Kampagne

Wie kann man Haushalte dazu bewegen, die Biotonne mit dem richtigen Abfall zu befüllen? Mit Appellen oder Sanktionen? Eine neue Kampagne versucht es mit einem Mitmach-Wettbewerb.

„Biotonnen-Challenge“ startet am 26. Mai


Wenn der Restmüll wie in Deutschland zu 40 Prozent aus Bioabfall besteht und umgekehrt viele Restabfälle und Wertstoffe in der Biotonne landen, ist offenkundig: Die Abfalltrennung in den Haushalten hat noch viel Luft nach oben. Nur: Wie kriegt man die Haushalte dazu, die Abfälle in die richtige Tonne zu werfen?

Manche Kommunen setzen auf Überwachung der Biotonne, verbunden mit Verwarnungen und Sanktionen. Andere begnügen sich mit Appellen. Die Aktion Biotonne Deutschland versucht es mit einem Mitmach-Wettbewerb.

Konkret hat die Aktion Biotonne Deutschland eine sogenannte „Biotonnen Challenge“ ins Leben gerufen. Am 26. Mai geht es los. Dann sollen sich Bürger und Kommunen der Herausforderung stellen, die Fremdstoffquote in den Biotonnen im eigenen Wohngebiet innerhalb eines Jahres deutlich zu senken.

Man setzte dabei auf positive Emotionen anstelle von Appellen, erklärt die Initiative. Diejenigen Kommunen und Bürger, denen das „Bessermachen“ am besten gelingt, werden ausgezeichnet. Alle teilnehmenden Kommunen erhalten zudem ein Zertifikat, auf dem die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) die Entwicklung bei den Fremdstoffen im Bioabfall ausweist. Einen Sonderpreis bekommt die deutschlandweit beste Öffentlichkeitsarbeit einer Kommune zur Biotonne.

Unterstützung durch Verbände

Gemessen werden die Fehlwürfe in der Biotonne mit der Chargenanalyse der BGK. Diese Methode wird in der Bioabfallverordnung erwähnt, die ab Mai 2025 einen Anteil von maximal 1 Massenprozent Gesamtkunststoffe in Bioabfällen aus der Biotonne vorschreibt.

Unterstützt wird die Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit der teilnehmenden Kommunen durch ein Aktionspaket des Projektbüros Aktion Biotonne Deutschland sowie durch die bundesweite Kommunikation der Partner BGK, Bundesumweltministerium, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag, Umweltbundesamt, NABU, Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) sowie Handelsverband Deutschland (HDE), Verband der Humus- und Erdenwirtschaft (VHE), Fachverband Biogas und VHE-Nord.


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Anmeldungen zur Challenge-Kampagne sind bis 30. April auf der Webseite www.ab-kommunen.de möglich. Das Aktionspaket des Projektbüros Aktion Biotonne Deutschland umfasst ein BGK-Online-Seminar zur Chargenanalyse sowie Social Media Posts, Anleitungen für Straßen- und Nachbarschaftsfeste, Kooperationen mit dem Einzelhandel und weitere Kommunikationsinstrumente, um die Öffentlichkeit für die deutschlandweite Challenge zu mobilisieren. Das Aktionspaket kostet 945 Euro zzgl. MwSt. und wird nach der Anmeldung unter www.ab-kommunen.de online bereitgestellt.

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