Elektrogeräte

Das Land Thüringen ist Vorreiter für den sogenannten Reparaturbonus. Die Bilanz für das vergangene Jahr kann sich sehen lassen. Doch noch ist offen, wann es mit dem Programm weitergeht.

12.000 Menschen nutzen Reparaturzuschuss für Elektrogeräte


Fast 12.000 Menschen in Thüringen haben in diesem Jahr die Gelegenheit genutzt, kaputte Elektrogeräte mithilfe eines finanziellen Landeszuschusses reparieren zu lassen. In vielen Fällen wären die Geräte ohne den Zuschuss ohne Reparatur in den Müll gelandet, ist das Umweltministerium überzeugt. Für den sogenannten Reparaturbonus hatte das Ministerium in diesem Jahr eine Million Euro zur Verfügung gestellt.

Den Reparaturbonus gibt es in Thüringen seit 2021. Er läuft mit dem Jahresende vorerst aus, soll laut Ministerium 2023 aber mit einem Volumen von 600.000 Euro neu aufgelegt werden. Über das Programm erhalten Privathaushalte in der Regel die Hälfte der Reparaturkosten zurück, die Obergrenze liegt bei 100 Euro. Antrag und Erstattung laufen über die Thüringer Verbraucherzentrale.

Nach Beobachtungen des Ministeriums wird der Bonus vor allem für die Reparaturen von Handys, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspüler, Herde und Backöfen genutzt. Auch das Leben bestimmter Lieblingsstücke, beispielsweise defekte Nähmaschinen, wurde auf diesem Weg per Reparatur verlängert. Die Geräte müssen nicht zwingend zur Reparatur zum Fachhandel gebracht werden, auch die Nutzung sogenannter Reparaturcafés ist möglich.

Wann es im nächsten Jahr mit dem Programm weitergeht, steht noch nicht fest. Zunächst sollten die bisherigen Erfahrungen ausgewertet werden, hieß es. Thüringen ist mit dem Modell bundesweiter Vorreiter.

Die Landesregierung bemüht sich seit längerer Zeit um eine bundesweite Umsetzung. In Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen werde es zumindest diskutiert, hieß es aus dem Ministerium. Die Stadt Leipzig hat das Modell bereits nachgeahmt.

320°/dpa

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