Neuer Report

Ein neuer Report zeigt, welche Recyclingtechnologien für Kunststoffabfälle es aktuell gibt - vor allem mit Blick auf chemische Recyclingverfahren. Zur Zielgruppe zählen insbesondere die Chemie- und Kunststoffindustrie. Die Bandbreite reicht von Pyrolyse bis zur Dissolution.

100 Recyclingtechnologien für Kunststoffabfälle


Im Mittelpunkt des 200-seitigen Reports stehen die Profile von mehr als 100 verfügbaren fortschrittlichen („advanced“) Recyclingtechnologien und den zugehörigen Anbietern. Herausgeber ist das nova-Institut, das als Zielgruppe unter anderem die Chemie- und Kunststoffindustrie sowie Investoren und politische Entscheidungsträger im Blick hat.

Der Report trägt den Titel „Mapping of advanced recycling technologies for plastics waste“ (deutsch: Technologielandschaft fortschrittlicher Recyclingverfahren für Kunststoffabfälle – Anbieter, Technologien und Partnerschaften) und konzentriert sich vor allem auf chemische Recyclingtechnologien, die derzeit am Markt verfügbar sind oder in Kürze verfügbar sein werden.

Die meisten der ermittelten Technologien stammen aus Europa, allen voran den Niederlanden und Deutschland, gefolgt von Nordamerika, Asien und Australien. Der Report stellt auch erste Anbieter von Nachbearbeitungs- und Veredelungstechnologien vor, die besonders bei der Umwandlung von sekundären Wertstoffen in Chemikalien, Werkstoffe und Brennstoffe eine wichtige Rolle spielen werden.

Ferner umfasst die Studie verschiedene Technologien in unterschiedlichen Größenordnungen, darunter Vergasung, Pyrolyse, Solvolyse, Auflösung (Dissolution) und Enzymolyse. Beschrieben wird unter anderem die Eignung verfügbarer Technologien für bestimmte Polymere und Abfallfraktionen sowie die Umsetzung bereits bestehender Pilot-, Demonstrations- und (semi-)kommerzieller Anlagen. Der Report klassifiziert und beschreibt ebenso alle jüngsten Entwicklungen sowie Partnerschaften und Joint Ventures der letzten Jahre.

„Mechanisches Recycling bietet nur Teillösungen“

Wie das nova-Institut betont, bietet das mechanische Recycling allein nur begrenzte Möglichkeiten. Beim mechanischen Recycling würden Kontaminationen im Prozess nicht entfernt, was dazu führe, dass mechanisch recycelte Kunststoffe für den Kontakt mit Lebensmitteln nicht zugelassen werden. Werde ein Kunststoff wiederholt mechanisch recycelt, so verliere das Material in Abhängigkeit der Anzahl an Recyclingdurchgängen und des jeweiligen Polymers seine Performancequalität. Diese Probleme könnten daher nicht durch mechanisches Recycling allein gelöst werden.

Eine noch größere Einschränkung ergibt sich laut Institut aus den verwertbaren Rohstoffen. „Für gemischte Kunststoffabfälle oder gemischte Abfälle, die sowohl verschiedene Kunststoffe als auch organische Abfälle enthalten, bietet das mechanische Recycling keine Verwertungsoption oder erlaubt lediglich Teillösungen, die einen erheblichen Vorbehandlungsaufwand benötigen“, so das Institut. „Die Folge ist, dass diese Abfallströme meist auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen, anstatt sie in einem neuen Rohstoff zu verwandeln. Fortschrittliche Recyclingtechnologien sind daher von entscheidender Bedeutung für die Kreislaufwirtschaft.“

Der Report ist ab sofort unter www.renewable-carbon.eu/publications erhältlich. Der Preis beträgt 2.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.

320°/re

Mehr zum Thema
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu
Freiburg bereitet Einführung einer Verpackungssteuer vor
Kunststoffrecycling: Covestro plant Zusammenarbeit mit Automobilindustrie
Pyrum erhält Nachhaltigkeitszertifizierung
Remanufacturing: Smarte Roboter sorgen für Inspektion und Demontage
Strabag erweitert Portfolio um ökologische Dämmstoffe
Alpina führt digitalen Produktpass ein
Schott will den Kreislauf weiter schließen
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Neste testet Pyrolyseöl aus Altreifen
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?