Mögliches Verbot

Die Kritik an E-Zigaretten wird lauter. Nun hat sich auch Niedersachsen positioniert. Das dortige Umweltministerium schlägt eine Pfandlösung vor.

Auch Niedersachsen formiert sich gegen Einweg-E-Zigaretten


E-Zigaretten sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Viele Raucher sehen in ihnen eine gute Alternative zu herkömmlichen Zigaretten, da sie weniger Schadstoffe enthalten. Doch E-Zigaretten sind nicht so harmlos, wie viele glauben. Die meisten E-Einwegzigaretten enthalten die gleichen Inhaltsstoffe wie herkömmliche Zigaretten. Dazu gehören Nikotin, Propylenglycol und Aromastoffe, aber auch Farbstoffe, die dazu beitragen, dass das Produkt attraktiver aussieht.

Hinzu kommt, dass mit E-Zigaretten das Aufkommen Einwegprodukten weiter zunimmt. Nach einmaliger Nutzung der E-Zigaretten fallen Elektroschrott, Plastikmüll und Alt-Batterien an. Bayern fordert bereits ein europaweites Verbot von Einweg-E-Zigaretten, auch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sprach sich für einen Verkaufsstopp der Produkte aus. Aus Thüringen hieß es zuletzt, vor einem Verbot müsse ein Recycling der Produkte geprüft werden.

Pfand in ausreichender Höhe

Nun schließen sich auch die zuständigen niedersächsischen Ministerien der Kritik an. Das niedersächsische Umweltministerium etwa sieht den hohen Materialaufwand und den damit anfallenden Abfall bei Einweg-E-Zigaretten kritisch. Auch die teils unsachgemäße Entsorgung der Geräte im Hausmüll sei ein Problem.

Eine mögliche Lösung ist aus Sicht des Ministeriums ein Pfandsystem. Ein Pfand könne auch den Absatz der Produkte verringern, sofern es in ausreichender Höhe erhoben werde. Der Pfandbetrag solle so gewählt werden, dass mit dem Pfand kein nennenswerter Preisvorteil von Einweg-E-Zigaretten gegenüber wiederverwendbaren bestehe.


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In einer Bewertung des niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums heißt es, dass Einweg-E-Zigaretten in Deutschland ab circa sieben Euro gekauft werden könnten – für Jugendliche seien sie deshalb erschwinglicher als wiederbefüllbare E-Zigaretten. Sie seien einfach zu gebrauchen und verfügten in der Regel über keine Kindersicherung, obwohl dies rechtlich vorgeschrieben sei. Man könne sie an Kiosken, Supermärkten und Tankstellen kaufen, also an leicht zugänglichen Orten. In den sozialen Medien würden die Lifestyle-Produkte hochgejubelt.

Die Folge seien schnell steigende Konsumentenzahlen – insbesondere bei jungen Menschen. „Dies ist gerade deshalb besorgniserregend, da E-Zigaretten bislang von jüngeren Konsumenten wenig genutzt wurden“, heißt es in der Stellungnahme. Beim E-Zigaretten-Absatz haben die Einwegprodukte nach Angaben eines Branchenverbandes inzwischen einen Marktanteil von etwa 40 Prozent erreicht.

320°/dpa/re

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