ARA-Kampagne

Gebrauchte Verpackungen sind kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff. Das ist die Botschaft, die eine ARA-Kampagne in Österreich in die Köpfe von Verbrauchern und Produzenten transportieren will. 50 Unternehmen unterstützen das Vorhaben.

„Wir wollen den Begriff ‚Müll‘ aus den Köpfen der Menschen streichen“


Anfang Februar hatte die österreichische Entsorgungsgesellschaft Altstoff Recycling Austria (ARA) eine Studie veröffentlicht. Darin ging um die Frage, wie sich die Abfalltrennung in Österreich verbessern lässt. Und man tun muss, um Verbraucher zur besseren Abfalltrennung zu motivieren.

Das Ergebnis zeigte: Es geht im Wesentlichen um die Wahrnehmung von Produkten und Materialien, die nicht mehr benötigt werden. Solche Produkte und Materialien sollten idealerweise nicht als Abfall, sondern als wertvoller Rohstoff verstanden werden. Oder wie es die ARA formuliert: „Abfalltrennung muss als selbstverständlicher und zeitgemäßer Benefit präsentiert werden.“

Genau das soll nun eine Kampagne erreichen, die die ARA zusammen mit 50 Unternehmen aus der Verpackungsindustrie gestartet hat. „Wir wollen den Begriff ‚Müll‘ aus den Köpfen der Menschen streichen“, erklärt ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke. „Abfall ist ein Wertstoff, der für die Herstellung neuer Produkte oder Verpackungen genutzt werden kann. Abfalltrennung ist energie- und ressourceneffizient und damit effektiver Klimaschutz.“

Zielgruppe: Verbraucher und Produzenten

Die Kampagne läuft über Social-Media-Kanäle, Websites und offline durch Printanzeigen und Branding an Verkaufsstandorte. Zur Zielgruppe zählen Verbraucher, aber auch Produzenten, denn um Verpackungen so oft wie möglich und ohne Qualitätsverlust zu recyceln, muss das Recycling bereits im Designprozess berücksichtigt werden.

Partner der Kampagne ist unter anderem die Firma SalzburgMilch. „Über 200 Tonnen Plastik haben wir in den vergangenen fünf Jahren bereits bei den Verpackungen unserer Premium Milchprodukte eingespart und wir haben noch viel vor. Deshalb unterstützen wir die Kampagne ,Rohstoffe im Kreislauf halten´ der ARA, damit die für den Produktschutz notwendigen Verpackungen nach dem Genuss des Inhalts auch wieder der richtigen Verwertung zugeführt werden“, sagt Florian Schwap, Head of Marketing & Innovation bei SalzburgMilch.

Mit dabei ist auch der Lebensmittelproduzent Felix Austria. „Es ist uns wichtig, unsere Ressourcen achtsam zu nutzen, darum unterstützen wir die Kampagne ‚Rohstoffe im Kreislauf halten’“, sagt Marketing Direktor Gulliver Wagner. Und auch der Verpackungshersteller Etivera ist Teil der Kampagne: „Bereits bei der Produktentwicklung überlegen wir, welche Rohstoffe bei den Verpackungen zum Einsatz kommen, um den Konsument:innen am Ende des Kreislaufs eine einfache Trennung zu ermöglichen und um gemeinsam auf noch mehr Nachhaltigkeit setzen“, sagt Geschäftsführer Peter Kulmer.

Die Studie, die die ARA Anfang des Monats veröffentlicht hatte, hatte auch verschiedene Bevölkerungsgruppen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Mittel- und Oberschicht am ehesten für die Idee der Abfalltrennung zu sensibilisieren sind. Eines der Ergebnisse war auch, dass Abfalltrennung generell als „klare Selbstverständlichkeit“ präsentiert werden sollte. Als ein „einfacher niederschwelliger Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz, von dem alle etwas haben“.

320°/re

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