Frachtraten

Eine Entspannung der Lieferketten ist in Sicht, meint Hapag-Loyd. Die Reederei erwartet rückläufige Transportpreise. Ihren Gewinn hat sie unterdessen nochmals vervielfacht.

Hapag-Lloyd erwartet Rückgang der Transportpreise


Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd erwartet absehbar eine Entspannung der Lieferketten – und damit einen Rückgang der Transportpreise. „Wir sehen derzeit in einigen Fahrtgebieten erste Anzeichen dafür, dass die kurzfristigen Raten im Markt nachgeben“, sagte Chef Rolf Habben Jansen am Donnerstag bei der Vorlage des Halbjahresberichts in Hamburg. Nach der diesjährigen Hochsaison werde sich die derzeit noch angespannte Situation in den globalen Lieferketten verbessern.

Hapag-Lloyd hat in den ersten sechs Monaten prächtig verdient. Angesichts verschiedener Engpässe in Häfen kam es zu überdurchschnittlich langen Umlaufzeiten bei Schiffen und Containern – und damit zu hohen Transportpreisen. Das führte dazu, dass sich der Umsatz der Reederei trotz stagnierender Transportmenge auf knapp 17 Milliarden Euro nahezu verdoppelte.

„Wir haben von deutlich besseren Frachtraten profitiert und blicken insgesamt auf einen außergewöhnlich starken Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr“, fasste Jansen das erste Halbjahr zusammen. Gleichzeitig seien aber die Kosten für das Handling der Container, für Charterschiffe und den Bunkerverbrauch gestiegen. Unterm Strich blieb bei der Reederei mit rund 8,6 Milliarden Euro dennoch gut dreimal so viel Gewinn wie im Jahr zuvor.

Hapag-Lloyd hatte bereits Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt und in diesem Zuge auch die Prognose für das Gesamtjahr 2022 angehoben. So soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern in diesem Jahr jetzt 16,3 bis 18,3 Milliarden Euro erreichen. Das wäre fast doppelt so viel wie die 9,4 Milliarden aus dem Jahr 2021 – obwohl auch das schon eine Versiebenfachung des Gewinns aus 2020 darstellte.

320°/re

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