Secondhand-Baumarkt

In Zeiten hoher Inflation ist das Geld bei vielen Verbrauchern knapp. Davon profitieren Secondhand-Märkte, wie etwa der CapBaumarkt in Witten. Er ist der erste Secondhand-Baumarkt. Die Mitarbeiter werden überwiegend vom Jobcenter bezahlt.

„Sozial, nachhaltig und billig“


Schrauben, Scharniere, Sanitärartikel oder auch Grill, Geschirrspüler und Garagentor – in einem Secondhand-Baumarkt in Witten wird gebrauchte oder leicht beschädigte Neuware günstig verkauft. In Zeiten von Inflation und finanziellem Druck bei vielen Menschen hat der CapBaumarkt in der Ruhrgebietsstadt Zulauf. „Der Kundenanstieg macht sich für uns definitiv bemerkbar. Die Besucherzahlen und auch die Anfragen nach speziellen Artikeln steigen stark an“, berichtet Prokurist Jürgen Scherding.

„Unsere Kunden sind ein gemischtes Publikum. Vom jungen Erwachsenen, der seine erste Wohnung einrichtet bis zum Rentner, der sich für seine neue Bleibe verkleinert, sowie Handwerker, die auf der Suche nach günstigem Werkzeug für Ihre Firmen sind.“ Es handele sich um den ersten Secondhand-Baumarkt in NRW. „Im Zentrum unserer Philosophie steht die Synergie von sozialem Handeln, Weiterverwendung von Baustoffen und Werkzeugen sowie die Wiederverwendung und dem Upcycling gebrauchter Waren“, heißt es auf der Homepage. Also: sozial, günstig und nachhaltig. Die Waren liegen je nach Zustand 20 bis 80 Prozent unter dem Neupreis, wie Scherding schildert.

Baumarkt-Leiter Jürgen Scherding: Bis zu 80 Prozent unter dem Neupreis

Zum Sortiment gehören gebrauchte Artikel wie Möbel, elektrische Werkzeuge, Haushaltsgeräte, Sanitärartikel oder Küchenarbeitsplatten. Neuwaren mit leichten Beschädigungen werden von den Mitarbeitern geprüft, bevor man sie anbietet. So wechseln Waschmaschinen, Kühlschränke, Badewannen oder auch Sonnenschirme, Gartenpools oder Rasenmäher zu vergleichsweise kleinen Preisen die Besitzer.

Besonders gefragt sind dem Prokuristen zufolge Eisenwaren und Kleinwerkzeuge. Im Bereich der B-Ware würden vor allem Markisen, Gartenhäuser oder auch Elektrokleingeräte gekauft. Die Spendenbereitschaft für Baumarktartikel sei sehr hoch. Auch das Spendenangebot an Möbeln wachse weiter. „Wir erhalten täglich neue Spenden mit verschiedensten Waren, die auf Wunsch auch nach Terminvereinbarung abgeholt werden können.“


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Der CapBaumarkt war 2008 als Zweck- und Erprobungsbetrieb von der Diakonie Mark-Ruhr Qualifizierung und Beschäftigung gegründet worden. Die meisten Mitarbeitenden werden vom Jobcenter gefördert. Arbeit- und ausbildungssuchenden Menschen sollen neue Perspektiven aufgezeigt und ein Weg in den ersten Arbeitsmarkt geebnet werden.

320°/dpa

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