Zu viel bestellt

Die Corona-Pandemie neigt sich dem Ende zu, übrig bleiben große Bestände an Schutzutensilien. Baden-Württemberg hat bereits rund 6 Millionen Masken verbrennen lassen. Niedersachsen hingegen ist noch auf der Suche nach einem Entsorger.

Niedersachsen sucht Entsorger für ungenutzte Desinfektionsmittel


Das Land Niedersachsen sucht nach einem Entsorger für nicht genutzte Desinfektionsmittel. Offenbar hatte das Bundesland im Zuge der Corona-Pandemie zu viel Material bestellt, wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» am Mittwoch berichtete. Einige der 416.000 Liter Hygienemittel seien bereits abgelaufen, heißt es in dem Bericht.

Das Land habe demnach zu viel bestellt, weil nicht absehbar gewesen sei, wie viel Material tatsächlich benötigt würde. Es seien auch Ersatzmittel beschafft worden, weil Desinfektionsmittel in der Corona-Anfangszeit knapp waren, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Zudem seien Mittel zum Schutz vor Schmierinfektionen geordert worden, die letztlich nicht gebraucht wurden. Wissenschaftliche Erkenntnisse hatten im Laufe der Zeit ergeben, dass Corona nicht über Schmierinfektionen übertragen wird. Die überschüssigen Mittel werden derzeit bei einem Dienstleister gelagert.

Auch nach Kuba verschifft

Über eine Ausschreibung wird nun ein Entsorger gesucht. Noch brauchbare 124.000 Liter Desinfektionsmittel werden zudem nach Kuba verschifft, wie das Ministerium mitteilt. Darüber hinaus seien die Desinfektionsmittel auch Hilfsorganisationen als Spende angeboten worden.

Auch in anderen Bundesländern gibt es ungenutzte Bestände. Wie der Südwestrundfunk SWR berichtet, hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium 6,1 Millionen OP-Masken, 5.000 FFP2-Masken und 19.000 Schutzkittel verbrennen lassen.  Die Kosten für Anschaffung und Entsorgung des nicht genutzten Materials belaufen sich nach SWR-Informationen auf 2,1 Millionen Euro.

320°/re

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