Kooperation mit CATL

Mercedes-Benz sichert sich weiteren Zugriff auf Batteriezellen. Der Autobauer übernimmt einen Teil der CATL-Produktion in Ungarn. Dort entsteht eine neue Produktionsstätte.

Elektroautos: Mercedes baut Batteriezell­fertigung aus


Der Autobauer Mercedes-Benz baut die eigene Fertigung von E-Auto-Batteriezellen gemeinsam mit dem chinesischen Batteriekonzern CATL aus. In Ungarn entstehe in Debrecen eine neue Produktionsstätte für Batteriezellen des chinesischen Anbieters, teilte Mercedes am Freitag in Stuttgart mit. Diese soll Batteriezellen für die europäische Produktion von Elektroautos bereitstellen.

Mercedes-Benz wird als erster und zunächst größter Partner mit dem größten Bestellvolumen aus dem ungarischen Werk beliefert, wie es hieß. Mercedes nannte keine finanziellen Details zum Umfang der eigenen Investitionen. CATL hatte aber zuvor in einer Mitteilung an die chinesische Börse in Shenzen mitgeteilt, dass in Ungarn 7,3 Milliarden Euro investiert werden sollen.

Das Werk soll den Angaben zufolge auf eine jährliche Akku-Kapazität von 100 Gigawattstunden (GWh) ausgelegt werden. Welcher Anteil auf Mercedes entfällt, wurde nicht bekannt gegeben. Das Vorhaben ist Teil der Mercedes-Bestrebungen, sich bis zum Ende des Jahrzehnts zusammen mit Partnern in acht Werken 200 GWh an Batteriekapazität jährlich zu sichern, um die eigenen Elektroautos damit zu bestücken. 200 GWh würden rechnerisch für 2,5 Millionen Mercedes EQC-Modelle mit jeweils 80 Kilowattstunden (kWh) Stromspeicher reichen.


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Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer sprach anlässlich der neuen Kooperation in Ungarn von einem „Meilenstein für den Hochlauf“ der eigenen Elektroauto-Produktion. Mercedes hat sich bereits an der Batterieallianz ACC der Opel-Mutter Stellantis (Peugeot, Citroen, Fiat, Chrysler, Jeep) und des französischen Energiemultis Totalenergies beteiligt, um den großen Bedarf an Batterien zu decken. Ab Mitte des Jahrzehnts soll die Allianz Mercedes mit Zellen und Modulen aus Fabriken in Deutschland und Frankreich beliefern – auch dabei ist der Umfang der vereinbarten Liefermenge nicht öffentlich.

ACC selbst will bis Ende des Jahrzehnts mindestens 120 GWh an Zellen pro Jahr herstellen. Der Konzern ist der weltgrößte Hersteller von Batteriezellen für Elektroautos. Die Firma beliefert unter anderem den US-Elektroautoplatzhirsch Tesla, aber auch den deutschen BMW-Konzern und war im August 2020 eine Partnerschaft mit Mercedes eingegangen.

320°/dpa

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