Kunststoffrecycling

Neue Gesellschafter für APK: Der Chemiekonzern LyondellBasell und die Lego-Holdinggesellschaft Kirkbi steigen mit einer Minderheitsbeteiligung ein. Geplant ist, weitere Anlagen mit der lösungsmittelbasierten Recyclingtechnologie zu bauen.

LyondellBasell und Lego-Holding steigen bei APK ein


Über die Höhe der Minderheitsbeteiligung macht APK keine Angaben. Wie das Unternehmen lediglich mitteilt, wollen LyondellBasell und die Investmentgesellschaft Kirkbi rund 130 Millionen Euro in APK investieren. Geplant sei, weitere Newcyling-Anlagen zu bauen, um die Produktionskapazität zu erhöhen. Aktuell verfügt APK am Standort Merseburg über eine Kapazität von 20.000 Jahrestonnen.

APK hat das sogenannte lösungsmittelbasierte Newcycling-Verfahren für Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) entwickelt. Dabei werden die verschiedenen Polymere von mehrschichtigen Verpackungsmaterialien getrennt und Rezyklate mit hohem Reinheitsgrad erzeugt.

„Die Weiterentwicklung dieser Technologie durch unsere Investition in APK wird es ermöglichen, mehr Kunststoffverpackungsabfälle wieder in die Wertschöpfungskette zurückzuführen und die Nachfrage von Verbrauchern und Markeninhabern nach nachhaltigeren Verpackungen zu erfüllen“, sagt Yvonne van der Laan, Executive Vice President, Circular and Low Carbon Solutions von LyondellBasell. „Produkte, die mit dieser einzigartigen lösungsmittelbasierten Newcycling-Technologie hergestellt werden, werden unser bestehendes Circulen-Produktportfolio, das unseren Kunden derzeit mechanische und hoch entwickelte Recyclinglösungen bietet, hervorragend ergänzen.“ 

Legostein aus recyceltem Kunststoff

„Kirkbi ist davon überzeugt, dass APK eine vielversprechende, skalierbare Technologie für das LDPE-Recycling anbietet, die dazu beitragen kann, die Kreislauffähigkeit von Kunststoffen zu erhöhen und den Kunststoffabfall zu minimieren, um in Zukunft zu einer nachhaltigeren Umwelt beizutragen“, ergänzt Damir Hamzic, Leiter des Bereichs Circular Plastics Investment bei Kirkbi.

Kirkbi ist die Holding- und Investmentgesellschaft des dänischen Spielwarenherstellers Lego. Im Juni 2012 hatte Lego seinen ersten Prototypen für einen Baustein aus wiederverwertetem Kunststoff präsentiert. Das weiße Klötzchen im 2×4-Format sah aus wie ein herkömmlicher Legostein, bestand aber aus Plastik von entsorgten PET-Flaschen.

Das recycelte PET hatte Lego von Lieferanten in den USA bezogen. Wie es damals hieß, liefere eine PET-Plastikflasche in der Größe von einem Liter durchschnittlich Material für zehn solcher Steine.

320°/re

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