Start-up Yangi

Zellulosematerialien gelten als Alternative, die Kunststoffe in starren Verpackungen ersetzen können. Auch Voith glaubt daran. Der Technologiekonzern hat sich an einem schwedischen Start-up beteiligt, das ein Verfahren auf Basis der Trockenformung entwickelt hat.

Voith investiert in Plastikalternative


Wettbewerbsfähige Produktionskosten, vollständig erneuerbare Rohstoffe und eine ressourceneffiziente Produktion: All das verspricht ein Verfahren des schwedischen Start-ups Yangi. Die Firma hat eine Technologie zur Herstellung 3D-geformter Verpackungen auf Zellulosebasis entwickelt, und zwar ohne Prozesswasser.

Die Technologie beruht auf dem Prinzip der Trockenformung. Dadurch würden die CO2-Emissionen minimiert und der Energieverbrauch reduziert, berichtet Voith. Die Anwendungsbereiche der Verpackungslösungen seien vielfältig und reichten von Kosmetika und Schönheitsprodukten bis hin zu frischen Lebensmitteln, Take-Aways und Konsumgütern.

„Die Innovation beim Trockenformen besteht darin, Zellulosefasern für 3D-geformte Verpackungen zu verwenden, ohne die Fasern in Wasser aufzulösen“, heißt es seitens Yangi. „Durch wettbewerbsfähige Produktionskosten, vollständig erneuerbare Rohstoffe und eine ressourceneffiziente Produktion kann diese Technologie zu einer tragfähigen Alternative zu Kunststoffverpackungen werden.“

Zellulosematerialien von Yangi: Zu mehr als 70 Prozent recycelt (Foto: Voith)

Wie Yangi betont, seien Zellulosematerialien eine vielversprechende Alternative, die Kunststoffe in starren Verpackungen ersetzen könnten. „Trockenformung ist eine Alternative für den Übergang zu nachhaltigeren Verpackungen, und dank ihrer Flexibilität und Effizienz hat die Trockenformung das Potenzial, Kunststoffverpackungen in großem Maßstab zu ersetzen“, erklärt das Start-up. „Zellulose ist ein erneuerbares Material, das zu mehr als 70 Prozent recycelt wird und dessen Fasern mehr als sieben Mal wiederverwertet werden können, ohne dass die Qualität darunter leidet.“

Zur Höhe der Beteiligung an Yangi macht Voith keine Angaben. Beide Partner unterzeichneten den Kaufvertrag im Dezember 2022. Die Kooperation werde neue Türen für innovative Lösungen öffnen und sei ein wichtiger strategischer Schritt, um Voiths Dekarbonisierungsstrategie voranzutreiben“, sagt Michael Weiß, CTO von Voith Paper, überzeugt. Verglichen mit einer erdölbasierten Verpackung spare die neuartig hergestellte Faserverpackung 75 Prozent CO2-Emissionen ein.

320°/re

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