Behördenentscheidung

Wenn es um die Ablagerung von Bauschutt aus dem Rückbau von Atomkraftwerken geht, stoßen Behörden bei Deponiebetreibern auf taube Ohren. So auch im Fall der AKW-Abfälle aus Biblis. Jetzt hat die Genehmigungsbehörde ein Machtwort gesprochen.

AKW-Abfall aus Biblis soll auf Deponie Büttelborn


Der Abfall aus dem Rückbau des Atomkraftwerkes Biblis soll auf der Deponie Büttelborn (Kreis Groß-Gerau) gelagert werden. Das teilten das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt und das hessische Umweltministerium am Mittwoch gemeinsam mit. Das RP als zuständige Genehmigungsbehörde höre dazu nun die Betreiberin der Deponie, die SAVAG Südhessische Abfall-Verwertungs GmbH, sowie den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) und die RWE Nucelar GmbH als Abfallerzeugerin zu einer Mitbenutzung der Deponie Büttelborn an, hieß es.

Zuvor hatte es bei der Suche nach einer geeigneten Deponie gehakt. So hatte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) im Januar in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage mitgeteilt, keine von mehr als 200 angefragten Deponien bundesweit habe sich zur Entsorgung des Kraftwerkmülls bereit erklärt. 

Der Mitteilung zufolge handelt sich um 3.200 Tonnen Bauschutt, die auf der Deponie in Büttelborn gelagert werden sollen. Der Abfall werde auf seine Strahlenbelastung untersucht. „Liegen die ermittelten Werte unter der Grenze von zehn Mikrosievert, kann der dann spezifisch freigebbare Abfall aus dem Atomrecht entlassen werden, wenn ein sicherer Entsorgungsweg auf eine Deponie feststeht“, heißt es. Insgesamt fallen am Standort Biblis den Angaben zufolge eine Million Tonnen Rückbaumaterial an.


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Nach dem Atomausstieg Deutschlands im Zuge der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 wurde kurz danach auch das Kraftwerk Biblis stillgelegt. Seit 2017 wird das AKW in Südhessen abgerissen.

320°/dpa

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