Joint Venture
kostenpflichtigWeiterer Schritt in Richtung chemisches Recycling: Der Kunststoffkonzern LyondellBasell ist ein Joint Venture eingegangen, um eine Sortieranlage für Kunststoffabfälle zu bauen. Sie soll als Vorbereitung für die chemische Recyclinganlage in Wesseling dienen.
LyondellBasell kündigt Sortieranlage für chemisches Recycling an
Wie LyondellBasell mitteilt, hat der Konzern eine Vereinbarung mit der Firma 23 Oaks Investment unterzeichnet, um gemeinsam das Unternehmen „Source One Plastics“ zu gründen. Source One Plastics soll in Deutschland eine Sortier- und Recyclinganlage für Kunststoffabfälle bauen, die in der Lage ist, die Kunststoffverpackungsabfälle von rund 1,3 Millionen Bundesbürgern pro Jahr zu verarbeiten.
Nähere Angaben zum Standort der geplanten Anlage macht LyondellBasell nicht, ebenso wenig zur Behandlungskapazität der Sortieranlage. Unterstellt man den Durchschnittswert von 227 Kilogramm Verpackungsabfall, der in Deutschland 2018 pro Kopf angefallen ist, käme man bei Kunststoffverpackungsabfällen von 1,3 Millionen Bürgern auf eine Anlagenkapazität von knapp 300.000 Tonnen.
Entscheidung in den kommenden Monaten
Wie es heißt, wird das Joint Venture unter anderem die Abfallbeschaffung, -sortierung und -vorbehandlung übernehmen. Aus der neuen Anlage soll ein „wesentlicher Teil“ des Ausgangsmaterials für die geplante chemische Recyclinganlage stammen, die LyondellBasell in Wesseling errichten will. Die endgültige Investitionsentscheidung ist den Angaben zufolge für die kommenden Monate geplant.
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Erklärtes Ziel von LyondellBasell ist es, bis 2030 jährlich 2 Millionen Tonnen recycelte und auf erneuerbaren Rohstoffen basierende Polymere zu produzieren. Bislang betreibt der Konzern das chemische Recycling nur im semi-industriellen Maßstab im italienischen Ferrara. Dort werden Kunststoffabfälle mithilfe der sogenannten MoReTec-Technologie strukturell in Moleküle zerlegt. Die anschließend produzierten Polymere namens CirculenRevive können als Ausgangsmaterial für neue Kunststoffmaterialien in Lebensmittelverpackungen und Gesundheitsartikeln genutzt werden.
In der geplanten Anlage in Wesseling sollen als Input schwer recycelbare Kunststoffabfälle wie etwa Mehrschichtfolien dienen. Die Anlage werde die „erste einsträngige chemische Recyclinganlage im Industriemaßstab sein, die die Fähigkeit zur weiteren Skalierung demonstrieren soll“, kündigt LyondellBasell an.