Neun Standardkriterien

Einfacher und schneller soll es künftig gehen. Und die Ergebnisse sollen genau und belastbar sein. Mit einer neuen Software lässt sich die Recyclingfähigkeit von Verpackungen ermitteln. Auch die Optimierung von Verpackungen sei damit möglich.

Für Verpackungen: Software zur Bewertung der Recyclingfähigkeit


Nach mehrmonatiger Testphase mit industriellen Anwendern ist die Software „CHIRA“ nun allgemein verfügbar. Mit dem Tool lasse sich die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bewerten, erklärt das Institut cyclos-HTP, das die Software entwickelt hat. Nutzer erhielten ein sehr genaues und belastbares Ergebnis.

CHIRA berücksichtige sowohl den Stand der Technik als auch den aktuellen Stand der Recyclinginfrastruktur in 27 EU-Staaten sowie Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich, erklärt cyclos. Die Software liefere neben der Berechnung der Recyclingfähigkeit ein differenziertes Bewertungsergebnis zu den neun Standardkriterien des CHI-Bewertungskatalogs sowie einen kommentierenden Bericht. Das Tool weise unter anderem den Wertstoffgehalt, das Ergebnis einer NIR-Simulation sowie eine automatische Dichteberechnung als Prognose aus.

Wenn zusätzlich zur CHIRA-Analyse ein Zertifikat gewünscht wird, können Anwender ihren Eingabedatensatz als CSV-Datei exportieren und die benötigten Muster zum Abgleich durch den Sachverständigen und für eventuell erforderliche Laboruntersuchungen übersenden. Bearbeitungsdauer und -kosten für die Zertifizierung können so erheblich reduziert werden.

Mit Verpackungsarchiv

„Dieses einzigartige Tool wird die Bewertung der Recyclingfähigkeit erheblich vereinfachen und beschleunigen“, verspricht cyclos-Geschäftsführer Joachim Christiani. Mit der Software ließen sich Verpackungen auch optimieren. So werde die aktuelle Verpackungsausführung in CHIRA angelegt, User können dann einzelne Ausführungsdetails wie Einfärbung, Etikettierung, Verschlüsse, Klebstoffe, Füllstoffe variieren und die veränderte Recyclingfähigkeit mit wenigen Klicks ermitteln.

„Im CHIRA-Verpackungsarchiv lassen sich so auch umfangreiche Sortimente artikelnummernscharf vollständig dokumentieren, ordnen, verwalten und nachverfolgen“, erklärt das Institut. Die Software werde ständig auf den neuesten Stand von Forschung und technischer Innovation sowie gesetzlicher Vorgaben gebracht. Auch der jeweils gültige „Mindeststandard“ der Zentralen Stelle werde abgebildet.

320°/re

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