pappe- und Kartonverpackungen um mehr als die Hälfte seit der Wiedervereinigung zugenommen. Sie haben mit rund 3,3 Millionen Tonnen den größten Anteil am privaten Verbrauch. Mehr als verdoppelt hat sich die Menge an Kunststoffverpackungen, die 2020 knapp 2,1 Millionen Tonnen auf die Waage brachten. Verpackungen aus Glas wurden dagegen deutlich seltener genutzt.